Hilfe! Was tun mit Schulpraktikantin?

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Gast

#1

28.11.2007, 07:22

Hai,

Situation: meine vier Chefs haben mir während des Urlaubs meiner Kollegin eine 16jährige Praktikantin einer Weiterführenden Schule "vorgesetzt". Ich bin derzeit alleine mit einer Azubine im 1. Lehrjahr.

Diese Praktikantin erwartet anspruchsvolle Tätigkeiten (na ja... :roll: ), und den ganzen Tag Akten wegsortieren für mehrere Wochen is ja auch nix.

Egal, ob anspruchsvoll oder nicht: Hat jemand Ideen, wie man sie beschäftigen kann? Ich mein, ich bin gern bereit, jemandem was beizubringen (obwohl sie ja "nur" Praktikantin ist), aber meine vier Chefs schreien auch ständig nach mir :wink:

Danke für Eure Ideen...

Vielen Dank,

River_Poet
maxe
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#2

28.11.2007, 07:40

Warum nicht Schreibarbeiten, wenn ein Arbeitsplatz frei ist? Oder Archivieren der Akten, Botengänge, Mitnehmen zu Gerichtsterminen?

Leider habe ich die Erfahrung gemacht, daß noch nicht einmal das ABC den heutigen Schülern geläufig ist, weshalb wir von dem Angebot von Praktikanten Abstand genommen haben, da danach keine Akten mehr korrekt im Schrank hingen und man nacharbeiten mußte.
Mit freundlichen Grüßen
Maxe


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lanice
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#3

28.11.2007, 08:00

ich habe meiner praktikantin leichte bänder zum schreiben gegeben.
ging eigentlich ganz gut. oder akten einsortieren und ablegen. kommt halt auch immer auf die praktikantin an...wie motiviert sie ist.
Carmen1975
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#4

28.11.2007, 08:08

Also wir hatten in den Ferien auch eine Praktikantin. Wir haben Sie bei unserer Arbeit über die Schulter sehen lassen, wenn wir was wie außergerichtliche Beitreibungen gemacht haben, haben wir es ihr gezeigt. Wir haben einiges erklärt also wieso weshalb warum so vorgegangen wird .......... Dann hat sie selbständig Mahnschreiben erstellt.

Sie hat Kopierarbeiten übernommen, Akten angelegt ..... Fachliteratur (Zeitschrift) gelesen.

Schlussendlich war sie von unserem Beruf überzeugt und ist jetzt auf der Suche nach einer Lehrstelle.

Sie war aber auch sehr interessiert und motiviert und schnell aufnahmefähig ...... was nicht der Regel entspricht.

Gruß Carmen
Feierabend
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#5

28.11.2007, 08:30

Im großen und ganzen mussten wir leider auch die Erfahrung machen, dass Praktikanten überhaupt keine Lust auf die ganze Sache haben geschweige denn für irgendwas zu gebrauchen sind. Nicht, weil sie zu doof sind, sondern weil sie alles nur widerwillig und "schnell, schnell - hauptsache fertig" erledigen. Obwohl, Ausnahmen bestätigen die Regel: Kürzlich hatten wir eine vom Gymnasium und die hatte große Lust (!) auf den Job und war wirklich gut zu gebrauchen. Habe mit Entsetzen festgestellt, dass sie Dinge verstanden und erledigt hat, die unsere Azubine nach 1 1/2 Jahren noch immer nicht kann!!!! Aber die ist auch so´n Thema für sich....
"...es kann ja nicht immer regnen..."
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LuzZi
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#6

28.11.2007, 08:37

Wir haben im Moment eine Praktikantin, die ist nicht von einer Schule sondern versucht über Praktika in verschiedenen Bereichen herauszufinden, was sie später einmal lernen möchte. Ich muss sagen, im Gegensatz zu Schulpraktikanten möchte die sogar lernen. Ich war erstaunt als sie Montag zu mir ankam und fragte was sie tun könnte. Die meisten sitzen dann nur da und warten dass der Tag rumgeht.

Wenn wir Schulpraktikanten haben lassen wir sie meist einfache Bänder schreiben - sofern vorhanden. Klar dann Gerichts- und Botengänge, Akten sortieren, Kenntnisnahmeschreiben an Mandanten, Akten An- und Ablage und natürlich das lästige Kopieren von Akten.

Ich denke, dass es genug Dinge gibt, die man einem Praktikanten vorsetzen kann und die auch nicht allzu schwer sind.
Egal wie tief man die Messlatte der Dummheit setzt, es gibt jeden Tag jemanden, der bequem darunter durchlaufen kann.
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Raphaela1207
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#7

28.11.2007, 09:00

Ich würde auch sagen, dass du abwartest wie motiviert/ interressiert sie an dem Job ist und ihr dann dementsprechend Dinge beibringst oder es lieber lässt. Wir hatten auch schon super Praktikanten, die echt alles gemacht haben, was ne Azubi im 1. Lehrjahr bei uns macht (natürlich alles unter Kontrolle) Stadtgang, kurze Anschreiben, Akten anlegen/ ablegen, Archiv aufräumen und gezogene Akten wieder einsortieren, Posteingänge "bearbeiten" uvm. Der letzte Praktikant den wir hatten, war auch so nen Schuss im Ofen. Da musste ich selbst beim Akten raussuchen neben stehen bleiben. ABC, häh was ist denn das??? Das beste war ja noch, der wohnte direkt neben unserer Kanzlei, sprich einmal ausm Bett fallen und schon liegt er bei uns auf der Matte. Der hat fast jeden Tag VERSCHLAFEN!!! Die letzten zwei Tage ist er dann gar nichct mehr gekommen. Da ist mir auch echt nix mehr zu eingefallen.
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Kichererbse
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#8

28.11.2007, 09:53

Wir hatten mal eine Schulpraktikantin, die kam aus Weißrussland. Ich dachte erst: Schön, die Schulpraktikanten haben ja eh immer keine Lust und dann soll ich auch noch Russisch sprechen. Aber: Ich war sowas von beeindruckt, das Deutsch war zwar nicht 1a - mein Russisch ja auch nicht mehr ;) - aber wir haben uns super verständigt und die war sowas von fleißig, ich hätt sie glatt adoptieren können. Leider bilden wir nicht aus, aber die hätt ich glatt genommen.

Sie hat die Arbeit regelrecht gesehen. Jeden Morgen hat sie wie selbstverständlich die WV´s rausgesucht, hat kopiert usw. Bänderschreiben war aufgrund der Sprachschwierigkeiten nicht so drin, aber ich hab ihr einfache Sachen mal ins Ohr diktiert. Das ging dann.

Wenn ich keine Zeit hatte, mich gebührend um sie zu kümmern - soll ja vorkommen ;) - dann hab ich ihr mein "altes" Rechtskundelehrbuch gegeben, wo drin steht, was die Organe der Rechtspflege alles machen und solch Sachen. Das war dann auch ok.

Trotzdem bin ich der Meinung, dass sie eine Ausnahme war. Die meisten haben nämlich wirklich keinen Bock oder keinen Plan - oder gar beides.
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Master24
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#9

28.11.2007, 09:54

Akten sorten & Gerichtspost holen waren bisher die liebsten Lieblingsbeschäftigungen für Praktikanten in meiner Ausbildungskanzlei. Wenn Chef da gut drauf war, durften die mit Einverständnis von Mandanten auch mal bei einer Besprechung zusehen.
Jedoch: Die entsprechende Rechtsprechung des BGH ist für das Gericht obsolet. Beim BGH handelt es sich um ein von Parteibuch-Richtern (..) dominierten Tendenzbetrieb, der als verlängerter Arm der Reichen und Mächtigen allzu oft deren Interessen zielfördernd in seine Erwägungen einstellt und dabei nicht davor zurückschreckt, Grundrechte zu mißachten, wie kassierende Rechtsprechung des BVerfG belegt.
- LG Stuttgart, Urteil vom 12.06.1996, Az: 21 O 519/95 -
Bambi

#10

28.11.2007, 10:20

Ich hatte ja neulich auch eine.. Ich hatte jetzt leider echt keine Zeit die Vorpostings zu lesen.. also :sorry für evtl. Doppelnennungen..

Ich hab sie

die Post öffnen, stempeln und zu den Akten sortieren lassen
Post eintüten und wegbringen
Akten ausdeckeln (Vorbereitung zur Ablage)
Kopien fertigen
Botengänge
für's Notariat hier hat sie Urkunden genäht
Fachzeitschriften (NJW ..) sortiert, fehlende notiert
Materialbestand prüfen lassen

Jetzt würde mir spontan noch einfallen, Weihnachtskarten.. besorgen, eintüten.. Also was, wofür man eigentlich kaum Zeit hat..

L.G. Bambi
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