Aufschieberitis bekämpfen

Hier hinein gehören alle Themen rund um Büroorganisation, Büroverwaltung, Kanzleiorganisation etc.
Hedi
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#1

03.12.2014, 14:01

Hallo liebe Kolleginnen und Kollegen,

geht's Euch auch manchmal so, dass Ihr einen Stapel voller unerledigter Dinge habt. Euch zieht es da überhaupt nicht hin (schwierige Kostennote, komischer ZV-Auftrag o.ä.), da es eben keine Routinetätigkeit ist?! Wie rafft Ihr Euch dazu auf?

Bei mir schauts manchmal aus am Schreibtisch. Unter aller Kanone! Wie ist das bei Euch?

LG
Sveta

#2

03.12.2014, 14:02

Manchmal hilft es aber tatsächlich, eine schwierige Sache eine Nacht liegen zu lassen, dann hat man oft am nächsten Tag eine gute Idee.
Hedi
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#3

03.12.2014, 14:20

Wenn es denn nur eine Nacht wäre :oops:
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Tine Dea
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#4

03.12.2014, 14:20

Grundsätzlich schließe ich ich Sveta an. Manchmal tut ne Nacht drüber schlafen echt gut. Ansonsten bin ich eher der Typ, der ne Krise kriegt, wenn überall unbearbeitete Akten rumliegen. Nervt mich ungemein.

Schwierige Aufgaben sollte man sich aber generell zu einem Zeitpunkt vornehmen, zu dem man noch klar denken kann. Bei vielen ist das gleich morgens zu Arbeitsbeginn der Fall, bevor die Luft schon raus ist. Auch sollte man sich dann nur auf das eine konzentrieren und sich möglichst nicht durch Kollegen, Chefs oder ähnlichem ablenken lassen.

Du kannst es ja auch mal mit einer To-Do-Liste versuchen. Ich glaube es steigert die Motivation je mehr man wegstreicht
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Pitt
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#5

03.12.2014, 14:28

:wink2 Ich bin hier allein und auch ich habe solche Würg-Akten, die ich am liebsten aus dem Fenster werfen würde. Meist arbeite ich dann erst mal die einfachen Sachen weg, entweder liegt die Würg-Akte dann 2 - 3 Tage da und macht mir zunehmend ein schlechtes Gewissen oder Chef ruft nach einem Tag an und fragt, wie weit ich damit bin. Hatte erst gestern wieder eine Forderungsaufstellung aufgrund eines verschwurbelten Urteilstenors mit zig Zinsstaffeln zu erstellen. Ich sage mir dann: "Das ist hier wie beim Bergsteigen. Du stehst hier vor dem Berg und Du willst da absolut nicht rauf, aber der Berg wird nicht weggehen, also entweder machst Du Dich an die Arbeit und erledigst sie oder Du steht morgen vor dem selben Berg und übermorgen auch und überübermorgen... Du wirst Dich besser fühlen, wenn die Akte weg ist, also einfach stumpf Schritt für Schritt die Sache bis zum Gipfel abarbeiten." Klingt vielleicht komisch, aber bei mir funktioniert es. Bei extrem schwierigen Sachen gucke ich auch schon mal im Kanzleikalender nach, wann Chef mal weg oder in längeren Besprechungen ist (ein Störfaktor weniger) und setze mich dann daran.
sansibar
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#6

03.12.2014, 14:36

Also mir hilft tatsächlich auch eine To-Do-Liste, von der ich Erledigtes wegstreichen kann. Wenn es allerdings um solche Sachen geht, die Pitt grad beschrieben hat, muss ich dabei auch einplanen, dass ich hier mal ein paar Stunden allein bin - Freitagnachmittag oder so. Dann passe ich meine Liste halt den Gegebenheiten an.
Das heißt aber nicht, dass bei mir nicht auch "Leichen" gestapelt sind, oft ist die Theorie besser als die Umsetzung :pfeif
Grüße - sansibar
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Hedi
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#7

03.12.2014, 14:50

"Würg-Akten" das ist der richtige Ausdruck!!!!
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#8

03.12.2014, 15:02

Hallo, :wink1
ich freu mich gerade, festzustellen, dass ich nicht allein bin :huepf . Das beruhigt ungemein.

Zum Thema: Ich bin auch jemand, den unerledigte Sachen echt nerven. Allerdings musste ich hier schlicht lernen, damit umzugehen. Hat gut sieben Jahre gedauert, aber jetzt geht es (meistens). Ich beherrsche mein Chaos so: Ich schiebe alles auf, bis es dringend ist - und arbeite die dringenden Sachen der Reihe nach ab. Klingt auch krass, aber anders geht das bei mir hier nicht.
Und mein Chef singt in den letzten zwei Monaten wahre Lobeshymnen - was bedeuten muss, er kann nur sehr zufrieden sein (mit meiner Arbeitsweise) - und macht große Zukunftspläne mit mir - beruflich.
Und sogenannte Würg-Akten: Schade, dass wir die nicht aus dem Fenster donnern dürfen! Die Idee mit dem Berg ist gut. Merk ich mir gleich. Sonst mach ich solche Sachen immer, wenn Cheffe bei Gericht ist - also vorzugsweise vormittags...Funzt gut so.
Ich denke aber, da muss am Ende jeder sein "Geheimrezept" finden - gebt mal noch ein paar Denkanstöße dazu - das hilft meist auch.
LG
Mit mir kann man Pferde stehlen ... aber morgen bringen wir sie zurück :!:
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#9

03.12.2014, 16:12

Bei mir heißen die "Ekel-Akten" und ich habe die auch auf einer Liste stehen. Meistens versuche ich, mich von 08.30 Uhr-10.00 Uhr damit zu befassen. Manchmal mache ich auch 10 Akten aus dem normalen Stapel, 1 Ekel-Akte, 10 normale, 1 Ekel-Akte etc.

Grundsätzlich habe ich bei solchen Akten oft so lange ein Motivationsproblem, bis ich ein Zeitproblem kriege :mrgreen:
Für die einen ist es die US-Wahl, für den Rest der Welt ist es 9/11
Fräulein Fit

#10

03.12.2014, 16:22

Ich mache lieber Aufgaben die eben nicht "normal" sind, dafür mag ich zA und Akten weg räumen und so nen kram nicht :pfeif
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