Beruferfahrung zum Rechtsfachwirt??

niva · #31

Ich habe grade mit dem Rechtsfachwirt bei der Beuth angefangen.

Inhaltlich, was das reine Fachwissen angeht, ist es im Moment noch recht überschaubar, ich habe bisher allerdings nur den BGB und den ZPO-Teil bearbeitet. Hier ist eigentlich (bislang) kein großer Unterschied zu meinen Berufschulunterlagen, aber die Beantwortung der Übungsaufgagben ist eine völlig andere als in der Berufschule und die hat es wirklich in sich. Nach jetzt fast zwei Monaten habe ich den Gutachtenstil zwar verstanden, aber das Anwenden klappt noch nicht wirklich. Aber auch hierzu gibt es neben den Unterlagen der Beuth auch im Internet richtig viele Informationen.

Ich hab meine Prüfung vor 5 Jahren gemacht und seitdem habe ich sehr viel dazugelernt, z.B. hab ich als Azubi höchsten mal für einen RA was aus einem Kommentar kopiert, aber nie rausgesucht, das hab ich erst als ausgelernte Refa gelernt. Anderseits bin ich aus dem Lernen total raus und muss mich da auch erst wieder einfinden.

Der erste Eindruck, wenn man die Unterlagen bekommt und sich die Übungsaufgaben ansieht und die eigenen klägliche Lösungsversuche, ist übrigend ein viel noch heftigerer Schock.

Die Frage, ob deine Berufserfahrung ausreicht oder nicht, ist auch davon aushängig, wie gut letztlich deine Ausbildung war. Ich habe z.B. schon nach einem halben Jahr Ausbildung die nächste Azubine einarbeiten können und habe andererseits in meiner Berufschulklasse erlebt, das andere im 2. Lehrjahr noch nicht mal einen Schriftsatz nach Diktat schreiben durften. Und dann natürlich in welchen Rechtsgebieten du von deiner Kanzlei her Erfahrung hast. In einer spezialisierten Kanzlei kennst du dich mit dem Rechtsgebiet wahrscheinlich richtig gut aus, aber in anderen dafür wieder gar nicht.

Spiderman · #32

ja also ich mach schon relativ viel, eigentlich muss ich sagen, dass ich alles mache. Mein Anwalt und ich sind alleine, und eine ungelernte 400 € kraft, also ich schreibe Klagen, das habe ich auch in der Ausbildung schon gemacht, mach die Buchhaltung alleine, ich manage die Zwangsvollstreckung manage ich auch komplett alleine, ja ich kenne die ganzen Akten alle , zumindest 90 %, auswendig und manche sogar mit Aktenzeichen...

und in der Berufsschule hab ich nen Notendurchschnitt von 3...^^ und wir decken eigentlich alles ab, von Familienrecht bis Erbrecht, wir haben auch ein Sozialrechtsfall, das ist sozusagen meine eigene Akte, der Anwalt hat gar kein plan von Sozialrecht

un ich hab die Klage allein ausgearbeitet... mit dem ganzen Sachverhalt und so weiter^^ Ist halt die Frage ob das reicht für das Studium

mrsgoalkeeper · #33

Das ist ja eine ganze Menge! Hast Du Dir schonmal überlegt ein Jurastudium aufzusatteln?

niva · #34

Ist halt die Frage ob das reicht für das Studium

So viel selbständig Arbeit dürfen viele ausgelernte Refas noch nicht mal. Von daher ist das doch schon mal eine gute Voraussetzungen.

naduh · #35

Torno,
lass dich doch nicht gleich so verunsichern. Es gibt immer die einen, die sagen, dafür braucht man mehr Berufserfahrung und die anderen, die sagen, ihnen hat es geholfen, das frisch nach der Berufsschule gemacht zu haben. Es kommt doch drauf an, wie fit DU selbst dich für so was fühlst. Nur weil du hier ein paar Dämpfer kriegst, schmeiß das bloß nicht alles hin! Du willst es ja scheinbar sehr, ansonsten hättest du dich nicht schon angemeldet. Und lass dich nicht durch Prüfungsfragen verunsichern. BEVOR du diese Fragen ausarbeiten musst, wird dir der Weg dorthin Schritt für Schritt beigebracht bzw. im Fernstudium schriftlich erläutert. Man fängt immer klein an, wenn du dich ein wenig reingearbeitet hast und die Thematik "studiert" und gelernt hast, wirst du auch die Fälle besser lösen können. Andre haben es auch geschafft, warum du also nicht? Und wenn ich lese, was du alles auf der Arbeit machst, das muss wahrscheinlich manch ein "Fachwirt" nichtmal, also trau dich!

Spiderman · #36

mh Jurastudium? das würde ja dann 7 Jahre dauern... ich weiß nicht, also ich ziehe das Geld verdienen vor, und bevor ich dann im 5. Semester dann merke, ok das wird nix, dann beschränke ich mich lieber auf das ReFaWi - studium und hatte danach vorgehabt, in die wirtschaft zu gehen...

ja ich hab die 400 € kraft allein eingearbeitet... und wenn man für alles zuständig ist, steigt natürlich auch die Belastung und der Stresspegel, mein Analt diktiert und rennt zu den Gerichtsterminen.... das ist das einzige was er macht, und ihm schlottern schon die Knie wenn er an den Sozialrechtsfall denken muss

und da sagt er nur jeden Tag... Herr Torno, sie müssen mich auf den Termin vorbereiten was ich denn da vortrage

am besten erklären sie mir noch einmal die Akte bzw. ihre Gedanken im Bezug auf die von ihnen verfasste Klage ....

Spiderman · #37

die ganzen Aufmunterungen hier sind echt klasse

misspinky1984 · #38

Torno1990 hat geschrieben:dann beschränke ich mich lieber auf das ReFaWi - studium und hatte danach vorgehabt, in die wirtschaft zu gehen...

... dann solltest Du Dich aber lieber doch auch Wirtschaftsjura oder BWL konzentrieren ... mit dem ReFaWi kann man in der Wirtschaft nicht wirklich viel anfangen

naduh · #39

Find das klasse, dass er dich so involviert und deine Meinung so ernst nimmt und schätzt, da kannste dich glücklich schätzen!

Spiderman · #40

@naduh: ist das denn nicht der regelfall, dass Anwälte ihre Angestellten schätzen?