Wie genau sieht eure Arbeit aus??

Hier können allgemeine Fragen zur Weiterbildung Rechtsfachwirt/Rechtsfachwirtin gestellt werden.
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leah
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#1

10.01.2008, 15:29

Hallo!

Also ich habe mich hier mal so durchgelesen und leider keine Antwort auf meine Frage bekommen.

Mich würde interessieren, wie eure Arbeit als Rechtsfachwirt denn wirklich so aussieht - in der Praxis - also nicht als Refa angestellte, sondern schon den Bürovorsteher wie ich ihn noch kenne - in Großkanzleien und Unternehmen. Was macht man da genau? Kommen die Anwälte genauso und geben ihre Arbeit ab oder ist das eher so die Personalabteilung oder Buchhaltung und hat gar nicht mehr viel mit der einfachen Refa zu tun??

Freu mich auf Antworten

Gruß
leah
Janin

#2

10.01.2008, 15:37

also ich bearbeite meine akten selbständig und habe die büroleitung der kanzlei. ich buche tagtäglich die kontoauszüge. alles andere, was mit der buchhaltung zu tun hat, erledigt unser steuerbüro.
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leah
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#3

10.01.2008, 15:46

Also hast du eigene Akten zum Bearbeiten bekommen? Wieviel Entscheidungsmacht hast du da? Bist du auch der Ansprechpartner für die Mandanten und unterschreibst du selbständig?
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Catwoman1703
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#4

10.01.2008, 15:46

@ Janin: Wie sieht es bei dir mit der Autorität aus? Wie gehen die Kollegen mit dir um? Sind deine Kollegen dann auch älter als du?

Das würde mich mal interessieren, weil ich auch dabei bin meinen Rechtsfachwirt zu machen.
Das Leben entspringt auf alle Fälle
aus einer Zelle.
Doch manchmal endet' s auch bei Strolchen
in einer solchen. (Heinz Erhardt)

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Janin

#5

10.01.2008, 15:54

also ich bearbeite meine akten selbständig und entscheide auch selbständig. ich bin auch ansprechpartner für mandanten, in akten, die ich bearbeite. ich bearbeite fast ausschließlich nur zv-sachen. unterschreiben tue ich nur schriftsätze, die mal schnell raus müssen per fax (z. b. an banken).

das mit der autorität ist so ne sache. die habe ich mir lange erarbeiten müssen. zwei meiner kolleginnen sind jünger wie ich. alle anderen sind älter. aber mittlerweile akzeptieren sie mich so einigermaßen, nachdem ich mal so nen richtigen brüller losgelassen habe.
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leah
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#6

10.01.2008, 16:07

Wow, das find ich ja super! Für einen Arbeitsumfang in dieser Art würde ich die Fortbildung vielleicht auch irgendwann mal auf mich nehmen, das kommt ja schon ziemlich nahe an die Anwaltstätigkeit.
Janin

#7

10.01.2008, 16:13

das stimmt. aber ich kenne auch rechtsfachwirtinnen, die nach wie vor die gleiche arbeit erledigen, wie eine ra-fachangestellte. das sollte ja eigentlich nicht so sein. man muss schon einen arbeitgeber haben, der einen dabei unterstützt und dich auch so behandelt. kann mich bei meinem nicht beschweren. auch während der weiterbildung wurde ich von diesem tatkräftig unterstützt.
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mini-me
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#8

10.01.2008, 16:21

Na dann werde ich mal auf den Putz hauen :roll: :

Also ich bearbeite auch selbständig "meine" Akten. Dies sind alle anfallenden Inkassomandate, vom Aufforderungsschreiben, über den Mahnbescheid, Klage, ZV usw.

Dann mache ich noch die komplette Zwangsvollstreckung im Büro, also auch aus Titeln, die der Chef erwirkt. Ebenso die Erstellung der Kostennoten.

Weiterhin bin ich für die Buchhaltung und die Lohnabrechnung zuständig.

Alle Verfahren betreffend der Verbraucherinsolvenz mache ich auch selbständig.

Liegen die Akten erstmal bei mir, bearbeite ich sie allein und ohne Anweisung, ich treffe selbst alle Entscheidungen. Manche Dinge spreche ich zwar vorher ab, ist aber eher selten.

Dann versuche ich noch ein bischen den Büroalltag zu erleichtern. So habe ich z. B. als Einsparungsmaßnahmen Handyverträge gekündigt, Telefonverträge umgestellt und das Verbot für private Telefonate am Arbeitsplatz ausgesprochen.

Ich denke mal, ich komme schon sehr nah an die Vorstellung eines Bürovorstehers (klingt doch besser als Rechtsfachwirt) heran, nur am Gehalt wäre noch etwas zu machen.

m-m
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#9

10.01.2008, 16:25

Verbot für private Telefongespräche? Echt krass. Da würde ich ja eingehen. Nur gut, dass wir ne Flatrate haben.
Janin

#10

10.01.2008, 16:27

also da muss ich satine222000 zustimmen. wenn es sich bei privatgesprächen nicht um dauergespräche handelt, kann man da noch ein auge zudrücken. natürlich sollte es nicht zum alltag gehören.
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