Dienstaufsichtsbeschwerde - Wann, wie, sinnvoll oder nicht ?

Hier können alle Themen rund um die Zwangsvollstreckung besprochen werden. ZV mit Auslandsbezug bitte in die entsprechende Extra-Rubrik posten.
Stefanie 211080
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#11

19.06.2007, 11:36

Ich hab mal ein dickes Lob an zwei GV´s hier in der Umgebung.

Heute waren auf meinem FG-Konto Geldeingänge in zwei Akten von zusammen 2.700,00 EUR.
Da freu ich mich doch, zwei erledigte Akten.
Kathrin
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#12

19.06.2007, 11:44

Das klingt ja mal super! Muss auch sagen, dass der großteil der GVs nicht unbedingt die schnellsten sind, aber immerhin zuverlässig und auch immer zu Auskünften bereit, und wir vollstrecken in ganz deutschland.. nur halt dieser eine ist... naja... ein wenig laaaangsaaaam... auch als ich mit ihm telefonierte... das hörte sich bei ihm schon nach aktenchaos an...
Frauen müssen nicht klug sondern schön sein, denn Männer können besser sehen als denken!
Jara
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#13

19.06.2007, 13:02

Hallo zusammen,

ich habe Vollstreckungen deutschlandweit und leider sehr oft Gerichtsvollzieher die sich überhaupt nicht melden, auch nach drei oder vier Sachstandsanfragen nicht. Ich mache die erste Sachstandsanfrage mittlerweile frühestens nach zwei Monaten! Das hat auch den Sinn, dass unsere Mandanten sehen, dass wir die Akte nicht "vergessen" haben!

Aber ich höre oft ein halbes Jahr überhaupt nichts von den Gerichtsvollziehern. Auch zu den angegebenen Sprechzeiten habe ich schon sehr oft nie jemanden erreicht! Gerade vor zwei Wochen haben wir dann beim Gericht mal nachgefragt, ob der Gerichtsvollzieher verzogen, krank oder gestorben ist... NULL Reaktion!

Ich denke zwar grundsätzlich auch, dass jeder halt seine Arbeit macht und GVZ natürlich viel zu viel zu tun haben, aber leider ist meine Geduld im Laufe der letzten Jahre sehr strapaziert worden!
Mir geht es ähnlich wie Wifey!

Auch Pepsi kann ich zustimmen: In den "neuen" Bundesländern ist es eine Katastrophe...

Dienstaufsichtsbeschwerden habe ich sowieso erst zweimal wirklich gemacht! Aber merkwürdigerweise nützt es manchmal wenn man sie "androht" was mir dann auch zu denken gibt, denn entweder man hat keine Zeit um die Akte zu bearbeiten oder doch, aber erst nach "Androhung" dann plötzlich doch mal was zu tun finde ich schon reichlich komisch!

Außerdem sind auch sehr viele Gerichtsvollzieher total unfreundlich am Telefon!

Wenn ich welche dranhabe, die nett sind, dann bin ich immer begeistert und sag das denen sofort, dass das mal eine super Abwechslung ist!
Andreas

#14

19.06.2007, 13:08

Es liegt so einiges im Argen... das schreibe ich aber weniger den GVen zu, die sind doch echt nur die Doofen. Hätten die mal ein normales Arbeitspensum, sprich gäbe es genug GVs, ich glaube, es gäbe vielleicht 1 % oder so der Aufträge, wo man was zu bemäkeln hätte.

Ich versteh' schon kaum, wie man unter dieser Last überhaupt noch so wenig Fehler machen kann.
GV Alt
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#15

20.06.2007, 00:41

Jusiz = Ländersache !

Einige Bundesländer sind in der Lage, den GV-Dienst personell ausreichend zu besetzen - andere Länder leider nicht. Das führt dazu, daß in einem Land mit "gutem Personalstamm" naturgemäß zügiger + schneller gearbeitet werden kann und umgekehrt.

Und da fangen die Probleme an! Die GV in "unterbesetzen" Bezirken müssen zu hohe Arbeitsbelastungen bewältigen und reiben sich teilw. daran auf. - Auch sie bemühen sich, können aber letztlich nur "den Mangel verwalten". - Die sogenannte "Fürsorgepflicht des Dienstherrn" gegenüber einem GV endet leider da, wo wegen Geld- und Personalmangel keine Abhilfe geschaffen wird (werden kann).

Unter diesen (tlw. untragbaren) Umständen erklären dann noch einige "schlaue Politiker", daß durch eine Privatisierung der Gerichtsvollzieher alles schneller + erfolgreicher gehen kann.
:titanic

Das alles wird dann auf dem Rücken der überlasteten GV ausgetragen + zum Nachteil der Gläubiger, die (verständlich) kein Verständnis für lange Erledigungszeiten aufbringen.

Und wenn Ihr trotz alledem irgendwann das Gefühl habt, daß die mehrfachen GV-Kontaktversuche (+Androhung einer DA-Beschwerde) ignoriert werden - dann macht eine DA-Beschwerde an den Direktor des Amtsgerichts.

Der Direktor :opi wird ihm dann schon seine Meinung sagen!
Andreas

#16

20.06.2007, 09:21

Gibt es eigentlich eine bundesweite, aussagekräftige und ungefälschte Statistik, wo drinsteht, in welchem Bundesland (oder sogar in welchem AG-Bezirk) mit welchen Wartezeiten zu rechnen ist ?

Man müßte doch wirklich mal die untragbaren Zustände bei quasi allen GV öffentlich machen. Ich biete mich an, eine entsprechende Homepage zu erstellen, nur die Inhalte ansich kann ich nicht besorgen.
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#17

20.06.2007, 09:24

Wie, du meinst, da werden dann die GV veröffentlich und da tragen wir dann ein, wie lange die gebraucht haben für die Bearbeitung?
Curry

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#18

20.06.2007, 19:12

gibts kein GVZ Forum, da sollte man mal fragen
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#19

20.06.2007, 22:00

Guckt Ihr mal bei www.gv2000.de ;-)
Viele Grüße

ich
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#20

08.08.2007, 14:34

Ich hatte kürzlich einen Fall: Ich habe ZV-Auftrag gemacht... 8 Wochen später habe ich den GV angeschrieben und um Sachstandsmitteilung gebeten - nix. Wieder zwei Wochen später habe ich versucht, den GV telefonisch zu erreichen, was nach weiteren Wochen gelang. Dann teilte er mir mit, er sei noch nicht beim Schuldner gewesen, würde dies aber schnellstmöglich erledigen tralala bla bla... Das Ende vom Lied war, dass seit Auftragserteilung ein Jahr vergangen war und ich immer wieder nur vertröstet wurde seitens des GV´s, wenn ich ihn denn überhaupt mal erreicht habe, immer wieder gesagt wurde: Ich war beim Schuldner, war nicht da - Hab es noch nicht geschafft - war im Urlaub... Letztlich blieb nur noch die DA, die den GV wenigstens dazu bewegt, nach einem Jahr und drei Monaten die ZV-Unterlagen zurück zu senden mit dem Bemerken, dass der Schuldner unbekannt verzogen war...

Und der absolute Hammer der Geschichte war der, dass ich - während die ZV lief - den neuen Arbeitgeber des Schuldner herausfinden konnte und so schnell als möglich pfänden wollte. Ich habe dies dem GV mehrfach schriftlich und telefonisch mitgeteilt, dass für die beabsichtigte Pfändung den Titel bräuchte... nach dem 1 1/4 Jahr, die der GV gebraucht hat, war der Schuldner wieder arbeitslos... Suuuupi

Aber wie gesagt, es war ein Einzelfall... meistens kommt man gut mit den GV´s aus und Bearbeitungszeiten von sagen wir mal 3 - 4 Monaten erachte ich eigentlich als normal...

Liebe Grüße aus dem verregneten Saarbrücken!
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