Anrechnung - Kostenfestsetzung

...für das vom 01.07.2004 bis 31.07.2013 geltende Gebührenrecht
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schneeflocke
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#1

10.03.2009, 19:46

Hallo,

.......ist mal wieder so weit, meine liebe Kollegin und unsere Abrechnungssekretärin ist im Urlaub und ich "sterbe" in Doofheit vor den Akten. :oops:

Soll Kosten festsetzen lassen gegen Gegner. Es sind 2 Gebühren im Gerichtsverfahren angefallen. Zuzüglich die außergerichtliche Gebühr.

Wie sieht mein Kostenfestsetzungs-Antrag aus?

Ich habe gedacht, ich nehme die beiden Gebühren aus dem Gerichtsverfahren mit rein sowie die außergerichtliche Gebühr komplett und ziehe dann hiervon 0,65, (also die Hälfte) ab.

Habe dann also da stehen

1) außergerichtliche Gebühr 1,3
2) u. 3) die beiden Gebühren aus dem Gerichtsverfahren
4) minus 0,65 von den außergerichtlichen Gebühren
5) plus die üblichen Verdächtigen wie Auslagen, MWSt und die anteiligen Gerichtskosten

Ist das so richtig? Bin total verunsichert..... :shock:

Oder gibt es hier noch eine andere mögliche Variante?

Danke für Eure Hilfe.

Kollegin kommt erst in 2 Wochen wieder zurück......bis dahin werde ich hier viel nachfragen müssen....... :oops:
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#2

10.03.2009, 19:52

Außergerichtliche Gebühr - Geschäftsgebühr VV 2300 RVG?

(BTW: immer wieder der gleiche Konflikt: Die Anwaltsseite nennt die Geschäftsgebühr gern außergerichtliche Kosten. Bei Gericht fällt sie unter vorgerichtliche Kosten. Außergerichtliche Kosten sind die RA- und Parteikosten, die während des Rechtsstreits entstanden sind).

Zur Sache: Die Festsetzung der Geschäftsgebühr kannst Du nicht beantragen, sie kann nicht Gegenstand der Kostenfestsetzung werden. Da wird RPfl sauer. ( :mrgreen: ) und Gegenseite auch.

Also: Streiche Ziffer 1) aus Deiner Liste oben.

Der Rest stimmt dann, also auch und vor allem der Punkt, auf den es Dir ankommt: Der Abzug der 0,65fachen Geschäftsgebühr.
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#3

10.03.2009, 19:53

So wird das Gericht meckern, weil die außergerichtlich Gebühr da nix zu suchen hat und die hälftige Gebühr im Antrag stehen bleibt.

Also du schreibst:
1,3 Verfahrensgebühr
./. Anrechnung 0,65 Gebühr
plus den Rest, den du ausgeführt hast.
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#4

10.03.2009, 19:54

Nachtrag, auch das sieht man manchmal im Kostenfestsetzungsantrag: Auch die Pauschale VV 7002 RVG nur einmal ansetzen, nicht zweimal, nach dem Motto "für die Geschäftsgebühr ist sie ja auch entstanden" - denn die Geschäftsgebühr ist nicht Gegenstand des Kostenfestsetzungsverfahrens.
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#5

10.03.2009, 20:02

Nachtrag 2: Die Geschäftsgebühr machst du ja deswegen im Klageantrag mit geltend ;-)
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#6

10.03.2009, 20:02

Danke online......ich bin wirklich im Kostenrecht ein Vollhorst, deswegen muss ich nochmal nachfragen.....

ich lasse die 2300 ganz raus aus meinem Antrag.
(Pfui, darf da nicht mit aufgeführt und erwähnt werden)

Führe dafür meine beiden Gebühren aus dem gerichtlichen Verfahren auf und reduziere dann meinen Kostenfestsetzungsantrag um 0,65 von der 2300 Gebühr oder rechne ich 0,65 von der 2300 in der Kostenrechnung hinzu?

....dann den Rest.
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#7

10.03.2009, 20:11

Du reduzierst die Verfahrensgebühr um die 0,65 der Geschäftsgebühr
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#8

10.03.2009, 20:21

Danke Ihr Lieben,

ihr rettet meine Nachtruhe, sonst würde ich heute Nacht nur grübelnd im Bett liegen und Morgen früh so aussehen :shock:
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#9

10.03.2009, 20:22

Das blöde Wort "anrechnen" heißt auf deutsch: Du musst abziehen. :mrgreen:
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#10

10.03.2009, 21:35

online hat geschrieben:Das blöde Wort "anrechnen" heißt auf deutsch: Du musst abziehen. :mrgreen:
:lol: Ich drücke auch auf "Start", bevor ich meinen Rechner ausschalten will.....verstehe also was Du meinst.

Ich rechne an, ergo ziehe ich ab. Logisch. :?

Und nochmal Danke für Eure Geduld, mir das Leben zu erklären.
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