Gibt es hier jemanden, der/die nach der Ausbildung ein Studium angeschlossen hat? Wenn ja, welches und wie ist es? Würde derjenige/diejenige es weiterempfehlen?
Gruzz
de Jule
Nach der Ausbildung Studium?
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Macht Dir Dein jetztiger Job Spaß, dann wäre ein Jurastudium vielleicht das Richtige? (Und keine Angst, es soll immer wieder Leute geben, die auch mit durchschnittlichen Examen vernünftige Jobs bekommen.) Oder Rechtspflege, aber da sind die Plätze rar. Oder was würde Dich denn interssieren, Chemie, Maschinenbau, Germanistik?
"Mein Leipzig lob ich mir, es ist ein klein Paris und bildet seine Leute" ("Faust, der Tragödie erster Teil")
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Also ich habe eine Ausbildung vor meinem Studium abgeschlossen und bin damit (inzwischen) sehr zufrieden.
Obwohl ich eigentlich auf jeden Fall studieren wollte, habe ich vorher "zur Sicherheit" eine kaufmännische Lehre abgeschlossen.
Während des Studiums ist es einem dann schon aufgestoßen, dass man bereits zu den älteren gehört. Zu diesem Zeitpunkt habe ich die Lehre bereut.
Später hat sich dann allerdings herauskristallisiert, dass einem so eine Lehre vor dem Studium doch viel bringen kann. Man weiß, wie es in der (generellen) Arbeitswelt aussieht. Man kann leichter über den Tellerrand blicken, da man bereits Einblick in völlig andere Bereiche hatte.
Vor allem durch die mathematischen und wirtschaftlichen Fähigkeiten kann man aus der Jurastudentenmasse gut herausstechen. Man macht sich in aller Regel auch mehr Gedanken über seine Zukunft als die anderen.
Daher kann ich deine Fragen beantworten mit:
1. Ja
2. Jura, recht schwer, allerdings kann man es auch einfacher haben
3. Wenn dich ein Jurastudium interessieren würde, ja. Bei anderen Studiengängen bin ich nicht so wirklich qualifiziert, eine Antwort zu geben. Generell kann man aber sagen, dass man seinen Studiengang von seinen Interessen abhängig machen sollte. Problematisch ist allerdings, dass oberflächliche Interessen auch leicht verfliegen, wenn man erstmal tiefer in die Materie eintaucht. Insofern hast du im rechtlichen Bereich wahrscheinlich die beste Möglichkeit, dein Interesse richtig einzuschätzen.
Deshalb, liebe Jule, keine unnötige Scheu. Wenn du noch ein Studium nachsetzen willst und glaubst, dass du das Durchhaltevermögen hast, dann zieh es durch. Zu alt bist du noch nicht. Bedenke halt, dass ein Jurastudium samt Referendariat ca. 7 Jahre verschlingt. D. h. du wirst um die 30 sein, wenn du "raus kommst".
Obwohl ich eigentlich auf jeden Fall studieren wollte, habe ich vorher "zur Sicherheit" eine kaufmännische Lehre abgeschlossen.
Während des Studiums ist es einem dann schon aufgestoßen, dass man bereits zu den älteren gehört. Zu diesem Zeitpunkt habe ich die Lehre bereut.
Später hat sich dann allerdings herauskristallisiert, dass einem so eine Lehre vor dem Studium doch viel bringen kann. Man weiß, wie es in der (generellen) Arbeitswelt aussieht. Man kann leichter über den Tellerrand blicken, da man bereits Einblick in völlig andere Bereiche hatte.
Vor allem durch die mathematischen und wirtschaftlichen Fähigkeiten kann man aus der Jurastudentenmasse gut herausstechen. Man macht sich in aller Regel auch mehr Gedanken über seine Zukunft als die anderen.
Daher kann ich deine Fragen beantworten mit:
1. Ja
2. Jura, recht schwer, allerdings kann man es auch einfacher haben
3. Wenn dich ein Jurastudium interessieren würde, ja. Bei anderen Studiengängen bin ich nicht so wirklich qualifiziert, eine Antwort zu geben. Generell kann man aber sagen, dass man seinen Studiengang von seinen Interessen abhängig machen sollte. Problematisch ist allerdings, dass oberflächliche Interessen auch leicht verfliegen, wenn man erstmal tiefer in die Materie eintaucht. Insofern hast du im rechtlichen Bereich wahrscheinlich die beste Möglichkeit, dein Interesse richtig einzuschätzen.
Yep, das kann ich bestätigen. Da wird immer viel unnötige Panik in den Unis geschürt. Man bekommt auch ohne Prädikat einen Job. Wenn man sich bei den Abschlussjahrgängen umhört (soweit man dort halt Leute kennt), kriegen eigentlich immer über 90% recht schnell einen Job.Kanzleihund hat geschrieben:(Und keine Angst, es soll immer wieder Leute geben, die auch mit durchschnittlichen Examen vernünftige Jobs bekommen.)
Deshalb, liebe Jule, keine unnötige Scheu. Wenn du noch ein Studium nachsetzen willst und glaubst, dass du das Durchhaltevermögen hast, dann zieh es durch. Zu alt bist du noch nicht. Bedenke halt, dass ein Jurastudium samt Referendariat ca. 7 Jahre verschlingt. D. h. du wirst um die 30 sein, wenn du "raus kommst".
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Hallo,
also ich habe mich für Jura eingeschrieben, nachdem ich eine Ausbildung als Fremdsprachensekretärin (schulisch) abgeschlossen hatte und gleichzeitig Teilzeit in einem Anwaltsbüro gearbeitet.
Das hat natürlich nicht geklappt. Hatte weder viel Zeit für Vorlesungen (mittags, wo ich Zeit hatte, war Pause) und später wurde es eine Vollzeitstelle.
Bei Hausarbeiten müssen immer die neuesten Bücher zitiert werden (also Unibibliothek oder Zentralbibliothek nachschauen... der ganze Gutachtenstil und das viele drumherumgeschreibe zu allen möglichen Eventualitäten liegt mir nicht - jedenfalls damals.
Wirtschaftsrecht (3-4 Jahre an FH) fände ich interessanter, aber dann ist man keine zugelassener Anwalt vor Gericht bei LG oder OLG. Beim Amtsgericht kann sich zwar jeder auftreten, aber ob das genug Kohle einbringt, weiss ich nicht.
Gut bezahlt wird man -glaube ich- bei den Banken, ob als Refa-Angestellte oder so. Inwieweit diese solche suchen oder lieber Bankangestellte nehmen, weiss ich nicht.
Wenn man Zeit, Lust auf ein Studium hat, sollte man zu einer Studienberatung vor Ort gehen und verschieden Möglichkeiten prüfen. Im Studium lernt man aber viele Dinge (kostenlos), wofür man auf Seminare eine Menge bezahlen würde und kann evt. noch Bafög kriegen.
renokraft35
also ich habe mich für Jura eingeschrieben, nachdem ich eine Ausbildung als Fremdsprachensekretärin (schulisch) abgeschlossen hatte und gleichzeitig Teilzeit in einem Anwaltsbüro gearbeitet.
Das hat natürlich nicht geklappt. Hatte weder viel Zeit für Vorlesungen (mittags, wo ich Zeit hatte, war Pause) und später wurde es eine Vollzeitstelle.
Bei Hausarbeiten müssen immer die neuesten Bücher zitiert werden (also Unibibliothek oder Zentralbibliothek nachschauen... der ganze Gutachtenstil und das viele drumherumgeschreibe zu allen möglichen Eventualitäten liegt mir nicht - jedenfalls damals.
Wirtschaftsrecht (3-4 Jahre an FH) fände ich interessanter, aber dann ist man keine zugelassener Anwalt vor Gericht bei LG oder OLG. Beim Amtsgericht kann sich zwar jeder auftreten, aber ob das genug Kohle einbringt, weiss ich nicht.
Gut bezahlt wird man -glaube ich- bei den Banken, ob als Refa-Angestellte oder so. Inwieweit diese solche suchen oder lieber Bankangestellte nehmen, weiss ich nicht.
Wenn man Zeit, Lust auf ein Studium hat, sollte man zu einer Studienberatung vor Ort gehen und verschieden Möglichkeiten prüfen. Im Studium lernt man aber viele Dinge (kostenlos), wofür man auf Seminare eine Menge bezahlen würde und kann evt. noch Bafög kriegen.
renokraft35
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Also eine Vollzeitarbeit und ein Vollzeitstudium, das ist wirklich heftig und wird nur mit großer Anstrengung gut gehen.
Wenn man Wirtschaftsrecht studiert, führt der Weg eher in die Insolvenzverwaltung oder Steuerberatung. Beides kann auch sehr interessant sein. Vor Gericht kann man wegen dem Rechtsdienstleistungsgesetz so oder so nicht auftreten. Es sei denn, man wird zugelassener Rechtsbeistand.
Wenn man Wirtschaftsrecht studiert, führt der Weg eher in die Insolvenzverwaltung oder Steuerberatung. Beides kann auch sehr interessant sein. Vor Gericht kann man wegen dem Rechtsdienstleistungsgesetz so oder so nicht auftreten. Es sei denn, man wird zugelassener Rechtsbeistand.
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Hallo,
soweit ich weiß, könnte man sich vor dem Amtsgericht durch jeden Bevollmächtigten vertreten lassen.
Inwieweit man dann aber einen Kostenanspruch (gerichtlich) geltend machen kann, weiß ich nicht.
Also, finde ich schade, (habe keine Ahnung, ob das so ist) dass man mit Wirtschaftrecht nur im Steuerrecht (da braucht man doch spezielle Kenntnisse) oder in der Insovenzabteilung (ich habe dazu eine eher gespaltene Meinung, aufgrund der vielen Abzock-Insolzenzmethoden bzw. der Abofallen und sonstigen Firmen, die (entweder ihr Forderung abtreten) oder halt die quälenden Insolvenz-Brief-Standard-Verschicker beauftragen...
wo jede Mahnung teurer - sehr teuer - wird, ein kleiner Nachlass beim sofortigen Zahlen gewährt wird, Ratenzahlung angeboten etc., Androhnung von Gerichts, Zwangsvollstreckungsmaßnahmen ... bis man irgendwann mürbe werden könnte, ob der vielen Briefe und der immer teurer werden Kosten.
renokraft35
soweit ich weiß, könnte man sich vor dem Amtsgericht durch jeden Bevollmächtigten vertreten lassen.
Inwieweit man dann aber einen Kostenanspruch (gerichtlich) geltend machen kann, weiß ich nicht.
Also, finde ich schade, (habe keine Ahnung, ob das so ist) dass man mit Wirtschaftrecht nur im Steuerrecht (da braucht man doch spezielle Kenntnisse) oder in der Insovenzabteilung (ich habe dazu eine eher gespaltene Meinung, aufgrund der vielen Abzock-Insolzenzmethoden bzw. der Abofallen und sonstigen Firmen, die (entweder ihr Forderung abtreten) oder halt die quälenden Insolvenz-Brief-Standard-Verschicker beauftragen...
wo jede Mahnung teurer - sehr teuer - wird, ein kleiner Nachlass beim sofortigen Zahlen gewährt wird, Ratenzahlung angeboten etc., Androhnung von Gerichts, Zwangsvollstreckungsmaßnahmen ... bis man irgendwann mürbe werden könnte, ob der vielen Briefe und der immer teurer werden Kosten.
renokraft35
- Soenny
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- ...ist hier unabkömmlich !
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Seit wann verschicken Insolvenzverwalter solche Briefe? Da verwechselst du wohl gewaltig wasoder in der Insovenzabteilung (ich habe dazu eine eher gespaltene Meinung, aufgrund der vielen Abzock-Insolzenzmethoden bzw. der Abofallen und sonstigen Firmen, die (entweder ihr Forderung abtreten) oder halt die quälenden Insolvenz-Brief-Standard-Verschicker beauftragen...
Dein Beitrag hat auch mit dem Ausgangsthema nichts zu tun, wie heute schon in anderen Freds.
Ich helfe Straßenkatzen, bitte helft mit: Homepage der Straßenkatzen Bonn/Rhein-Sieg e.V.
Bei manchen Menschen ist es interessant zu sehen, wie das Alter den Verstand überholt hat! (Autor: A.G.)
An die Person, die meine Schuhe versteckt hat, während ich auf der Hüpfburg war: Werd' erwachsen!
Bei manchen Menschen ist es interessant zu sehen, wie das Alter den Verstand überholt hat! (Autor: A.G.)
An die Person, die meine Schuhe versteckt hat, während ich auf der Hüpfburg war: Werd' erwachsen!
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Hallo Ihr,
kann ich auch ohne (Fach-)Abitur, ein Studium machen? Ich habe aus dem Internet das man das mit abgeschlossener Ausbildung+3 Jahre Berufserfahrung kann, also meine Frage wäre hat das schon mal jemand gemacht/versucht? Und wie sind diese Prüfungen die man vorab bestehen muss? Schwer oder machbar?
Ich bin zwar gerade erst aus der Ausbildung raus aber die nächsten drei Jahre sind schnell rum und meinen Arbeitsplatz hab ich soweit sicher,... daher meine Überlegungen.
Liebe Grüße
kann ich auch ohne (Fach-)Abitur, ein Studium machen? Ich habe aus dem Internet das man das mit abgeschlossener Ausbildung+3 Jahre Berufserfahrung kann, also meine Frage wäre hat das schon mal jemand gemacht/versucht? Und wie sind diese Prüfungen die man vorab bestehen muss? Schwer oder machbar?
Ich bin zwar gerade erst aus der Ausbildung raus aber die nächsten drei Jahre sind schnell rum und meinen Arbeitsplatz hab ich soweit sicher,... daher meine Überlegungen.
Liebe Grüße
- Baptistine
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Dein Beitrag ist zwar etwas her, aber es gibt wohl den sog. "Hochschulzugang für beruflich Qualifizierte".
Hier mal ein Link:
http://www.studis-online.de/StudInfo/ho" target="blank ... -quali.php
Kommt aber bestimmt auch auf Bundesland und/oder Uni an.
Hier mal ein Link:
http://www.studis-online.de/StudInfo/ho" target="blank ... -quali.php
Kommt aber bestimmt auch auf Bundesland und/oder Uni an.
Für den Zugang ohne Abitur oder Fachhochschulreife braucht es tatsächlich eine Ausbildung und Berufserfahrung. Bloß ist das in den verschiedenen Bundesländern und dort an den jeweiligen Hochschulen teilweise sehr unterschiedlich geregelt. Viele Hochschulen halten Berufserfahrenen sogar Studienplätze frei, damit man eine einfacherere Möglichkeit zum Einstieg hat.