Perspektiven für männlichen Ü30-Quereinsteiger?

In diesem Bereich können Themen rund um Fortbildung und Weiterbildung besprochen werden. Rechtsfachwirte und -interessierte bitte hier lang.
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jojo
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#11

05.11.2015, 09:16

Ich würde deine Chancen in dem Bereich auch eher als schlecht beurteilen. Und ob ich da noch Geld in Fortbildungen stecken würde, grade wenn ich wenig habe ?
Denn für immer Punk, will ich sein mein Leben lang,
Lieber Aussenseiter sein, als ein dummes Spiesserschwein... (WiZO Nanana)

Der Totenschädel lacht, die schwarzen Fahnen wehen... Viva St. Pauli ! 177
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Lämmchen
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#12

05.11.2015, 09:38

Ich denke auch, dass es ohne Ausbildung eher schwierig sein wird, eine Stelle zu finden. Das Wissen aus drei Jahren Ausbildung einfach mal so zu erlernen ist nicht unmöglich, dauert aber auch einige Zeit. Ich würde an Deiner Stelle wohl versuchen, einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Momentan gibt's eh zu wenig Auszubildende und ich würde Deine Chancen nicht als schlecht einstufen. Du kannst doch immerhin erklären, wieso Du jetzt die Ausbildung machen möchtest.
Liebe Grüße

Das Lämmchen Bild
holzkopf

#13

05.11.2015, 10:34

Danke für eure Beiträge!

Ein Selbststudium sehe ich ja selbst auch eher kritisch. Nicht nur wegen eines dann fehlenden Zeugnisses, sondern auch im Hinblick auf die eigene Motivation. Lange Lernen, ohne ein konkretes Ziel (Prüfung etc.) zu haben, ist schwer. Aber dann noch die Ungewissheit, ob es sich überhaupt auszahlen wird? Hm.

Über die Option eines rechtswisssenschaftlichen Studiums im Öffentlichen Dienst (Gerichte, Kommunen) bin ich ebenfalls gestolpert. Wegen der sehr frühen Bewerbungsfristen teilweise zu spät. Aber eine Handvoll Bewerbungen gingen noch raus. Mal sehen. Und nach offenen Ausbildungsstellen werde ich mich noch einmal verstärkt umschauen. Da wäre ein zeitnaher Ausbildungsbeginn jedoch fast die Voraussetzung. Denn bis August oder September 2016 so wie jetzt weiterzumachen, um dann mit ein paar Hundert Euro Vergütung in die Ausbildung zu starten ... schwierig.
tbs86
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#14

05.11.2015, 10:36

Hallo holzkopf,

ich habe es Anfang 2013 endlich in eine Kanzlei geschafft, bin noch immer dort und das, obwohl auch ich nie die Chance auf eine Ausbildung hatte.
Mein Chef und ich sind ein tolles Team, aber ich muss auch zugeben, dass ich ihn natürlich nicht so entlasten kann, wie ich es gern tun würde, weil mir eben das Wissen fehlt.

Ich schneide das Thema auch immer mal wieder an, aber es ist für ihn absolut kein Problem. Er war immer schon sehr selbstständig (diktiert Rechnungen, KfA, gibt nicht einmal die Unfallakten ab) :D

Natürlich haben wir die schlechteren Chancen, aber es ist durchaus möglich, wenn man die richtige Kanzlei findet. Allerdings denke ich auch, dass es für dich noch ein bisschen schwerer wird, da, wie bereits angesprochen, viele Anwälte sehr konservativ sind und lieber Frauen einstellen.

Nichtsdestotrotz drücke ich dir Daumen und hoffe, dass es schnell Positives von dir zu berichten gibt :)
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AnjaZ
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#15

05.11.2015, 10:59

holzkopf hat geschrieben:
Und nach offenen Ausbildungsstellen werde ich mich noch einmal verstärkt umschauen. Da wäre ein zeitnaher Ausbildungsbeginn jedoch fast die Voraussetzung. Denn bis August oder September 2016 so wie jetzt weiterzumachen, um dann mit ein paar Hundert Euro Vergütung in die Ausbildung zu starten ... schwierig.
Ich habe damals meine Ausbildung auch erst ein halbes Jahr verspätet im Januar begonnen und dann nach 2 1/2 Jahren (zusammen mit denen, die drei Jahre gelernt haben) die Prüfung abgelegt.
Gruß Anja
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#16

05.11.2015, 12:33

Chancen gibt es auf jeden Fall. Die Frage ist eher die der Geografie. Ich weiß von einer Azubine in Frankfurt/Main, die nach "brotlosem" Studienabschluss nun ReNo lernt, und zwar mit einem "normalen" Gehalt. Sie kann gut Englisch, sie hat durch Studi-Jobs gelernt, wie Büroabläufe funktionieren und so ist sie von vornherein einsetzbar, was sie von üblichen Azubis unterscheidet.

In Notariaten, zumal in den Großstädten, herrscht ziemliche Nachfrage nach Azubis. Dort kann man es definitiv probieren.

Ich helfe ggf. gerne: E-Mail: rgregor@pps-jobs.de, Tel. (06187) 907 3250. War selbst lange Büroleiterin in Großkanzleien und weiß, wo und was gesucht wird.

Widersprechen will ich der "ohnehin schon geringen Bezahlung" bei Anwälten. Hier kommt es sehr darauf an, ob man auf dem Land arbeitet oder in der Großstadt. Reguläre Einstiegsgehälter für ausgelernte ReFas in Großstädten: ca. 2.200 EUR/Monat (und mehr). Für ReNos: ca. 2.500 EUR/Monat (und mehr), jeweils je nach Abschlussnoten und Sprachkenntnissen. Die finanziellen Entwicklungsmöglichkeiten sind gut bis sehr gut. Beim Einkommen muss man aber natürlich berücksichtigen, dass die Lebenshaltungskosten in Großstädten höher sind als auf dem Land.
Ernie

#17

05.11.2015, 13:58

Bietet die Reno nicht eine Kurs für Quereinsteiger bzw. ungelernte Kanzleimitarbeiter an? :kopfkratz
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#18

05.11.2015, 14:07

Die Frankfurter Anwaltskammer bereitet gerade einen Kurs für Interessenten am Notariat vor. Dafür ist aber die Ausbildung zur ReFa bzw. ReNo (ohne Berufspraxis im Notariat) Voraussetzung und Hintergrund ist krasser NoFa-Nachwuchsmangel in Frankfurt/M.

Ansonsten gibt es wohl, je nach Wohnort, auch Vorbereitungskurse auf die Externprüfung für ReFas/ReNos. Über den Reno-Bundesverband kann man auch schauen, allerdings kosten die Kurse vermutlich mehr als ein "Quereinsteiger Ü30 mit beschränktem Einkommen" bezahlen könnte.
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Andy66
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#19

05.11.2015, 14:22

Ich bin auf den Certified Lawyer's Assistant gestoßen, wird von Soldan zusammen mit Isar angeboten. Wär das was?
Erfahrung ist das, was man bekommt, wenn man das was man will nicht kriegt
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Renate Gregor
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#20

05.11.2015, 15:09

Andy66 hat geschrieben:Ich bin auf den Certified Lawyer's Assistant gestoßen, wird von Soldan zusammen mit Isar angeboten. Wär das was?
Kostet knapp 4.000 EUR für 4-5 Monate, von denen nur die letzten beiden von fünf Modulen wirkliches Fachwissen vermitteln. Ist das nicht selbst für jemandem mit Festanstellung und vernünftigem Gehalt ein bisschen heftig?
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