Also ich überlege, welche Aufgaben ich der Praktikantin geben soll und wie ich das tun sollte. Also einfach einen Stapel mit Zeug hinlegen, funktioniert irgendwie nicht. Ich muss ihr natürlich alles haarklein immer erklären. Das hält auf. Aber ich will ja auch, dass es so gemacht wird und nicht Chaos entsteht. Dazu muss ich auch irgendwie noch meine Arbeit gemacht kriegen. Und das ist echt nicht so einfach für mich. Daher habe ich meinen freien Tag auch nicht getauscht, an dem sie da ist und ich nicht. Sie kann halt Telefon machen, die Tür öffnen, manchmal habe ich digitale Dateien zum Ablegen in die Akten. Und naja, dann kümmert sich der Chef halt dann ein bisschen drum. Aber ich weiß sonst echt nicht, wie ich das hinkriegen soll. Problematisch eher auch, dass da eine Bindung entstehen wird?! Schlecht für mich, oder egal?
Den Posteingang, daran arbeite ich mit ihr. Aber die Post macht in letzter Zeit auch, was sie will. Tagelang gibt es tatsächlich gar keine Post, dann einen ganzen Stapel, der gar nicht in der Zeit bewältigt werden kann, da die Post dann meist auch erst am Nachmittag kommt. Früher kam sie um die Mittagszeit und das regelmäßig. Mittlerweile: Ich weiß da gar nicht, wie ich das geregelt kriegen soll, wenn ich nicht am nächsten Tag den Rest dann noch selber machen will. Ich muss es ja noch kontrollieren. Das ist auch lustig. Letztens waren die Dateien einfach verschwunden vom Posteingang, aber wenigstens wurden sie wohl ins Programm reingezogen - davor.
Welche Aufgaben kann man einer Praktikantin denn so geben? Klar gibt es noch etwas Altablage, die weg müsste. Aber ich muss halt bei allem daneben stehen und erklären und dann bleibt's halt mal wieder liegen, weil ich nicht mehr weiß, wie ich den Berg an Arbeit schaffen soll. Wenn sie aber keine Ablage macht, ist sie natürlich verfügbar, und kann dann vielleicht Sachen machen, die nichts damit zu tun haben - und es bleibt die Ablage an mir hängen? Das wäre ja auch blöd.
Habt ihr schon mal Praktikanten gehabt und welche Aufgaben haben die gemacht?
Hatten die auch mal "Leerlauf" zwischendrin?
Was sollte man auf keinen Fall abgeben?
Mit dem Chef alleine reden ist auch kaum noch möglich, wenn sie da ist. Aber naja...... Das wäre dann wieder ein anderes Thema.
Bin gespannt auf eure Antworten.
LG
Mondsüchtig
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Wie lange bleibt sie denn? Schulpraktika sind doch idR nicht lange. Bindung seh ich da nicht, und wenn, so what? Praktikanten nehmen wir gar nicht, maximal Referendare. Abiturienten haben auf Refa eigentlich keine Lust. Post gibts seit beA eigentlich kaum noch bei uns. Hatte Azubis, aber da bringt man ja ganz anders was bei, die bleiben ja 2 oder 3 Jahre. Klar musst du ihr alles erklären, woher soll sie das denn wissen? Soll Chef sie mit in Verhandlungen nehmen. Nicht abgeben natürlich alle Haftungsgeschichten wie Fristen. Warum machst du dir so viele Gedanken???? Hört sich nach Angst an, dass der Chef sie mehr mag als dich?
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Wenn die Praktikantin länger da ist, dann kann man erwarten, dass sie sich Notizen macht, wie welche Abläufe sind. Ich kann nicht erwarten, eine Vollzeitkraft während des gesamten Praktikums jeden einzelnen Arbeitsschritt der Praktikantin prüfen zu lassen. Das ist finanziell schon Irrsinn. Altablage, Post scannen und zuordnen, kleine Schreiben zur Weiterleitung von Post an die Mandanten, Telefonzentrale, Terminvereinbarungen etc. muss auch eine Praktikantin auf die Reihe kriege.
Meine Ausbilderin hat sich ein festes Zeitfenster gesetzt, um meine Post zu kontrollieren. Da wusste ich, ab 16.00 Uhr packe ich ihr meinen Kram hin und sie schaut es sich an. So wussten wir beide, dass ich nicht alle 5 Minuten bei ihr auf der Matte stehe.
Wenn zwischendurch mal Leerlauf ist, kann sie in ein Fachbuch schauen. Meine Ausbilderin hat mir z. B. gesagt, dass ich mir die §§, die mir bei den Schreiben unterkommen, durchlesen soll. So lernte ich z. B., was es mit den Verzugskosten auf sich hat. Es gibt gute Azubi-Literatur, die auch für Praktikanten geeignet ist. Da muss der Chef halt mal Ausbildungsliteratur besorgen, wenn er ausbilden will. Wenn für die Praktikantin gar keine Arbeit da ist, die sie ohne ständige Kontrolle machen kann, dann ist das schlicht der falsche Platz für eine Praktikantin. Man muss die Leute anlernen, aber auch loslassen können.
Wie paralegal schrieb, sind haftungsrechtlich heikle Sachen tabu, also alles wo Fristen laufen, muss kontrolliert werden, d. h. sämtliche Posteingänge müssen noch mal gecheckt werden. Dass die Post jetzt so unregelmäßig kommt liegt nicht in Deinem Einflussbereich. Wenn die Bearbeitung deshalb nicht so läuft, wie Du es Dir vorstellst, ist das ärgerlich, aber Du kannst es nicht ändern. Hier gibt es auch nicht mehr jeden Tag Post, aber der Hauptteil kommt sowieso per E-Mail und beA.
Eventuell ist es sinnvoll, dass sich mal alle Beteiligten zusammensetzen und klären, wie sie sich die Büroorganisation und den Ablauf des Praktikums überhaupt vorstellen. Es bringt nix, im Stillen Frust zu schieben.
Meine Ausbilderin hat sich ein festes Zeitfenster gesetzt, um meine Post zu kontrollieren. Da wusste ich, ab 16.00 Uhr packe ich ihr meinen Kram hin und sie schaut es sich an. So wussten wir beide, dass ich nicht alle 5 Minuten bei ihr auf der Matte stehe.
Wenn zwischendurch mal Leerlauf ist, kann sie in ein Fachbuch schauen. Meine Ausbilderin hat mir z. B. gesagt, dass ich mir die §§, die mir bei den Schreiben unterkommen, durchlesen soll. So lernte ich z. B., was es mit den Verzugskosten auf sich hat. Es gibt gute Azubi-Literatur, die auch für Praktikanten geeignet ist. Da muss der Chef halt mal Ausbildungsliteratur besorgen, wenn er ausbilden will. Wenn für die Praktikantin gar keine Arbeit da ist, die sie ohne ständige Kontrolle machen kann, dann ist das schlicht der falsche Platz für eine Praktikantin. Man muss die Leute anlernen, aber auch loslassen können.
Wie paralegal schrieb, sind haftungsrechtlich heikle Sachen tabu, also alles wo Fristen laufen, muss kontrolliert werden, d. h. sämtliche Posteingänge müssen noch mal gecheckt werden. Dass die Post jetzt so unregelmäßig kommt liegt nicht in Deinem Einflussbereich. Wenn die Bearbeitung deshalb nicht so läuft, wie Du es Dir vorstellst, ist das ärgerlich, aber Du kannst es nicht ändern. Hier gibt es auch nicht mehr jeden Tag Post, aber der Hauptteil kommt sowieso per E-Mail und beA.
Eventuell ist es sinnvoll, dass sich mal alle Beteiligten zusammensetzen und klären, wie sie sich die Büroorganisation und den Ablauf des Praktikums überhaupt vorstellen. Es bringt nix, im Stillen Frust zu schieben.
- Andy66
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Was für eine Praktikatin soll das denn sein, Schülerin in der Praktikumswoche, Abiturient auf der Suche nach dem richtigen Studiengang oder evtl. eine Berufsrückkehrerin?
Manchmal meinen Chefs mit "Praktikant" auch eine minderbezahlte Hilfskraft, die länger da bleiben soll. Das wäre ja erst mal zu klären. Ansonsten würde ich halt klein anfangen, so wie man das auch bei Azubis macht. Erst mal nur viel zuschauen und kleine, ungefährliche Arbeiten nach Anweisung. Dann sieht man ja, was geht und was nicht. Und wenn Du nicht da bist, dann muss der Chef halt prüfen, ob sie alles richtig macht.
Wenn die Praktikantin von irgendeinem Nutzen für irgendjemand sein soll, muss sie irgendwann einige Arbeiten selbständig machen. Das heißt, Du musst ggf. auch mal Aufgaben abgeben, damit Du entlastet wirst. Das nennt man Team.
Wieso hast Du Angst, der Chef könnte sie dann lieber mögen? Natürlich entstehen durch Zusammenarbeit Bindungen. Auch wenn man länger Alleinkraft war, muss man damit leben, dass - wenn Kolleginnen dazu kommen - die Kanzleifamilie einfach größer wird und sich die Dynamik ändern kann. Das muss aber nix schlechtes sein.
Manchmal meinen Chefs mit "Praktikant" auch eine minderbezahlte Hilfskraft, die länger da bleiben soll. Das wäre ja erst mal zu klären. Ansonsten würde ich halt klein anfangen, so wie man das auch bei Azubis macht. Erst mal nur viel zuschauen und kleine, ungefährliche Arbeiten nach Anweisung. Dann sieht man ja, was geht und was nicht. Und wenn Du nicht da bist, dann muss der Chef halt prüfen, ob sie alles richtig macht.
Wenn die Praktikantin von irgendeinem Nutzen für irgendjemand sein soll, muss sie irgendwann einige Arbeiten selbständig machen. Das heißt, Du musst ggf. auch mal Aufgaben abgeben, damit Du entlastet wirst. Das nennt man Team.
Wieso hast Du Angst, der Chef könnte sie dann lieber mögen? Natürlich entstehen durch Zusammenarbeit Bindungen. Auch wenn man länger Alleinkraft war, muss man damit leben, dass - wenn Kolleginnen dazu kommen - die Kanzleifamilie einfach größer wird und sich die Dynamik ändern kann. Das muss aber nix schlechtes sein.
Erfahrung ist das, was man bekommt, wenn man das was man will nicht kriegt
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Meine Kinder mussten während der FOS auch Praktika machen. Das ging über mehrere Monate im Wechsel mit dem Unterricht, nach sechs Monaten ging es in eine andere Firma. Auch hier sehe ich nicht, dass hier dauerhafte Konkurrentin ins Haus kommt. Die Schüler sollen einen praktischen Einblick in die Berufswelt erhalten, es ist also quasi Teil der schulischen Ausbildung. Manche Firmen nutzen das, um Azubis "probezufahren" und dann eine Ausbildung anzubieten.
Soweit ich mich erinnere mussten die üblichen Handlangerdienste im Büro bzw. Laden gemacht werden. Ein selbständiges Übernehmen einer Voll- oder auch nur Teilzeitstelle während des Praktikums war nicht vorgesehen.
Soweit ich mich erinnere mussten die üblichen Handlangerdienste im Büro bzw. Laden gemacht werden. Ein selbständiges Übernehmen einer Voll- oder auch nur Teilzeitstelle während des Praktikums war nicht vorgesehen.
Erfahrung ist das, was man bekommt, wenn man das was man will nicht kriegt