Weiterbildungsmöglichkeiten als Mitarbeiterin einer Rechtsabteilung

In diesem Bereich können Themen rund um Fortbildung und Weiterbildung besprochen werden. Rechtsfachwirte und -interessierte bitte hier lang.
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SMr
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#1

27.03.2024, 10:37

Hallo Zusammen,

ich arbeite in einem Unternehmen (Landwirtschaft / Verwaltung). Die Rechtsabteilung besteht aus dem Wirtschaftsjuristen und mir.
Ich bin dabei selbstständig für Mahn- und ZV-Sachen zuständig, bereite Schriftsätz fürs Gericht vor, sowie Schreiben / Aufforderungen / Klagen in Miet- und Pachtsachen.
Nun habe ich mit meinem Chef gesprochen, dass ich mich gern weiter qualifizieren möchte und bin dort auf sehr offene Ohren getroffen.

Ich dachte erst an den Rechtsfachwirt, oder Betriebswirt - Fachrichtung Recht.
Mein Chef hat mir mehr oder weniger ein Studium empfohlen.

Jetzt stehe ich vor der Qual der Wahl. Was macht Sinn? Was kann ich neben Vollzeitjob, Familie und Haus schaffen?
Gern würde ich mich im Vertragsrecht und im öffentlichen Recht weiterbilden.
Der Rechtsfachwirt ist vermutlich eher in einer Kanzlei sinnvoll? Oder?
Gibt es weitere Alternativen?

Arbeitet jemand auch in der Rechtsabteilung und/oder hat sich nebenberuflich weiterqualifiziert und möchte mir vielleicht etwas über seine Erfahrung berichten?

Ganz lieben Dank im Voraus.
Maximus
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#2

27.03.2024, 12:11

Rechtsfachwirt ist eher was für ne größere Kanzlei, aber dennoch nicht zwingend sinnfrei für dich.

Wie wärs mit dem geprüften Fachwirt für Büro- oder Projektorganisation oder einem Jura Studium, falls Du noch recht jung bist?
SMr
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#3

27.03.2024, 13:19

Den Fachwirt schauen ich mir mal an. Danke.

Tatsächlich wäre ggf. ein Studium, allerdings nicht Jura, sondern Rechtswissenschaften (Bachelor) - auch wenn ich nicht mehr so ganz jung bin - recht interessant. :-)
Pitt
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#4

27.03.2024, 14:38

Beim Thema "berufsbegleitendes Studium" fällt mir als Erstes immer die Fernuni Hagen ein, da gibt es auch im Bereich Rechtswissenschaft einige Angebote:

https://www.fernuni-hagen.de/rewi/studi ... d_source=1
SMr
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#5

28.03.2024, 12:11

Pitt hat geschrieben:
27.03.2024, 14:38
Beim Thema "berufsbegleitendes Studium" fällt mir als Erstes immer die Fernuni Hagen ein, da gibt es auch im Bereich Rechtswissenschaft einige Angebote:

https://www.fernuni-hagen.de/rewi/studi ... d_source=1
Das hört sich sehr gut an. Das schaue ich mir mal genauer an. Vielen Dank!
Micky
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#6

28.03.2024, 12:54

Falls Du Fragen hast zum Studium, ich bin bei der FernUni eingeschrieben. Und wenn mir nicht in jeder Prüfung die Nerven versagen würden, wäre ich auch schon sehr viel weiter :panik
SMr
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#7

28.03.2024, 13:00

Micky hat geschrieben:
28.03.2024, 12:54
Falls Du Fragen hast zum Studium, ich bin bei der FernUni eingeschrieben. Und wenn mir nicht in jeder Prüfung die Nerven versagen würden, wäre ich auch schon sehr viel weiter :panik
Vielen Dank,

Ja, ich habe tausend Fragen.
Angefangen vom Zeitaufwand über die allgemeine Organisation bis dahin, ob man das neben Job und Familie überhaupt schaffen kann.
Was genau studierst du? Den Bachelor of Laws? Wie lange schon? Wie gefällt es dir?
Micky
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#8

28.03.2024, 13:11

Zeitaufwand kommt darauf an ob Du Teilzeit oder Vollzeit studierst (Teilzeit sind 2 Module im Semester, Vollzeit sind 3 Module), seit Corona sind fast alle Vorlesungen online, es kommt immer auf das Modul an, bei vielen brauchst du die Vorlesungen gar nicht, da reichen die Skripte und ergänzende Literatur (Lehrbücher, Fallbücher sehr wichtig). Ich studiere auf Bachelor, Zeitaufwand variiert, während dem Semester lerne ich meistens am Wochenende aber vor den Prüfungen und Hausarbeiten musst du schon ca 2 Stunden am Tag einplanen, ich weiß von einigen Kollegen die morgens früher aufstehen und dann lernen bevor die Familie aufwacht, ich kann das nicht, ich muss abends ein paar Stunden dran hängen. Viele Kommilitonen beschweren sich über die Organisation an der FernUni, aber ich bin ganz zufrieden, es ist halt der Studierende der sich um alles selbst kümmern muss, die Uni stellt die wesentlichen und wichtigsten Informationen auf der Homepage oder in der Moodle Umgebung zur Verfügung und Du musst selbst schauen wo Du sie findest. Mir gefällt es gut, sonst hätte ich wahrscheinlich schon nach dem ersten Semester aufgehört, ich bin jetzt im dritten Semester und meine Hassfach ist BGB, das habe ich aber schon beim Rechtswirt nur mit viel Glück geschafft, keine Ahnung warum da das Berufsleben aus BGB besteht und ich eigentlich ganz gut bin. Und, ich gebe es zu, Verfassungsrecht ist auch nicht meins :)
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#9

28.03.2024, 22:17

SMr hat geschrieben:
27.03.2024, 13:19
Tatsächlich wäre ggf. ein Studium, allerdings nicht Jura, sondern Rechtswissenschaften
Jura und Rechtswissenschaft/en ist in der Tat dasselbe ;) .

SMr hat geschrieben:
28.03.2024, 13:00
Angefangen vom Zeitaufwand über die allgemeine Organisation bis dahin, ob man das neben Job und Familie überhaupt schaffen kann.
An der FU Hagen hat der Großteil der Studenten einen Job, ist schon älter und viele haben Familie, es ist also möglich. Den Zeitaufwand bestimmt man selbst, man kann auch 0 Module in einem Semester absolvieren oder nur eins. Durch den moduaren Aufbau hat man mit jedem bestandenen Modul schon ein Stück der Endnote, d. h. der große Berg, der Anfangs vor einem liegt, wird scheibchenweise kleiner. Klar ist, ohne Leistung geht gar nichts. Und Zeit muss irgendwo hergenommen werden, das kann ein Lernschwerpunkt am Wochenende sein oder unter der Woche immer mal 1 - 2 Stunden, vor Klausuren ein paar Urlaubstage. Am besten ist natürlich, die Wochenarbeitszeit zu reduzieren, wenn finanziell leistbar. Kann man aber auch gut erstmal zwanglos als Hobby nebenher betreiben. Wenn grundsätzliches Interesse an Jura besteht und man in dem Bereich ohnehin schon arbeitet, lernt man auf jeden Fall etwas dazu, unabhängig vom Abschluss. Ich würde einfach erstmal die Immatrikulation (Einschreibefristen beachten) machen und 1 Modul belegen, weil die Semesterkosten nach der Anzahl der belegten Module gehen. Wenns dann doch nicht das Richtige ist, kann man ja jederzeit wieder aufhören.
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