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18.06.2018, 09:00
Nein, hab ich nicht (s.o.). Aber ich würde das schon für sehr mutig halten. Ich bin ein alter Hase (mein Gehilfenbrief war älter als die meisten Kolleginnen im Kurs) und habe mir in den Jahren vor dem Kurs intensiv durch Sachbearbeiterkurse weitergebildet. Aber trotzdem hätte ich es niemals ohne den Kurs geschafft. Wichtig ist auch, dass die Dozenten ja wissen, was genau geprüft wird, und zielgerichtet vorbereiten. Ohne das würdest Du halt quasi mal blind "alles" lernen, ohne zu wissen, wo die Schwerpunkte sind. Und man glaubt ja gar nicht, was es alles für Winkel und Ecken gibt, in die man im normalen Kanzleialltag nicht reinkommt, die aber mit abgeprüft werden.
Zumindest in der Münchner RAK werden keine alten Prüfungen zur Vorbereitung herausgegeben, so dass man sich auch da nicht anschauen kann, was evtl. kommen könnte. Die grünen Bücher waren durchaus hilfreich zum Üben, aber ohne Skripten das selber lernen zu wollen, ich hätte es mir nicht zugetraut. Und ich warne auch davor, sich alte Skripten zu besorgen. Zum einen dürfen die nicht weitergegeben werden, zum anderen sind sie nun mal alt. Die Gesetze und die Rechtsprechung können sich mal flux ändern und dann lernt man was altes. Wäre am falschen Ort gespart, meiner Meinung nach. Außerdem fände ich es äußerst schäbig, die Arbeit der Dozenten hier für lau abgreifen zu wollen. Das sind zum großen Teil Kolleginnen, die viel Arbeit und Herzblut in die Weiterbildung der Kursteilnehmer stecken.
Es gibt auch die Möglichkeit, das über Meister-Bafög fördern zu lassen. Wem die Kursgebühren zu hoch sind, sollte mal schauen, ob das eventuell weiterhilft.
Erfahrung ist das, was man bekommt, wenn man das was man will nicht kriegt