Wechsel Anwaltssoftware RAM

[Ciara]

Hallo Ihr Lieben,

hat von euch evtl. mal jemand von RA-Micro zu einem anderen Anwaltsprogramm gewechselt oder hat hinterher mit einem anderen Programm gearbeitet und mag die, seiner Meinung nach, Vor- und Nachteile zu RAM mitteilen? Zu welchem Programm gewechselt wurde ist dabei egal.

[tiko73]

Also ich arbeite seit zwei Jahren (mittlerweile an 4 von 5 Tagen) mit Advoware (und leider nur noch 1 Tag mit RAM).

Ich konnte mich auch in zwei Jahren nicht wirklich mit Advoware anfreunden. Ich finde vieles umständlich, nicht schlüssig und selbst mein Cheffe hat festgestellt, dass Advoware ja nicht intuitiv zu bedienen ist.

Also Vorteile Advoware gegenüber RAM ist für uns zu werten, dass man für jeden Beteiligten in einer Akte beliebig viele Ansprechpartner bzw. Kontaktpersonen zuordnen kann. Bei RAM kann man nur einen Ansprechpartner zur Akte speichern (zur Adresse kann man jedoch mehr Ansprechpartner speichern).
Was ich auch gut finde, ist dass man bei Advoware die letzte erstellte Rechnung einfach löschen kann. Sie ist dann wie nicht erstellt und die Rechnungs-Nr. wird wieder "freigegeben". Man muss also nicht umständlich schauen, wie man sie storniert bekommt.
Allerdings: Muss eine Rechnung doch mal storniert werden, wirds umständlich.

Schlecht bei Advoware finde ich die Rechnungserstellung. In RAM ist man sehr flexibel und kann im Rechnungsfenster auch händisch noch vieles eintragen/anpassen und man kann auch im nächsten Fenster selbst bestimmen, welchen Betrag man letztendlich wirklich im Aktenkonto buchen möchte. Das ist bei Advoware nicht möglich. Auch ist es bei Advoware manchmal schwierig, die Rechnung wie angezeigt (und für gut befunden bzgl. Endbetrag) dann als fertige Rechnung zu bekommen, also wenn man z.B. irgendein Guthaben abziehen möchte und nur den Restbetrag als Soll-Stellung in der Rechnung haben möchte. Da habe ich regelmäßig Probleme, weil es in der Rechnung dann voll drin steht, obwohl es vorher richtig angezeigt wurde (gut, ich krieg die Rechnung schnell wieder raus, aber trotzdem).

Auch noch ein wichtiges Plus aus meiner Sicht bei RAM: Die Suchfuntkion. Bei RAM kann ich nach einem beliebigen Stichwort suchen und das gleichzeitig in allen Bereichen und auf Wunsch mit abgelegten Akten.
Bei Advoware kann ich nur in einzelnen Feldern suchen, also z.B. im Feld "wegen" ODER im Feld "Betreff eines Beteiligten" oder so. Man muss also immer einzeln suchen und hat nicht die Möglichkeit eine Komplettsuche auf einmal zu starten.

Wir hatten kurzzeitig überlegt von Advoware auf RAM zu wechseln, auch weil ich eher von RAM "geschwärmt" hab Naja, auch da ist nicht alles rosig, aber man kanns definitiv intuitiver bedienen und es ist für mich in allen Bereichen benutzerfreundlicher.

Was ich bei Advoware noch gut finde, ist die Hotline. Die helfen einem da i.d.R. schnell und recht unkompliziert Es gibt für Suchen auch die Datenbankabfrage. Wenn eine Abfrage nicht vorhanden ist, dann bekommt man die über die Hotline recht schnell installiert. Das finde ich gut; da kann die RAM-Hotline definitiv nicht mithalten.

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[RenateM]

wie hier sind schon vor ein paar Jahren von RAM zu Law Firm umgestiegen. Das hat erst mal sofort dazu geführt, dass wir diverse Probleme nicht mehr hatten, um die sich vorher immer unser RAM-Partner kümmern musste. Vor allem nach den Updates war oft Chaos. Das war zwar ein guter Service, aber noch besser ist wenn man das gar nicht erst braucht. Das war - neben den laufenden Kosten - der Hauptantrieb für den Wechsel damals. Die Kosten sind bei Law Firm sehr transparent: man zahlt einmal die Lizenz und braucht dann keine Zusatzmodule mehr. An laufenden Kosten gibt es nur die Wartungspauschale, das Geld für den Partner ist weggefallen.
Ich weiß noch, dass ich etwas gebraucht habe, um mich an die etwas "vollgestopften" Fenster zu gewöhnen. Aber das war nur kurz und hat jetzt den Vorteil, dass man immer alles im Überblick hat.
Bei den Funktionen gab es nur eine kleine Ecke, die wir vermisst haben: im Bereich der PKH und Beratungshilfe Formulare. Das ist aber seit letztes Jahr Oktober auch abgedeckt und mit den PDF Formularen kommt das Programm sehr gut zurecht. Man kann die ausgefüllten PDF Formulare sogar in der elektronischen Akte aufrufen und die gespeicherten Inhalte nachbearbeiten. Das geht sonst wohl nicht.
Besonders gut klappt die interne Zusammenarbeit mit den elektronischen Vorlagemappen; wir arbeiten zur Vorlage eigentlich kaum noch mit Papier.
Die Benutzeroberfläche war etwas altmodisch, aber auch das ist seit dem letzten Update viel besser geworden.
Hervorheben möchte ich zum Schluss noch die Hotline, die man immer gut erreichen kann und die auch fast immer sofort eine Antwort / Hilfe parat hat. Oft auch dann, wenn es gar nicht direkt ums Law Firm geht.
Schönes WE, Renate

[Geniesserin]

Mal eine Frage am Rande die mich bei einem möglichen Wechsel am vorrangig interessiert: Gibt es sowas wie Datenübernahme oder muss man jede laufende Akte "per Hand" in das neue Programm eingeben und alle Adressen neu anlegen? Wir ärgern uns auch seit geraumer über RAM und seine Kosten.

[Ciara]

Gute Frage Geniesserin. Im Übrigen ist das bei uns ebenfalls grad genau der Ärger, um über einen Wechsel nachzudenken.


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[RenateM]

Ich kann das nur für Law Firm sagen. Da gibt es Datenübernahmen, ich hab euch mal die Info-Seite herausgesucht: http://www.kanzleirechner.de/lawfirm/da ... rnahme.htm
Ich weiß, dass wir uns damals für eine halbautomatische Variante entschieden haben (Adressen wurden übernommen, lfd. Akten haben wir neu angelegt, alte Akten haben wir noch für eine Weile auf einem Rest-Arbeitsplatz in RAM nachgeschlagen), weil das Chaos sich inzwischen bei uns auch in den Daten niedergeschlagen hatte. So haben wir einen "sauberen Strich" gezogen und seither vernünftige Daten. Es geht aber auf jeden Fall auch komplett (s.o. Link). Lieben Gruß, Renate

[Chrissy Feldy]

Seit ewigen Zeiten hab ich mit RAM gearbeitet. Anfangs noch in der DOS-Version.

In meiner vorletzten Kanzlei wurde mit RAM gearbeitet. Irgendwann gingen uns aber diese immer mehr werden Probleme auf den Senkel gerade in der Kombination mit Word, aber auch andere.
Behoben wurde da seitens des Services leider nichts. Immer nur die Antwort "man wisse von dem Problem" bla bla.

Ich hab mir dann Gedanken gemacht, was unser neues Programm haben muss. Aufgrund dessen habe ich ein Schreiben entworfen, meinem damaligen Chef vorgelegt, der es abgesegnet hat, und sodann die gängigen Programmanbieter entsprechend angeschrieben.

Von allen bekamen wir die Möglichkeit, uns ein Bild von dem Programm zu machen. Wir haben uns Zeit bei der Entscheidung gelassen und jeder hat die Programme für sich getestet.

Letztendlich hatten wir uns für Advoware entschieden. Der Kostenfaktor spielte dabei natürlich auch eine Rolle.

Klar, war es eine Umstellung. Aber wenn man weiß, wie man was nutzen kann, ist das alles kein Problem. Und solche Probleme, wie zuvor beschrieben, bei den Rechnungen, habe ich nicht. Aber man braucht eine Eingewöhnungszeit. Und wenn man ein Problem hatte und es nicht zu lösen wusste, im übrigen nicht die Zeit für das alleinige Lösen des Problems da war, rief man den Service an und bekam die Erläuterung, wie man das Problem angehen musste. Das war gerade in der Anfangsphase häufiger.

Die Daten werden übrigens komplett überspielt und man selbst sucht sich für bestimmte Sachen nach der Datenübertragung Akten aus, um zu kontrollieren, ob es geklappt hat. Schulung gab es auch per Telefon direkt am PC.

Danach musste ich den Arbeitgeber zwangsweise wechseln und landete wieder bei RAM. Ich hab regelrecht Advoware vermisst. Es war mir doch sehr ans Herz gewachsen.
Dort blieb ich nicht lange und bin nun bei einem anderen Chef, der per dummen Zufall wieder Advoware hat. Somit konnte ich direkt mit meinem Wissen punkten.

Advoware ist übrigens von ehemaligen RAM-Leuten mit entwickelt worden.

Ich hab es also nie bereut, von RAM weg zu sein.

Der Service ist auch sehr nett und man bemüht sich sofort den Fehler abzustellen. Ein bla bla gibt es da nicht. Das gefällt mir zusätzlich auch.

Meinem Chef gefällt Advoware auch wesentlich besser wie das RAM. Aber ich denke mal, dass es wirklich auch Ansichtssache ist.

Fakt ist: Setzt Euch zusammen und schreibt auf, was Ihr bei einem Programm haben wollt. Fasst das schriftlich zusammen und schickt dies an die Programmanbieter und bittet darum, Gratis-Software des Programms für eine gewisse Zeit zu testen. So haben wir das auch gemacht. Über ein halbes Jahr haben wir getestet und - wie gesagt - uns entschieden. Somit "kauft Ihr nicht den Knüppel im Sack".