Arbeit mit Kanzleisoftware schneller?

In diesen Bereich gehören alle sonstigen Fragen zu Computer / EDV, die nicht in einen der software-spezifischen Bereiche passen.
Jessy-GMW

#1

16.05.2011, 19:49

Hallo,

in der Kanzlei, in der ich arbeite, haben wir bisher noch keine Kanzleisoftware. Wir arbeiten bisher nur mit Word und Excel und sind damit auch immer soweit zufrieden gewesen. Wir haben in Word und Excel auch alles mögliche an Mustern gespeichert (Rechnungen, Klagen, ZV-Anträge etc.). Die einzige Software die wir nutzen ist Haufe Inkasso und ein Programm für unsere E-Mail, Fax, Wiedervorlagen und Terminsverwaltung.

Jetzt hat sich für uns die Möglichkeit ergeben für ein Inkassobüro zu arbeiten. Unsere Arbeitsauslastung würde dadurch stark ansteigen, was uns jetzt dann doch zu der Überlegung bringt, über Kanzleisoftware nachzudenken. Eine meiner Chefs hat mal für einige Wochen mit einer gearbeitet, ich glaube mit RA-Micro, bin aber grade nicht ganz sicher. Jedenfalls vertritt sie die Meinung, dass zwischen Software und unsere Wordvorlagen kein allzugroßer Unterschied bestehen würde.

Mich würden aber trotzdem mal eure Erfahrungen interessieren. Ich kann mir nicht wirklich vorstellen kann, dass viele Großkanzleien, eine teure Software ja dann mehr oder weniger grundlos vorziehen würden.
tiko73

#2

16.05.2011, 20:10

Also ich habe einige Jahre in einer Kanzlei ohne RA-Software gearbeitet und bin jetzt wieder in einer Kanzlei mit RA-Software.

Und ich muss schon sagen, dass das gerade für Massenbearbeitung angenehmer und schneller ist. Ich habe automatisch die Adressen drin und muss nicht erst reinkopieren oder reintippen. Außerdem hab ich auch "mal eben schnell" nen Foko zur Hand. Ich kann Mahnverfahren und ZV über Stapelverarbeitung erledigen, was deutlich an Zeit spart, wie ich festgestellt hab.

Auch die Abrechnungen sind deutlich schneller erledigt, da ich nicht mehr erst die Gebühren (also die Werte) suchen oder berechnen muss und auch die Abrechnungen nicht mehr zusammenrechnen muss.

Und in der Textverarbeitung hab ich automatisch mein Diktatzeichen und das des bearbeitenden RAs im Schreiben drinstehen - muss ich also auch nicht mehr von Hand machen.

Ich bin absolut der Meinung, dass eine RA-Software (so sie denn auch gut und funktionell arbeitet) durchaus eine Arbeitserleichterung sein kann und damit auch (gerade auch in der Masse) die Arbeit deutlich schneller machen kann.
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AnjaZ
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#3

16.05.2011, 20:59

Tiko kann ich zustimmen.

Ich habe in meiner jetzigen Kanzlei die ersten Jahre auch nur mit Word und Excel gearbeitet. Seit 2005 arbeiten wir mit RA-Micro. Die Arbeit geht einfach schneller von der Hand. Adressen und andere Daten werden automatisch in die Schreiben und Schriftsätze eingezogen. Forderungskonten sind schnell und einfach erstellt. Alle Schreiben, Emails, Scans sind zur Akte gespeichert. Rechnungen werden automatisch nummeriert....und und und... Es hat mir die Arbeit schon sehr erleichert. Ich würde immer zu einer RA-Software raten.
Gruß Anja
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#4

17.05.2011, 10:04

gar keine Frage - ich würde unser Programm auch nicht wieder hergeben. Vor allem musst du Eingaben nur einmal machen und nicht noch x Listen nebenher führen. Z.B. in der Buchhaltung gibst nur 1x die Kontierung ein und hast dann für die Akten die Auslagen, die Fremdgelder und eure eigenen offenen Rechnungen im Griff. Mal abgesehen von den Forderungsaufstellungen - und wenn du die im Programm hast, kannst du sie gleich als MB-Antrag übers EGVP verschicken. Das spart schon alles eine Menge Arbeit. Lasst euch doch einfach eine Testversion schicken und probiert es mal in Ruhe aus.
LG, Ilona
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#5

17.05.2011, 10:23

Ich kann Euch allen auch nur Recht geben. Habe früher auch in Kanzleien ohne RA-Software gearbeitet. Würde ich nie wieder machen. Mit RA-Software geht alles schneller, alles lässt sich besser verwalten, ist übersichtlicher etc.
Ilona hat Recht, lasst Euch doch eine Testversionen von einer Software schicken und probiert es aus. Welche Software es dann sein soll, da scheiden sich glaube ich die Geister. Die Bekanntestens sind wohl RA-Mirco und Phantasy/DATEV.
LG Susi
ilo
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#6

17.05.2011, 11:10

Die Bekanntestens sind wohl RA-Mirco und Phantasy/DATEV
na ja, vielleicht noch Annotext - und wir haben LawFirm (von kanzleirechner.de: siehe http://www.kanzleirechner.de" target="blank). Gruß, Ilona
kl33n3
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#7

17.05.2011, 11:44

Ich kann den anderen nur zustimmen, bin auch der Meinung mit Software geht
es schneller. Zwar denke ich auch, dass es ohne Kanzleisoftware geht - aber in
der heutigen Zeit ist es doch irgendwo besser, wenn man als Kanzlei auf ein gutes
Kanzleiprogramm zurückgreifen kann.
Schon allein wegen den gescannten Dokumenten... :wink:
Der Sieger wird im Ziel gekürt, nicht auf den ersten Metern…
maxe
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#8

17.05.2011, 12:21

Das o.g. Programm Haufe Inkasso wird seit einiger Zeit nicht mehr vertrieben, die Funktionen gingen in Haufe Advolux auf.

Eine Aufstellung von Anwaltssoftware findet sich unter http://www.jurawiki.de/AnwaltsSoftware? ... uristen%29" target="blank .

Wenn das Gespräch auf Anwaltssoftware kommt, mußte ich feststellen, dass sehr viele Kanzleien keine entsprechende Software haben, sondern entweder mit einem (Microsoft, OpenOffice) Office Programm arbeiten und mit kleinen Zusatzprogrammen zur Zins- oder Forderungsberechnung oder etwas gänzlich Selbstentwickelten. Ein Kollege hat sich selbst ein solches Programm in bald 20 jähriger Tätigkeit entwickelt, dass es für ihn ein Horror wäre, diese Daten auf eine andere Software zu konvertieren und er daher immer noch im DOS-Bereich arbeitet. Da spielen dann Vertrautheit und auch Finanzen eine größere Rolle als vermeintliche Schnelligkeit.

Wenn allerdings Euer Inkasso-Programm nicht mehr weiterentwickelt wird und ihr in diesem Bereich verstärkt arbeiten wollt, wäre es ein geeigneter Zeitpunkt zu einer Veränderung. Der Zeitaufwand für Umstellung, Schulung und Einarbeitung ist nicht zu unterschätzen.
Mit freundlichen Grüßen
Maxe


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Jessy-GMW

#9

17.05.2011, 14:38

Danke für eure Antworten! :-)

Ich denke, wir werden uns den Tipp mit der Test-Software mal sehr zu Herzen nehmen und den Vorschlag mal befolgen. Wie gesagt, bisher war es ok mit Word etc. zu arbeiten. Wir sind zeitweise zwar schon sehr ausgelastet mit unserer Arbeit, aber im Großen und Ganzen war bis jetzt immer entspanntes Arbeiten möglich. Nur wenn diese Zusammenarbeit jetzt wirklich zustande kommen sollte, wäre unsere Auslastung mit jetzt glaube ich nicht mehr sehr vergleichbar.

Ich finde auch, grade so Kleinigkeiten, wie Adressaten, Aktenzeichen etc. immer wieder erstmal angeben müssen, sind schon ganz schöne Zeitfresser, auch wenn meine Chefin das (bisher noch) anders sieht.
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Lena
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#10

17.05.2011, 14:44

aber bzgl. der Test-Software nicht vergessen...
DAS DAUERT bis man sich mal reingefunden hat. Ich denke mind. die ersten 4-6 Wochen dauert das Arbeiten nach einer Softwarumstellung länger als vorher. Danach relativiert sich das schnell bis man mal die gewisse Übung drin hat.

Und auf was man beim Kauf achten sollte:
=> Technische Voraussetzungen - kann man vorhandene Sachen noch nutzen?
=> Kaufpreis oder Monatlicher Mietpreis? Sind alle Programmfeatures mit drin (bei einigen Herstellern muss man zb für Kostenrechnungen zu erstellen o.ä. ein extra Paket dazu "buchen"). Gelten die Lizensen pro PC/Anwender oder pro Kanzlei?
=> Kosten für Updates (wie oft?) und Kosten für Service/Hotline? (Es gibt zb Softwarehersteller die für jede Änderung der Kontonummer im Rechnungsvordruck über 50 € verlangen - es gibt aber auch Softwarehersteller wo man die Änderungen selbst vornehmen kann)
=> Kann man vorhandene Muster noch nutzen oder muss man diese umstellen damit sie eingepflegt werden können?
Liebe Grüße
Lena

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Man muss mich nicht mögen, kennen reicht ;-)
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