Grundschuldformulare im Original ausfüllen?

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Segelhoernchen
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#1

02.02.2017, 10:23

So Leute, dieses Thema kommt hier immer wieder in regelmäßigen Abständen hoch, und ich wollte mal wissen, wie ihr das so handhabt.

Wenn wir Grundschuldformulare mit den Anträgen und Unterschriften der Banken drauf bekommen und die dann beurkunden möchten, müsste ich das Formular oder zumindest die letzte Seite mit Schreibmaschine ausfüllen. Alternativ scanne ich das gesamte Formular ein und fülle es dann am PC aus, habe aber dann natürlich nicht mehr die Original-Unterschrift der Bank auf der Urkunde.

Ich hatte mal was herausgefunden, dass man ja materiell-rechtlich an die Einigung gebunden ist, wenn sie beim GBA liegt (§ 873 BGB). Jetzt habe ich gerade den Schöner/Stöber gewälzt (15. Auflage, Rd.-Nr. 93) und dort steht, dass die Antragsrücknahme auch möglich ist, wenn man materiell-rechtlich an die Einigung gebunden ist. Aber was soll das denn bringen??? :schock Dann könnte doch der Gläubiger den Antrag einfach erneut stellen oder nicht? Weil die materiell-rechtliche Bindung dürfte ja vorliegen..

Wie handhabt ihr das mit den Grundschuldformularen? Füllt ihr mit Schreibmaschine aus oder mit PC oder beides? Vielen Dank für eure Hilfe schon mal im Voraus.
Notariatsoldie
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#2

02.02.2017, 21:41

Ich habe mir irgendwann mal die Arbeit bemacht, die bei uns gängigen Grundschuldbestellungsvordrucke als Word-Datei zu erstellen. Dabei habe ich immer die Möglichkeit, Texte in unterschiedlicher Länge einzufügen. Damit es für den Banksachbearbeiter einfacher ist, füge ich die individuellen Daten in einer anderen Schriftart ein. Entfallenes streiche ich sichtbar durch. Ich habe damit nie Probleme gehabt, ausser bei der WFA. Die hat mal von mir verlangt, dass ich ihr Formular ausfülle. Ich habe ihnen dann geschrieben, dass es nicht sein kann, dass bei der heutigen technischen Ausstattung der Büros verlangt wird, dass ein Formular manuell ausgefüllt wird, zumal für manche Formalitäten der Platz nicht ausreichend ist. Die WFA hat dann von uns eine Bestätigung verlangt, dass wir den Text des Vordruckes nicht (unsichtbar) verändert haben. Den Gefallen habe ich ihnen dann getan.

Das Erstellen der Vordrucke ist zwar einmal viel Arbeit, aber auf die Dauer gesehen lohnt es sich.

Um die evtl. auf dem Vordruck der Bank befindlichen Unterschriften kümmere ich mich - ehrlich gesagt - nicht.

Aber auch mich interessiert, wie es mit den Formularen in anderen Büros gehandhabt wird.
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AnjaZ
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#3

03.02.2017, 08:48

Wir füllen die Formulare noch mit der Schreibmaschine aus. Allerdings fertigen wir mit dem PC ein Vorblatt mit dem Urkundseingang, Rangbestimmung und Vollmachten für uns Notariatsangestellte etc..
Gruß Anja
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#4

03.02.2017, 08:55

Ich fülle die Vordrucke auch mit der Maschine aus, wobei in der Tat für einiges, was ich einfügen muss, nicht immer genügend Platz ist. Vielleicht werde ich in Zukunft auch eine Extra-Seite benutzen, um gerade bei Finanzierungsgrundschulden die nötigen Hinweise einzufügen.
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