Unwahre Angaben im Insolvenzantrag

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ufrosine
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#1

16.06.2016, 09:38

Hallo,

was habe ich für Möglichkeiten, wenn der Schuldner im Inso-Antrag falsche Angaben macht bzw.
Angaben über Einkommen oder andere Unterstützungen verschweigt?

Vorliegend habe ich die Befürchtung, dass eine Lohnverschleierung vorliegt (aus der Vergangen-
heit bekannt, dass der Sch. und der DS "unter einer Decke stecken")...Pfüb nach § 850 h ZPO ging
aufgrund Inso-Eröffnung nicht mehr) Angaben im Inso-Antrag: Sch. verdient 650 €, hiervon
zahlt er Miete 470,-- € und leistet einem Kind Naturalunterhalt...ist irgendwie offensichtlich,
dass davon keiner leben kann.

Ist übrigens eine Regel-Insolvenz (Sch. hatte eine Firma) mit Antrag auf RSB...

Soll ich das Gericht darauf hinweisen, so dass der Schuldner zu einer Stellungnahme aufgefordert
wird? Könnte evt. den Schriftverkehr aus der Vergangenheit beifügen...Oder wende ich mich an
den Inso-Verw. wegen Festlegung des Freibetrages (850 h ZPO); könnte dieser ja bei Gericht beantragen.

Inso-Verfahren ist gerade mal eröffnet...Antrag auf Versagung der RSB kann ja dann erst im
Schlusstermin gestellt werden...
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Kanzleihund
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#2

16.06.2016, 10:17

Gib dem Insolvenzverwalter mal einen "formellen Tip". Wenn er fit ist, wird er Deinem Hinweis nachgehen oder im nächsten Bericht dann Gründe nennen, warum sich der Sachverhalt anders darstellt.

Bringt das nix, dann kannst Du Dich an das Insolvenzgericht wenden.
"Mein Leipzig lob ich mir, es ist ein klein Paris und bildet seine Leute" ("Faust, der Tragödie erster Teil")
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