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Emilia06
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#1

23.01.2024, 20:45

Hallo,
ich habe vor einer Woche eine neue Stelle in einer Kanzlei angefangen. Es wird mir bereits sehr viel Arbeit gegeben. Ich habe eine Sache noch nicht fertig und man gibt mir schon zwei neue.
Ich scanne Post ein und verschiebe sie in die Akten, benenne sie um. Diktate, die aus dem Schreibbüro kommen, mache ich fertig, mit Anlagen etc. Die Anlagen müssen zeitaufwändig aus der E-Akte gesucht werden. Für eine Klage braucht es daher etwas länger.
Es wird mir alles auf einmal gegeben, daneben geh ich noch ans Telefon. Im Büro sind noch zwei Kräfte, die die Arbeit mir zuteilen.
Ist es eigentlich üblich, neue Kräfte voll zu belasten? Ich muss mich ja erst eingewöhnen. Man teilt mir jedoch sehr viel zu, ich arbeite nach einer Woche schon am Limit und schwimme.

Wie seht ihr das?

Danke für eure Antworten

LG
Emilia
:thx
Pitt
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#2

24.01.2024, 07:21

Das war bei mir ähnlich. Der 1. Tag war so schlimm, dass ich abends heulend unter der Dusche stand. Nicht einmal in der Mittagspause hat mir jemand die Telefonzentrale abgenommen. Ich war komplett fertig, weil es keine Büroorganisation gab und viel Arbeit liegengeblieben war. Das hat sich dann aber von Tag zu Tag gebessert.
Wenn Du das Gefühl hast, dass Du mehr als die anderen leisten sollst oder etwas am Arbeitsablauf verbessert werden könnte, damit z.B. die Post-/Aktenbearbeitung schneller erledigt werden kann, würde ich das ansprechen.
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paralegal6
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#3

24.01.2024, 08:04

Was gibts denn zum Eingewöhnen? Was du schilderst sind Arbeiten die in jeder Kanzlei anfallen, also nichts außergewöhnliches
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SteffiausBerlin
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#4

24.01.2024, 08:43

Ich gehe mal davon aus, dass du deinen Job schon ein paar Jahre machst und entsprechende Berufsverfahrung mitbringst. Wir nehmen da auch keine "Rücksicht" in unserem Büro. Wir teilen die Arbeit auf und jeder macht seinen Job. Fragen werden natürlich beantwortet, gezeigt wo alles ist und bei Bedarf auch eine Einführung in die Software. Das reichte bisher bei allen Fachkräften. Meist ist bei Personalmangel ja auch schon vorab eine Menge liegengeblieben, so dass dann natürlich auch aufgearbeitet werden muss. Klar, ist dann erstmal viel. Aber eine Eingewöhnung bei voller Gehaltszahlung ... ?? Nö :pfeif
mrsgoalkeeper
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#5

24.01.2024, 08:53

Ich find das jetzt auch nicht ungewöhnlich. Einer "gestandenen" Kraft erklärt man die Arbeitsabläufe und ggf. das Programm und dann sollte es überwiegend laufen. Natürlich sollte gleichwohl jemand für Fragen ansprechbar sein und Verständnis dafür herrschen, dass es vielleicht noch nicht ganz so schnell geht. Aber es hat ja auch niemand was davon jemanden die erste Zeit in Watte zu packen und der dann mit dem normalen Pensum ggf. nicht klarkommt. Wenn man jemandem erst eine neue Akte geben würde, wenn die aktuelle fertig ist, wirds schwierig.
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icerose
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#6

24.01.2024, 09:08

Klingt nicht besonders ungewöhnlich. Mach dir besser selbst nicht solchen Druck, dass jede Akte am selben Tag noch vom Tisch muss - das geht in einer gut laufenden Kanzlei niemals. Setze Prioritäten und geh die Sachen der Reihe nach an.
Mit mir kann man Pferde stehlen ... aber morgen bringen wir sie zurück :!:
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Anahid
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#7

24.01.2024, 09:48

Ich hab hier teilweise 50 oder mehr Akten auf dem Tisch! Wie willst Du das denn hinbekommen, dass Du erst einmal eine Sache fertig machst und dann erst die nächste hingelegt wird? Mal ehrlich, dass war in Deiner Ausbildung doch sicherlich auch nicht so. Ich hab in mehreren Kanzleien gearbeitet und weiß, dass es dort jedenfalls nirgendwo so war. Dass Du anfangs ggf. etwas langsamer arbeitest, weil Du das Programm nicht kennst, mag ja noch durchgehen. Auch das Raussuchen von Anlagen dürfte sich etwas langwieriger darstellen, da Du die Akten und den Aufbau der E-Akte nicht kennst; hierfür sollte aber dann von Seiten Deines Chefs Verständnis aufgebracht werden.

Und ehrlich....irgendwo neu anzufangen, ist immer erst einmal problematisch, eben weil alles neu ist. Aber Du bist erst eine Woche da; Du brauchst halt auch Zeit, Dich einzuarbeiten und wenn Du der Auffassung bist, dass man Dir zu viel hinlegt, dann musst Du das kommunizieren. Wie das dann aufgenommen wird, steht wieder auf einem anderen Blatt, da wir hier schlecht beurteilen können, ob das wirklich zu viel ist.
:katze2 Jeder Tag ist ein Geschenk ... aber manche sind einfach grottenschlecht verpackt. :katze1
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#8

24.01.2024, 09:53

Anahid hat geschrieben:
24.01.2024, 09:48
Ich hab hier teilweise 50 oder mehr Akten auf dem Tisch! .
Schön, dass ich in meiner Welt nicht alleine bin 8)
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Emilia06
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#9

24.01.2024, 20:42

Na ja, sind ja harte Antworten dabei.
Danke trotzdem.
:thx
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#10

24.01.2024, 22:57

"Harte Antworten" kann ich nicht sehen. Was war denn Deine Erwartungshaltung? Ehrliche Antworten oder Bedauern?

Zumal Du - wenn ich richtig gerechnet habe - 42 Jahre Berufserfahrung haben müsstest (zumindest hast Du 2006 geschrieben, dass Du seit 25 Jahren als Refa arbeitest). Da finde ich es schon erschreckend, dass Du mit der aktuellen Situation scheinbar überfordert bist.
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