Riverside hat geschrieben: ↑13.07.2021, 15:47
Angeben muss man einen GdB nicht zwingend, aber man hat mit dem Gdb zb Anspruch auf mehr Urlaubstage. Davon abgesehen kann man ja ein Arbeitsverhältnis befristen, darauf hat der GdB keinen Einfluss. Nach einem Jahr sollte man dann als Arbeitgeber schon sehen, ob es passt. Und wenn es aufgrund eines GdB Probleme mit der Arbeitsleistung des Mitarbeiters gibt, bietet das Inklusionsamt einiges zur Arbeitsplatzsicherung an, sei es mit Lohnzuschüssen oder Hilfsmitteln, die bezahlt werden. Ich verstehe wirklich nicht, warum Arbeitgeber Menschen mit Behinderung grundsätzlich ablehnen.
Hmmm....ohne der Themenstarterin damit jetzt zu nahe treten zu wollen und ohne damit behinderte Menschen diskriminieren zu wollen und auf die Gefahr hin mir hier einen Shitstorm hochzuziehen:
Warum sollte ein Arbeitgeber für weniger Arbeit dasselbe Geld zahlen wollen?
Am Beispiel der Themenstarterin: sie sagt selbst, dass sie zunächst einmal langsamer arbeitet. Das ist gut und schön, heißt aber, dass ein "gesunder" Arbeitnehmer für die gleiche Bezahlung mehr leistet.
Ich habe noch nirgendwo gelesen, dass Du bei einer Bewerbung irgendwelche Anreize machst, Dich trotz Deiner Behinderung einzustellen und entsprechende Anreize gibt es durchaus.
So wäre z.B. ein Anreiz, ein längeres Praktikum zu machen um auf diese Art sein Können zu zeigen. Mal ehrlich: Du bist 5 Jahre aus dem Beruf raus. Es hat sich in der Zeit sooooooooo vieles geändert; im Grunde stellt also der Arbeitgeber eine Auszubildende ein, die aber das Gehalt einer Fachkraft verdienen möchte. Versteh mich jetzt nicht falsch: Das geht nicht gegen Dich persönlich und das geht auch nicht gegen Behinderte. Aber versetz Du Dich doch mal in die Lage des Arbeitgebers. Wie würdest Du entscheiden, wenn Du er wärst? Und wenn Du ehrlich bist, wirst Du zugeben müssen, Du würdest genauso handeln, weil Du wirtschaftlich denkst als Arbeitgeber.
Ebenso kann man anbieten, für eine gewisse Zeit für ein niedrigeres Gehalt zu arbeiten, welches dann zu einem bestimmten Termin aufgestockt wird.
Oder es gibt die Möglichkeit der Beihilfen, die Riverside angesprochen hat. Da muss man sich mal bei den Ämtern erkundigen, ob die einen Arbeitgeber unterstützen, wenn er Dich einstellt.
Hast Du ansonsten mal in Erwägung gezogen, eine zweite Ausbildung, sprich Umschulung zu machen? Ich weiß, dass wir in meiner alten Kanzlei damals eine junge Frau eingestellt haben, die auch aufgrund verschiedener Umstände keinen Job gefunden hat. Sie hat dann bei uns eine Umschulung gemacht und auch da hat das Amt dazugezahlt. Vielleicht erkundigst Du Dich auch mal in dieser Richtung.
Ich verstehe Arbeitgeber durchaus, die bestimmte Bewerber direkt aussortieren. Das hat auch nichts damit zu tun, dass behinderte Menschen ein schlechteres Arbeitsergebnis erbringen würden als gesunde, sondern es hat einzig und allein damit zu tun, dass sie in der Regel nicht so leistungsfähig sind. Und ja, ich weiß, Du hast Dir die Krankheit nicht ausgesucht. Aber mal ehrlich: die Arbeitgeber auch nicht und darum ist es an Dir, Anreize zu schaffen, dass ein Arbeitgeber zumindest mehr als einen Augenblick auf Deine Bewerbung wirft, sondern es für ihn sogar attraktiv werden könnte, Dich einzustellen.
Und sorry: Ich bin kein Mensch von
. Ich sage meine Meinung immer gerade heraus, auch in der Gefahr, damit anzuecken. Aber was bringt es Dir, wenn hier alle nur "Och Du Arme" schreiben?
So.....nur dürft Ihr auf mir rumhacken.