Angemessenes Gehalt?!

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Ciara
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#31

22.09.2020, 09:03

mücki hat geschrieben:
22.09.2020, 08:57
Kurz und Gut: Das Gehalt alleine macht keine glücklichen Arbeitnehmer. Selbst wenn ich jetzt weniger Gehalt bekomme und mich damit de facto "unter Wert verkaufe", ist meine Lebensqualität deutlich gestiegen. Unabhängig davon, dass ich die Fahrtkosten einspare und sich damit das Ganze noch ein wenig relativiert. Ich will damit sagen: Die bloße Zahl sagt überhaupt nichts aus, zumal man ja auch immer noch Lebenshaltungskosten etc. in die Betrachtung mit einbeziehen muss.
Da bin ich ganz bei dir.
Wer Dag for Dag sin Arbeit deit und jümmers op sin Posten steiht, und deit dat got und deit dat gern, der darf sich ok mal amüseern
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Dany1981
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#32

22.09.2020, 09:19

Ich hatte am Wochenende auch wieder dieses Diskussion mit ner Freundin. Sie will mich immer dazu drängen, mich bei der Regierung zu bewerben. Da gibts mehr Geld. Sie versteht aber nicht, dass es mir nicht nur ums Geld geht. Ich will einen Job haben, wo ich mich wohl fühle. Ich möchte keinen Job mehr haben wo ich unglücklich bin oder gar wieder gemobbt werde. Ich möchte nicht jeden Tag nen weiten und stressigen Fahrweg haben. Und ganz ehrlich, dass ich keine Kollegen mehr habe, darüber bin ich auch nicht traurig. Für mich passt das hier. Ich hab meine Freiheiten. Die Zusammenarbeit mitm Chef passt auch. Ich muss weder hungern noch den Cent zweimal umdrehen. Klar kann ich nicht 3mal im Jahr in Urlaub fahren, aber damit kann ich leben. Ich fühl mich hier sicher und glücklich und sicher gehör ich auch nicht zu denen, die schlecht bezahlt sind. Und klar...es geht immer besser. Aber wann hört das auf? Man wird immer mehr haben wollen oder? Ich finde, jeder muss das für sich selbst entscheiden, ob es passt.
"Das Leben ist zerbrechlich. Binnen eines Lidschlags kann einem alles genommen werden. Es ist leicht, sich ein Gefühl falscher Sicherheit zuzulegen. Ich lasse mich lieber auf die Zerbrechlichkeit des Lebens ein und genieße es hier und jetzt in seiner ganzen majestätischen Schönheit."

Ich finde, Francis Ackerman jr. hat dies sehr schön zum Ausdruck gebracht. :mrgreen:
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#33

22.09.2020, 10:40

Dem kann ich mich nur anschließen: Ich verdiene vielleicht nicht so viel wie manch anderer in der Großstadt, vermutlich haben auch viele Jüngere mehr als ich mit über 20 Jahren Berufserfahrung; dafür hab ich aber eine nette Chefin, die mich zu schätzen weiß, mein eigenes Reich ohne zickende Kollegen aber mit viel selbständiger Arbeit, werde trotzdem gut und immer wieder neu gefordert, komme auch öfter mal früher raus, wenn es passt; kurzen Arbeitsweg und noch einiges anderes mehr; kurzum meine Arbeit hier macht mir (auch nach so langer Zeit) immer noch Spaß und das ist mir wichtiger als mehr Geld in der Tasche.
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#34

22.09.2020, 19:00

Es geht doch ganz einfach darum, dass in unserem Beruf eine riesige Gehaltsspanne existiert. Ich habe von Rechtsfachwirten gehört, die in kleineren Städten für 1.800 Euro brutto arbeiten und von Refas die in Köln 4.000 Euro brutto bekommen. Es ist doch völlig klar, dass 1800 Euro brutto nicht ausreichend sind.

Ob ich jetzt 3.000 oder 3.200 Euro brutto habe ist natürlich nicht ausschlaggebend.

Ich finde, es muss Einstiegsgehälter von mindestens 2.100 Euro brutto geben und das sollte sich mit den Jahren auf 2.500 bis 2.800 brutto steigern. Alles weitere, Bonuszahlungen, Arbeitszeit, Urlaub usw. kann ja mit in die Waagschale geworfen werden.

Ich verstehe sehr gut, dass Fahrtzeit Lebenszeit ist und mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren ist im Gegensatz zu 1 1/2 Stunden Fahrt natürlich super!

Es kommt drauf an wie viel weniger Geld das dann ist. Auf 300 Euro brutto kann man da schon mal verzichten, aber nicht, wenn es eh schon nur 1800 Euro brutto sind...
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paralegal6
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#35

23.09.2020, 10:17

jetzt wo RVG Gebühren erhöht werden könnte unsereins ja auch mal nachfragen ;)
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Dany1981
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#36

23.09.2020, 10:20

Den Gedanken hatte ich auch schon. Bin ja gespannt, wie sich die Erhöhung auswirkt.
"Das Leben ist zerbrechlich. Binnen eines Lidschlags kann einem alles genommen werden. Es ist leicht, sich ein Gefühl falscher Sicherheit zuzulegen. Ich lasse mich lieber auf die Zerbrechlichkeit des Lebens ein und genieße es hier und jetzt in seiner ganzen majestätischen Schönheit."

Ich finde, Francis Ackerman jr. hat dies sehr schön zum Ausdruck gebracht. :mrgreen:
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#37

23.09.2020, 12:59

paralegal6 hat geschrieben:
23.09.2020, 10:17
jetzt wo RVG Gebühren erhöht werden könnte unsereins ja auch mal nachfragen ;)
Gute Idee. Macht das aber lieber erst, wenn es wirklich durch ist. ;)
Mit mir kann man Pferde stehlen ... aber morgen bringen wir sie zurück :!:
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#38

17.02.2023, 09:07

in den BRAK Mitteilungen Seite 11 steht was zum Fachkräftemangel und dass Gebühren erneut erhöhrt werden sollen. Vielleicht tut sich dann auch was am Gehalt?
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#39

17.02.2023, 19:59

paralegal6 hat geschrieben:
17.02.2023, 09:07
in den BRAK Mitteilungen Seite 11 steht was zum Fachkräftemangel und dass Gebühren erneut erhöhrt werden sollen. Vielleicht tut sich dann auch was am Gehalt?
Die Vergütungshöhe der Rechtsanwälte ist schon immer exzellent, auch im Vergleich zu anderen Freiberuflern. Daran lag es also auch schon bisher nicht.
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#40

19.02.2023, 09:17

Na, exzellent würde ich nicht sagen. Wir (andere auch) haben diverses zu Mimistreitwerten was arbeitsintensiv ist, das ist ne Mischkalkulation. Im Notariat sieht das anders aus ;)
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