Weniger los / bei euch auch? Geschäftsstellen nur noch in Notbesetzung?

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cindi24
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#1

05.04.2020, 21:21

Hallo,

"wir" vertreten zwei Versicherungen häufiger sowohl aktiiv als auch passiv.

Ich hoffe mal, coronabedingt, gibt es in den letzten zwei Wochen statt übliche 20 Aufträge bisher nur einen Auftrag.

Wie sieht es bei euch aus? habe irgendwo gelesen, dass die Geschäftsstellen sowieso nur in Notbesetzung arbeiten.
Das könnte ja erklären, dass Klagen wesentlich länger brauchen um zugestellt zu werden....

direkt nachfragen bei der Versicherung, soll ich nicht.

liebe Grüße
Loumie
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#2

06.04.2020, 08:43

Guten Morgen,

ich sitze bei uns im Hause im Arbeitsrecht, dort haben die RAe immer noch viel zu tun. Es hat sich dort aber der Schwerpunkt geändert - wir haben derzeit fast ausschließlich neue Fälle betr. BV Kurzarbeit.. Da die Sekretariate damit nichts zu tun haben (außer in die e-Akte archivieren) haben wir hier kaum was zu tun und fangen an, alte Papierakten auf e-Akten umzustellen und Akten abzulegen.. In anderen Bereichen von uns ist dafür die Auftragslage zurückgegangen (Notariat bspw.). Die verschiedenen Bereiche fangen sich momentan zum Glück ein bisschen auf.
Sonnenkind
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#3

06.04.2020, 08:56

cindi24 hat geschrieben:
05.04.2020, 21:21
Hallo,

"wir" vertreten zwei Versicherungen häufiger sowohl aktiiv als auch passiv.

Ich hoffe mal, coronabedingt, gibt es in den letzten zwei Wochen statt übliche 20 Aufträge bisher nur einen Auftrag.

Wie sieht es bei euch aus? habe irgendwo gelesen, dass die Geschäftsstellen sowieso nur in Notbesetzung arbeiten.
Das könnte ja erklären, dass Klagen wesentlich länger brauchen um zugestellt zu werden....

direkt nachfragen bei der Versicherung, soll ich nicht.

liebe Grüße
Falls es Versicherungen sind, die euch hauptsächlich wg. Verkehrsrecht beauftragt haben, könnte ich mir den Rückgang auch deshalb erklären, dass die Leute die Ausgangsbeschränkung ernst nehmen und daheim bleiben. Somit passieren dann auch weniger Unfälle. In unserem Landkreis ist das zumindest so. Die Unfälle sind zurückgegangen.
Ich könnte allerdings auch vermuten, dass die Sachen, wo man schieben kann, einfach liegen bleiben.
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jojo
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#4

06.04.2020, 08:58

Nein, gar nicht. Zwar arbeitet das Gericht in zwei Gruppen und es finden keine Sitzungen statt, aber wir haben reichlich zu tun. Die Eingänge werden fast immer tagesaktuell bearbeitet.
Denn für immer Punk, will ich sein mein Leben lang,
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#5

06.04.2020, 09:12

Da ich hauptsächlich mit der Mahn- und Zwangsvollstreckung zu tun habe, habe ich weniger Posteingänge. Die Gerichtsvollzieher laufen natürlich nicht los und die Gerichte haben schon mitgeteilt, dass sie Zwangsvollstreckungen ganz weit nach hinten legen. Da wir aber viele Mieter haben, die wir Mietstundungen angeboten haben, bzw. Mietminderungen, mussen die Reaktionen abgewartet werden und dann ggf. auch nachhalten, wer sich an die Absprachen hält usw.. Da könnte bald wieder etwas mehr Arbeit kommen. Ansonsten wie gesagt kommt wenig Post.
Liebe Grüße

Sylvia

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#6

06.04.2020, 18:10

Bei meinem Gericht arbeiten alle Geschäftsstellen im tageweisen Wechsel mit jeweils der Hälfte der Besetzung. Die Teams dürfen sich gegenseitig nicht treffen. Wer Homeoffice machen kann, soll nach Möglichkeit von zu Hause aus arbeiten.Termine, insbesondere in Zivilsachen ( aus denen sich ja viele Vollstreckungstitel ergeben ) finden nur in dringenden Fällen statt.

Publikum kommt grundsätzlich nicht ins Haus, außer für Eilanträge bei der Rechtsantragstelle. Wer kommt, z. B. zur Gerichtszahlstelle, wird an der Pforte bedient. Post kommt aber trotzdem nicht viel weniger, die Arbeit geht also nicht aus. Aber man kann zumindest weitgehend in Ruhe arbeiten, Telefonate halten sich auch in Grenzen.
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#7

14.04.2020, 09:06

Ich arbeite beim Insolvenzverwalter. Die bereits eröffenten Verfahren laufen natürlich weiter und machen die gleiche Arbeit wie sonst auch. Aber das Insolvenzgericht hat aufgrund der geänderten Öffnungszeiten ein bisschen weniger Postausgang. Und ich merke es bei der Tabellenbearbeitung massiv, dass etwas weniger Post kommt (werden dann wohl viele nachträgliche Forderungsanmeldungen kommen).

Wir bereiten uns mental schon ein bisschen "auf die Zeit danach" vor - wir rechnen hier mit einem ziemlichen Anstieg der Insolvenzverfahren ind etwas 2 bis 5 Monaten. Primär werden es wohl kleinere Insolvenzverfahren von Soloselbstständigen sein. Aber wer weiß das schon?
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sunny84
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#8

15.04.2020, 20:19

jojo hat geschrieben:
06.04.2020, 08:58
Nein, gar nicht. Zwar arbeitet das Gericht in zwei Gruppen und es finden keine Sitzungen statt, aber wir haben reichlich zu tun. Die Eingänge werden fast immer tagesaktuell bearbeitet.
Dem muss ich - zumindest was "mein" Gericht angeht - widersprechen. Bei uns darf pro Zimmer nur eine Person anwesend sein. Das heißt, auf unserer Geschäftsstelle ist momentan nur 1 Vollzeitkraft anstatt 2,5 Kräften pro Tag anwesend. Dass so die Arbeit nicht annähernd zu schaffen ist, kann man sich ausrechnen. Wir haben im Moment Rückstände von ca. 2 Wochen. Es finden zwar so gut wie keine Verhandlungen statt, die Arbeit auf der Geschäftsstelle ist aber nicht wirklich weniger geworden. Wir bekommen in etwa genauso viel Post wie sonst auch, lediglich das Telefon ist etwas ruhiger. Und ja, neue Klagen werden dann auch schonmal geschoben und nicht zeitnah eingetragen und der Vorschuss angefordert. Das handhabt aber jeder etwas anders.
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