Pensum schaffen

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mücki
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#41

13.07.2020, 13:07

Renew hat geschrieben:
08.07.2020, 14:20
Also für Posteingang mit allem brauche ich dann so 1,5 Stunden (und es sind glaube ich gestern "nur" ca. 10 Briefe dabeigewesen, das irritiert mich doch etwas), aber mit allem drum und dran - kommt das in etwa hin oder bin ich wirklich arg langsam?
Das kann dir pauschal niemand beantworten. Es kommt ja immer auf die 10 Briefe an: Sind Termine und/oder Fristen zu notieren, kann es schonmal länger dauern. Sind es "dicke" Briefe, nach Möglichkeit noch mit unterschiedlichen Formaten/Heftungen oder sonstigem, kann es auch etwas länger dauern.

Ich würde das aber versuchen, in einem Rutsch abzuhandeln. Der Posteingang kommt, wird gestempelt, bearbeitet (also Fristen etc. notieren), zum Scannen vorbereitet, gescannt, zur Akte gelegt und dann vorgelegt.

Ansonsten wie Adora Belle. Irgendwas läuft da doch nicht rund, soviel Arbeit und angeblich kein Geld ...
Dumme Gedanken hat jeder, nur der Weise verschweigt sie. Wilhelm Busch
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sh161
Kennt alle Akten auswendig
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#42

13.07.2020, 14:10

Ich glaube auch, dass da einfach ganz viel Zeit mit Suchen verschwendet wird.
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Franzi22
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#43

15.07.2020, 10:19

Der Beitrag ist zwar jetzt länger her, ich hoffe aber mein Kommentar hilft trotzdem noch. Ganz ehrlich, wenn du nur 20 Stunden arbeiten darfst, wird das besser wenn du mehr arbeitest. Ich bin auch alleine und mache auch in ganz schlimmen Zeiten To-Do Listen was wann erledigt werden soll und in welche Prioritäten es gibt. Meine Chefs wissen auch, dass es vorne viel ist und wollen nochmals jemanden einstellen. Sie haben auch für mich eine Prioritätenliste erstellt, damit ich weiß was am wichtigsten ist, das hilft auch. Die Prioritäten sind in jeder Kanzlei anders.

Du siehst, es geht sogar mir so und ich bin gelernte Rechtsanwaltsfachangestellte. Habe allerdings erst ein Jahr Berufserfahrung und noch nicht wirklich viel mit Medizinrecht zu tun gehabt.

Du arbeitest - falls ich das richtig gesehen habe - in einer Kanzlei für Strafrecht. Da dort viele Kopierarbeiten anfallen (Akteneinsichtsgesuche) wäre es vielleicht sinnvoll wenn dann jemand auf 450 Euro Basis eingestellt wird, der nur kopiert und dir zumindest das abnimmt. Dann sammelst du halt die Kopierarbeiten und überlässt sie dann der Kopierkraft. Diese kann dir auch die Tagespost einscannen, was auch sehr viel Arbeit ist.

Meine Chefs haben mir noch den Tipp gegeben mir für unwichtige Arbeiten ein bestimmtes Zeitfenster im Kalender einzutragen und es dann da zu machen. Vielleicht hilft dir das.....
Renew
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#44

18.07.2020, 14:27

Hallo,

ich danke euch sehr für eure Zeit und eure vielen Tipps :o)

Aber ich bin auch zu dem Schluss gekommen, dass es eben zu viel ist und ich eben mir die Zeit nehmen muss, "meine Säge zu schärfen". Alles andere geht halt gar nicht, wichtige Sachen rutschen durch. Die Stapel, die ich durchgehen muss, werden halt leider auch immer größer, um zu sichten, was ist wichtig uns was nicht. Wenn ich wüsste, ich kriege mal wieder etwas Zeit, um das wieder reinzuarbeiten. Jetzt geht unser Chef in Urlaub für eine Woche und ich habe zwei Tage, um ein bisschen was aufzuarbeiten.

Den Wunsch mit dem Postausgang, das heißt, man kann ja im Programm eintragen, wann welche Post auf welchem Weg raus ist, den werde ich ihm wohl nicht auch noch erfüllen können. Das kostet mich bei größerem Postausgang locker eine halbe Stunde, bis ich da alles zugeordnet habe..... Da das nicht sooo wichtig ist bzw. vielleicht gibt es da noch andere zeitsparendere Möglichkeiten, die ich mir noch überlegen werde - aber sonst lasse ich das einfach, da ich nicht dazu komme und ich muss dann einfach gelassener bleiben und mir sagen, ich hab' eben einfach nicht die Zeit dafür....

Wenn ich überhaupt jemals mehr Stunden kriegen soll, dann wird möglicherweise auch die Arbeitsbelastung ansteigen, weil noch mehr Partner zu mir kommen und ihren Kram bei mir abladen wollen. So oder so muss man wohl einfach damit leben, dass man Grenzen setzen muss: das geht halt nicht mehr in der Zeit, das hab' ich nicht geschafft...... Wenn ich dann entlassen werde, dann muss ich wohl damit leben......

Mein Partner stresst mich auch schon des öfteren. Er hat jetzt letztens einen Termin gemacht für um 17:00 Uhr, meine Arbeitszeit geht bis 18:00 Uhr. Und er versteht das nicht, dass ich, obwohl ich es ja echt versuche, nicht um 17:00 Uhr raus kann, weil das noch dringend ist und das noch dringend ist. Ich muss sagen, dass ich bisher aber auch nie länger als 19:00 Uhr da war. Also es hält sich noch im Rahmen. Allerdings passiert es mir schon öfter, dass meinem Chef dann noch relativ spät was einfällt bzw. er das von seinem Tisch kriegen will. Aber hier frage ich ihn jetzt schon mal, was heute unbedingt noch muss und was noch ein bisschen warten kann. Das ist schon ein Fortschritt.

Und wenn ich es so betrachte, dass ich eh jedes Mal, wenn ich arbeiten gehe wieder einen Stapel aufgebaut habe mit Rückständen, dann kann ich mir auch locker mal eine halbe Stunde nehmen, um meine Prioritäten zu überblicken - darauf kommt es dann wirklich nicht mehr an.....

Wir haben relativ guten Einblick in die Gelder und es ist wirklich keins da. Allerdings wird auch manches kompensiert - also Geld, was eigentlich in die Kanzlei fließen würde, da wird sich dann privat das Häuschen schön gemacht, indem man dann die Mandanten bestellt oder man bekommt dort kostenlose Dienstleistungen. Und da fühle ich mich dann doch irgendwie verhunzpopelt, vor allem, wenn man dann auf sein Geld warten muss.....

LG
Renew
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#45

18.07.2020, 21:58

Zu den Überstunden würde mich noch interessieren:

Mein Chef kommt öfter noch "kurz" vor Schluss mit neuen Sachen....Also so gegen 16:30 Uhr, 17:00 Uhr. Hier muss ich echt noch an mir arbeiten, dass ich dann auch mal frage: was muss heute unbedingt noch, was kann bis nächstes Mal warten. Nächste Woche geht er für eine Woche in den Urlaub, dann ist das doch auch mal normal, dass man auch mal eine Überstunde ranhängt? Wie sieht das bei euch aus? Kommt ihr immer pünktlich raus? Wenn ja, was könnte ich denn noch ändern, damit ich nicht so oft überziehe? Zumal ich die Stunden ja eigentlich auch nie abfeiern kann...

Kenne eine ReFA, wo der Mann sich auch immer beschwert, dass sie erst um 18:00 Uhr, 19:00 Uhr da raus kommt oder so. Er wollte ihr schon ne andere Stelle besorgen, weil das immer so spät wird bei ihr. Wegen den Fristsachen und das muss aber heute noch usw. Mein Mann hat da auch nicht so das Verständnis dafür. Und es gibt dann öfter Stress, wie ich schon schrieb. Er meint, dass die anderen (in meinem Job, die er ja eigentlich gar nicht kennt...) immer um 16:30 Uhr oder so raus wären aus dem Büro - nur bei mir würd' das immer so lange dauern. Also ich fange um 9:00 Uhr morgens an. Daher bis um 18:00 Uhr. Mein Chef möchte das irgendwie unbedingt so, dass bis 18:00 Uhr jemand da ist. Also um 8:00 Uhr anfangen ist auch nicht drin....

LG
MellyM
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#46

19.07.2020, 08:29

Renew hat geschrieben:
18.07.2020, 21:58
Zu den Überstunden würde mich noch interessieren:

Mein Chef kommt öfter noch "kurz" vor Schluss mit neuen Sachen....Also so gegen 16:30 Uhr, 17:00 Uhr. [...]

Kenne eine ReFA, wo der Mann sich auch immer beschwert, dass sie erst um 18:00 Uhr, 19:00 Uhr da raus kommt oder so. [...]
Das ist auch stark vom Chef abhängig, richtig länger bleiben muss ich zB äußerst selten, weil mein Chef dafür sorgt, dass die Fristsachen rechtzeitig erledigt sind (der arbeitet auch gerne mal vor, wenn er oder ich nicht (viel) da sind). Bei meiner Kollegin (gleiche Kanzlei) sieht das anders aus. Da kommt es regelmäßig vor, dass die Fristsachen kurz vor Feierabend geliefert werden und sie die dann noch fertig machen muss. Da kommt sie natürlich nicht immer pünktlich raus.

Es liest sich so als wäre dein Chef ähnlich?
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Andy66
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#47

21.07.2020, 12:16

Zitat: Mein Chef kommt öfter noch "kurz" vor Schluss mit neuen Sachen....Also so gegen 16:30 Uhr, 17:00 Uhr. Hier muss ich echt noch an mir arbeiten, dass ich dann auch mal frage: was muss heute unbedingt noch, was kann bis nächstes Mal warten.

Und, was hält dich davon ab, ihn zu fragen? Reagiert er unwirsch? Hast Du Angst, dass er dann schlecht von dir denkt? Die Frage hat nichts mit Arbeitsverweigerung zu tun sondern zeigt, dass Du versuchst, deine Arbeit zu organisieren.

Ich hatte das früher auch zur Genüge, dass Briefe unbedingt noch vor und nach Feierabend fertig werden mussten. Und wenn ich grad damit durch war, kam "legen Sie es mir hin, ich schaue es dann morgen an". :motz Sowas ist aber eigentlich schlicht unverschämt, eventuell auch nur gedankenlos.

Ich kann mich hier nur den Kolleginnen anschließen: Einerseits scheint es irgendwie nicht zusammen zu passen, dass so viel Arbeit da ist und kein Geld. Entweder hapert es beim Rechnungstellen und -eintreiben oder es wird zu viel Wind um jede Kleinigkeit gemacht, die dann keinen Ertrag bringt. Beides ist langfristig für eine Kanzlei fatal. Andererseits bringt es dir nichts, wenn Du dich immer bei uns ausweinst und dann die gutgemeinten Ratschläge nicht annimmst. Entweder Du entdeckst deine Courage und zeigst klare Kante, oder Du lässt alles, wie es ist. Dann solltest Du aber aufhören, dich darüber zu beklagen, denn dann hast Du genau das, was Du willst.
Erfahrung ist das, was man bekommt, wenn man das was man will nicht kriegt
Renew
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#48

28.07.2020, 15:28

Hallo

tut mir leid... Ich möchte wirklich nicht beratungsresistent sein :kopfkratz Eine gewisse Entscheidungsschwäche liegt hier wohl auch vor. Ich versuche ständig herauszufinden, ob ich falsch liege oder nicht belastbar oder zu langsam bin. Das habe ich jetzt eingesehen, dass das natürlich per Ferndiagnose nicht funktioniert.

Außer vielleicht: Ich habe letztens 22 Neumandate angelegt (endlich mal dazu gekommen durch Urlaub vom Chef)... Dafür habe ich dann den ganzen Arbeitstag gebraucht (bis auf die Stunde Posteingang dazwischen vielleicht). Da sind dann aber die Vollmachten mit dabei, bereit vorausgefüllt mit den Adressen usw. Gescannt gekriegt habe ich allerdings nichts. Also die Unterlagen, die bereits dabei waren sind noch ungescannt. Vielleicht ist das ja ungefähr eine Hausnummer, ob ich vielleicht doch zu langsam bin?

Ich merke schon, dass es auch an mir liegt, mich zu strukturieren. Aber es ist nicht einfach. Denn letztlich ist ja alles dringend. Und ich denke mir halt so, dass wenn die Sachen nicht bearbeitet werden, dass natürlich dann ja auch irgendwie kein Geld reinkommen kann. Und solange einfach jedes Mandat angenommen wird, kann ich da auch nix dran ändern. Und auch ein Mandatsannahmestopp, das darf ich nicht einfach so verhängen, heißt, da kann ich nix machen.

Das Problem ist tatsächlich so: schreibe ich jetzt Rechnungen oder bearbeite die laufenden Aufgaben - für beides habe ich keine Zeit. Da liegt wohl einfach der Hase im Pfeffer. Die Fristsachen müssen bearbeitet werden usw. Was bleibt liegen? Das Rechnungen schreiben und auch kontrollieren, ob die Zahlungen eingegangen sind usw. Es werden immer wieder Versuche gemacht, das hinzukriegen, aber mit zu wenig Personal, geht das schlecht.....Und eben auch kein Fachpersonal. Ich brauche genaue Anweisungen zum Rechnungen schreiben. Also was ist gemacht worden, welche RVG ist es usw. In letzter Zeit klappt das zwar ganz gut, aber ruckzuck sind wieder Rückstände in anderen Bereichen aufgebaut. Was das Fachwissen angeht, da weiß ich halt auch nie wo ich anfangen soll, mich weiterzubilden. Aber ich sollte wohl einfach mal anfangen, den ReFa-Allrounder zu durchschmökern?! Dann bin ich in drei Monaten auf jeden Fall auch schon mal weiter, auch wenn ich dann immer noch keine Rechnungen alleine schreiben kann.....

Es ist nicht ganz so einfach. Mein Anwalt kam aus einer Gemeinschaftskanzlei. Das heißt mit all diesen Dingen musste er sich nie so auseinandersetzen, es war ja alles da. Und ich bin damit, mit einem Kollegen halt noch, der zwar in einer anderen Richtung arbeitet, aber da ich so selten da bin und er sehr schnell ist im Arbeiten, nimmt er mir da ein paar wenige Sachen quasi ab.

Anstatt immer den Postausgang noch abzuklicken und ewig daran zu sitzen, habe ich jetzt ein Postausgangsbuch eingeführt. Darin wird händisch eingetragen, was per Brief rausgeht. Die restlichen Ausgänge kann man schließlich auch anders rückverfolgen.....

Ich bin mittlerweile auch eher so, dass ich mich langsam damit abfinden, dass ich eben dann auch früher oder später die bin, die nichts auf die Reihe bekommt und wo nichts funktioniert. Und ich muss mich auch damit abfinden, dass irgendwann sowieso neue Kollegen dazukommen, mit denen es dann vielleicht wieder irgendwelche Machtspielchen und sowas gibt. Das ist wohl die (heutige) Arbeitswelt.

So wie dem Postausgangsbuch versuche ich Lösungen zu finden, wie ich am besten mit dafür sorgen kann, damit der Betrieb läuft. Also wenn ich quasi alles in den Akten abgeheftet habe und der Anwalt sie sich nach Bedarf eben selber holt, ist das meines Erachtens immer noch besser, als wenn ich sie ihm in zeitraubender Arbeit hinlege und sie sind nicht vollständig. Auch wurde uns ja gesagt, dass wir keine Überstunden machen sollen. Vorm Urlaub des Chefs ist das wohl immer was anderes. Aber ich muss natürlich auch lernen, dann zu kommunizieren.

Das mit der Digitalisierung kann ich unmöglich schaffen, ohne andere Bereiche sträflich zu vernachlässigen. Also habe ich mir vorgenommen, das abzuhaken. Wenn sie eine Digitalisierung haben möchten, dann muss jemand anders her. Es geht einfach nicht. Wenn aber die Papierakten okay sind, dann funktioniert der Laden ja auch.

Und wenn sie eben der Meinung sein sollten, also er und seine Geschäftspartner, dann kann ich es nicht ändern.... Liegt nicht mehr in meinem Kontrollbereich..... Ich habe zwar echt Angst, denn durch Corona ist der Arbeitsmarkt noch schlechter als vorher.... Aber was ich nicht ändern kann, das kann ich ja nunmal nicht ändern....

Ich danke euch bis hierher für eure Zeit und eure Tipps..... Probiere mich erst mal weiter und sehe ja dann wie weit es geht.....

Alles Liebe und :thx
schubertine
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#49

28.07.2020, 16:18

Es hilft Dir überhaupt nicht weiter, wenn Du hier ständig fragst, ob Du zu langsam bist. Wie sollen wir das beurteilen? Das kannst nur Du oder Dein Chef allein, wir sind doch nicht dabei.

Habt Ihr eigentlich Anwaltssoftware? Ich habe einmal in einem RA-Büro gearbeitet, wo es keine gab und alles hat unendlich lange gedauert, vom Akten anlegen bis zum Rechnungen schreiben. Lief alles über ein allgemeines Office-Programm. Ganz schrecklich zeitraubend fand ich persönlich das Erfassen der Postausgänge mitsamt Notiz über verauslagtes Porto. Wofür gibts schließlich die Pauschale? Um letztlich die 2,50, die man drüber liegt, einzufordern? Das lohnt doch den ganzen Aufwand nicht, kannte ich auch aus keinem anderen Büro vorher.

Du brauchst schlicht und einfach jemand, der Fristen und Wiedervorlagen raussucht, Post und Dokumente scannt, Postausgang abwickelt, Akten kopiert, Ablage macht etc. pp. Das kann doch eine 450 Euro-Kraft sein und schafft Dir viel Freiraum für wesentliche andere Aufgaben.

Wie hat sich Dein Chef das eigentlich so vorgestellt mit einer fachfremden Bürokraft, die den ganzen Laden wuppen soll?

Bekommst Du es wenigstens entsprechend honoriert? Die letzte Frage musst Du nicht beantworten, wenn Du nicht willst, aber wenn Du mit Mindestlohn abgespeist wirst, grenzt das an Ausbeutung.
Paragraphenreiterin
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#50

28.07.2020, 21:51

Hallo Ihr Lieben, ich lese hier mal mit. Das Problem hab ich nämlich auch. Wie soll ich das Pensum schaffen?

Fakt ist, ich arbeitete als 25 h Kraft und kam mit der Zeit auch nie hin. Ich war allein fürs Telefon zuständig und alles, was damit zusammenhängt (Telefonnotiz, Akte dazu suchen und Anwalt vorlegen). Das Problem war nur, ich bekam die andere Arbeit dann kaum oder nur unvollständig geschafft und machte Überstunden. Trotzdem wurde immer gemeckert, es liefe nicht rund. Wie auch? Wenn ich allein im Büro bin, selbst die Anwältin und Kollegin überfordert ist und die Sachen ewig liegen bleiben. Sachen, die ultradringend waren, lagen oftmals wochenlang unbearbeitet im Anwaltsfach. Da haben sich natürlich die Mandanten am Telefon beschwert.

Die Bürovorsteherin hat das Meiste ihrer Arbeit auf uns alle verteilt, weil sie noch nen anderen Job hatte. Das kam also auch noch dazu. Ich habe 10 Monate dort gearbeitet und wurde zum 1.7. gekündigt, weil sie nun eine REFA suchen, "die den Laden wuppt", natürlich in VOllzeit und eine Azubine kommt noch hinzu. So hätte ich das dann auch geschafft, wenn außer den beiden Minijobbern noch jemand dagewesen wäre, der mich unterstützt hätte. aber nein, ich musste ja immer allein arbeiten..

Es ist schon alles sehr ungerecht. Vor allem, wenn man selbst dazu verurteilt ist, schuld daran zu sein, dass es nicht läuft. Klar, ich kann nicht mehr als schaffen. Zumal ich auch schon 55 Jahre alt bin und somit die Älteste im Büro, die beiden anderen Damen sind weniger als halbsoalt wie ich.. Naja, was mich tröstet ist, dass ich bald einen neuen Job haben werde. Hoffentlich läuft es da besser. PS. Die beiden Minijobber bekamen mehr Stundenlohn als ich und waren reine Schreibkräfte.. Kam wohl n icht so gut an, dass ich bemerkt hatte, dass das doch ungerecht sei..
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