Rechtsabteilung oder Einzelkanzlei?
Ja es gibt bei allem Vor- und Nachteile. Oh Mann das kann ja dann echt eine schlaflose Nacht werden ...
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Also, ich arbeite für zwei Anwälte (Ehepaar). Klar, mit der Anwaltssoftware ist das schon blöd, allerdings könnte man das Tippen doch vereinfachen, daß er Dir gleich in den PC diktiert. Das haben wir hier schon aus Zeitersparnis eingeführt. Wenn ich mal krank sein sollte, bleibe ich halt zwei Tage zuhause, wenn in der Kanzlei Termine sind, schalten wir die Rufumleitung auf mein Handy. Da ich auch nicht so der Reisetyp bin, und lieber Urlaub auf Balkonien mache, habe ich das auch für den Urlaub angeboten, was aber nur in Notfällen genutzt wird.
Berichte doch bitte über Deinen Eindruck, wenn Du Dein Probearbeiten hinter Dir hast.
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Meine Arbeitsplatz ist sicher. Niemand will ihn.
Ja werde ich machen. Ich hoffe nur, dass ich mich morgen nicht schon entscheiden muss.
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OH GOTT!SweetCherry hat geschrieben: ↑07.02.2019, 15:38
die Frau meines "künftigen" Chefs, aber die macht eigentlich nur Buchhaltung und hat ReFa auch gar nicht gelernt.
Ich habe leider mit "Frau des Chefs, die ungelernt ist" sehr sehr sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Aber das soll kein Ausschlusskriterium sein. Sie muss ja nicht so sein. Ich habe auch schon für einen Einzelanwalt gearbeitet und es war in Ordnung. Klar ist es was anderes, als wie wenn man 5 Kolleginnen hat. Aber wenn ich eine Frage hatte, habe ich eine Freundin angerufen, die zufällig auch Refa ist, und habe mit ihr dann immer eine Lösung für mein Problem gefunden. Du hast halt über alles einen Überblick. Weißt immer was gemacht gehört. Das fand ich schon toll.
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Guten Morgen,
ich stand vor drei Jahre genau an der gleichen Stelle. Von einer doch großen Kanzlei in eine Einzelkanzlei. Nur der Chef und ich.
Ich habe auch ziemlich gehadert, aber da mein Leidensdruck durch ständige Überstunden (täglich ca. 1 Stunde länger) sehr groß war, dann kam noch der einfache Fahrtweg mit Öffis von 1 Stunde dazu, das hat mich dann doch die Stelle annehmen lassen. Ich habe jetzt einen 15minütigen Sparziergang zur Arbeit, kann Urlaub nehmen, wann ich will und ich verstehe mich mit meinem Chef super. Ich stand vor drei Jahren kurz vorm Burnout, um ehrlich zu sein, nicht nur wegen der Arbeit, sondern auch als Alleinerziehende von zwei Kindern nach Trennung. Das hat mir die Entscheidung dann noch leichter gemacht. Auch die Materie mag ich sehr gerne.
Etwas Rückschritte habe ich auch gemacht hier, wir haben hier noch einen Terminkalender (Papier) und dort werden sogar noch die Fristen eingetragen. Auch Diktate schreibe ich. Aber wie schon meine Vorrednerin sagte, man macht halt hier alles, hat den Überblick. Das hatte ich vorher auch nicht - ich hatte 15 Jahre keine Post mehr zu machen. Jetzt muss ich Fristen notieren, ZV machen, also echt alles. Bis auf Buchhaltung. Ist auch ganz schön, so kommt man wieder mal in alles rein.
Jetzt ist es allerdings so, dass ich es die ersten Jahre sehr genossen habe, keine zickigen Kollegen um mich herumzuhaben, fast nie länger bleiben und auch das Gehalt ist besser als vorher. Was mir aber jetzt mehr und mehr abgeht, sind wirklich Kollegen. Ich bin ziemlich kommunikativ und das vermisse ich sehr, mal kurz was fragen können, 5-Minuten ratschen etc. Dazu kommt, dass ich arbeitstechnisch total unterfordert bin. Ohne mein Buch bin ich aufgeschmissen. Dazu dann das ständige Dasitzen und Nichtstun. Ich bin das nicht gewöhnt, es war jetzt ganz schön, aber ich habe über 15 Jahre 150 % geleistet, und hier gerade mal 50 %. Das ist mir auf Dauer zu wenig.
Ich such mir jetzt was anderes, wieder in einer größeren Kanzlei, am liebsten ganz weg vom Anwalt, in eine Behörde oder so. Das muss aber diesmal richtig passen, ich bin nicht der Typ, der alle paar Jahre wechselt, darum dauert jetzt die Suche doch schon fast 1/2 Jahr.
LG Frusihase
PS: Ich arbeite ja keine Vollzeit, nur Teilzeit. 1 Tag die Woche hab ich frei, da arbeitet die Mutter meines Chefs hier. Sie hat aber ReFa gelernt. Und wenn ich Urlaub mache, dann springt sie ein. Das ist ganz gut, so hab ich vor dem Urlaub nichts aufzuarbeiten und nach dem Urlaub erst recht nicht. Kannte ich so auch nicht...
ich stand vor drei Jahre genau an der gleichen Stelle. Von einer doch großen Kanzlei in eine Einzelkanzlei. Nur der Chef und ich.
Ich habe auch ziemlich gehadert, aber da mein Leidensdruck durch ständige Überstunden (täglich ca. 1 Stunde länger) sehr groß war, dann kam noch der einfache Fahrtweg mit Öffis von 1 Stunde dazu, das hat mich dann doch die Stelle annehmen lassen. Ich habe jetzt einen 15minütigen Sparziergang zur Arbeit, kann Urlaub nehmen, wann ich will und ich verstehe mich mit meinem Chef super. Ich stand vor drei Jahren kurz vorm Burnout, um ehrlich zu sein, nicht nur wegen der Arbeit, sondern auch als Alleinerziehende von zwei Kindern nach Trennung. Das hat mir die Entscheidung dann noch leichter gemacht. Auch die Materie mag ich sehr gerne.
Etwas Rückschritte habe ich auch gemacht hier, wir haben hier noch einen Terminkalender (Papier) und dort werden sogar noch die Fristen eingetragen. Auch Diktate schreibe ich. Aber wie schon meine Vorrednerin sagte, man macht halt hier alles, hat den Überblick. Das hatte ich vorher auch nicht - ich hatte 15 Jahre keine Post mehr zu machen. Jetzt muss ich Fristen notieren, ZV machen, also echt alles. Bis auf Buchhaltung. Ist auch ganz schön, so kommt man wieder mal in alles rein.
Jetzt ist es allerdings so, dass ich es die ersten Jahre sehr genossen habe, keine zickigen Kollegen um mich herumzuhaben, fast nie länger bleiben und auch das Gehalt ist besser als vorher. Was mir aber jetzt mehr und mehr abgeht, sind wirklich Kollegen. Ich bin ziemlich kommunikativ und das vermisse ich sehr, mal kurz was fragen können, 5-Minuten ratschen etc. Dazu kommt, dass ich arbeitstechnisch total unterfordert bin. Ohne mein Buch bin ich aufgeschmissen. Dazu dann das ständige Dasitzen und Nichtstun. Ich bin das nicht gewöhnt, es war jetzt ganz schön, aber ich habe über 15 Jahre 150 % geleistet, und hier gerade mal 50 %. Das ist mir auf Dauer zu wenig.
Ich such mir jetzt was anderes, wieder in einer größeren Kanzlei, am liebsten ganz weg vom Anwalt, in eine Behörde oder so. Das muss aber diesmal richtig passen, ich bin nicht der Typ, der alle paar Jahre wechselt, darum dauert jetzt die Suche doch schon fast 1/2 Jahr.
LG Frusihase
PS: Ich arbeite ja keine Vollzeit, nur Teilzeit. 1 Tag die Woche hab ich frei, da arbeitet die Mutter meines Chefs hier. Sie hat aber ReFa gelernt. Und wenn ich Urlaub mache, dann springt sie ein. Das ist ganz gut, so hab ich vor dem Urlaub nichts aufzuarbeiten und nach dem Urlaub erst recht nicht. Kannte ich so auch nicht...
Hallo komme gerade vom Probearbeitstag und bin noch unentschlossener als vorher:
Auf der einen Seite bekäme ich EUR 100,00 mehr netto + 13. Gehalt, außerdem Freitags arbeiten bis 14:00 Uhr (jetzt bis 16:00 Uhr). Auf der anderen Seite diktiert der RA fast alles, also eigenständiges Arbeiten kenne ich irgendwie anders.
Zumindest habe ich ausgehandelt, dass ich am Montag erst Bescheid sagen muss.
Auf der einen Seite bekäme ich EUR 100,00 mehr netto + 13. Gehalt, außerdem Freitags arbeiten bis 14:00 Uhr (jetzt bis 16:00 Uhr). Auf der anderen Seite diktiert der RA fast alles, also eigenständiges Arbeiten kenne ich irgendwie anders.
Zumindest habe ich ausgehandelt, dass ich am Montag erst Bescheid sagen muss.
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Besteht er denn darauf, dass er alles diktiert? Vllt musste er das bislang und wäre froh, einiges an dich "abtreten" zu können.SweetCherry hat geschrieben: ↑08.02.2019, 12:26Hallo komme gerade vom Probearbeitstag und bin noch unentschlossener als vorher:
Auf der einen Seite bekäme ich EUR 100,00 mehr netto + 13. Gehalt, außerdem Freitags arbeiten bis 14:00 Uhr (jetzt bis 16:00 Uhr). Auf der anderen Seite diktiert der RA fast alles, also eigenständiges Arbeiten kenne ich irgendwie anders.
Zumindest habe ich ausgehandelt, dass ich am Montag erst Bescheid sagen muss.
Ja ich glaube schon. Aber sogar die Kostenrechnungen bzw. den SW. Das war ich bisher überhaupt nicht mehr gewöhnt. Die Kollegin, die dann geht und mir alles gezeigt hat vorhin meinte, sie würde überwiegend nur Bänder tippen. ZV macht auch die Frau vom Chef. Fristen u. WV werden in ein Fristenbuch eingetragen und ansonsten wird alles ausgedruckt und abgeheftet. Das hatte ich gar nicht mehr. Ich kenne das nur noch digital. Und das wäre glaube ich schon wieder eine enorme Umstellung.
Auf der anderen Seite hätte ich mehr Geld bzw. Freitagnachmittags ab 14:00 Uhr frei, was ja auch nicht zu verachten ist.
Auf der anderen Seite hätte ich mehr Geld bzw. Freitagnachmittags ab 14:00 Uhr frei, was ja auch nicht zu verachten ist.
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Eine Umstellung hast du überall.
Unabhängig vom Geld und freien Freitagnachmittag, frage dich bitte, ob du dich in der neuen Kanzlei wohl fühlen könntest. Meiner Meinung nach bringt es nichts, nur wegen 100 € mehr netto irgendwo anzufangen, wo man auf Dauer unglücklich mit der Arbeit ist. Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.
Unabhängig vom Geld und freien Freitagnachmittag, frage dich bitte, ob du dich in der neuen Kanzlei wohl fühlen könntest. Meiner Meinung nach bringt es nichts, nur wegen 100 € mehr netto irgendwo anzufangen, wo man auf Dauer unglücklich mit der Arbeit ist. Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.
Naja es sieht jetzt so aus:
- Bisher: freies/selbstständiges Arbeiten, aber manchmal auch hoher Druck gegen
- künftig: kein so selbstständiges Arbeiten mehr, aber mehr Geld + 13. Gehalt + Freizeit + familiäre Atmosphäre
Das ist echt schwierig.
- Bisher: freies/selbstständiges Arbeiten, aber manchmal auch hoher Druck gegen
- künftig: kein so selbstständiges Arbeiten mehr, aber mehr Geld + 13. Gehalt + Freizeit + familiäre Atmosphäre
Das ist echt schwierig.
Zuletzt geändert von SweetCherry am 08.02.2019, 13:26, insgesamt 1-mal geändert.