Große Ernüchterung
Verfasst: 13.09.2018, 15:41
Hallo zusammen,
wie ihr sicher schon mitbekommen habt, auch aus diesem Bereich, bin ich auf der Suche nach einem neuen interessanten Job.
Nun habe ich nach einem netten Telefoninterview, Vorstellungsgespräch und nochmal Reinschauen hinsichtlich der Tätigkeit und Kennenlernen des Teams den Vertragsentwurf gestern Abend erhalten. Soweit so gut. Da freut man sich, da das Thema interessant ist und man endlich wieder zentral in der Stadt arbeiten könnte, über diese Jobzusage und dann kommt eine große Ernüchterung.
Nun lese ich ihn mir durch und habe schon mehrere Sachen gesehen, die gar nicht einwandfrei sind.
Zum einen soll ich meinen Arzt von der Schweigepflicht entbinden, wenn ich länger als vier Wochen krank bin, damit er ihn befragen kann, wann ich wieder da bin sozusagen. Ist gar nicht zulässig sowas. Meinem Arbeitgeber geht es nichts an, was ich habe und ob es noch länger dauert. Hatte ich bisher auch noch in keinem Vertrag.
Dann soll ich verpflichtet sein meinem Arbeitgeber im Urlaub meine Urlaubsadresse mitzuteilen. Auch diese geht ihn ja nichts an, weil das schon ziemlich ins Private geht. Letztlich nach dem Entgeltsfortzahlungsgesetz wäre ich nur dazu verpflichtet, wenn ich mich im Ausland befinde und dort krank werde, aber doch nicht generell.
Dann sollen die Überstunden, die angeblich gar nicht anfallen, Sonn- und Feiertagsarbeit und Reisezeiten mit dem Gehalt abgegolten sein. Lt. Bundesarbeitsgericht ist dies seit 2010 bei Geringverdienern gar nicht zulässig sondern nur bei welchen, die monatlich EUR 5.800,00 verdienen. Wer tut das schon. Also schon mal drei Dinge, die gar nicht gehen.
Zusätzlich zum Grundgehalt bekommt man einen Bonus monatlich, der sich an dem Teamerfolg orientiert. Im Gespräch wurde gesagt, dass dies bisher immer so war, da das Team gut zusammenarbeitet. Dann gibt es noch eine Ausbildungsvergütung, da man erstmal ein Ausbildungsprogramm durchläuft. Dies beträgt monatlich 100,00 Eur und wird jeden Monat erhöht. Also Grundgehalt + 100,00 + Bonus, nächsten Monat dann Grundgehalt + 200,00 + Bonus. So dass man in der fünften Stufe ein Grundgehalt + 500,00 + 500,00 hat. Dies steht so aber auch nicht im Vertrag. Im Vertrag steht, dass man durch das Ausbildungsprogramm einen varibalen Betrag von zurzeit 100,00 erhalten kann. Da steht nichts von gestaffelt und auch variabel ist ja blöd. Könnten ja dann auch mal EUR 50,00 nur sein. Dann gibt es noch diesen Passus mit Weihnachtsgeld, was ja gar nicht gezahlt wird, und dass eben bei Zahlungen von Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld und Gratifikationen bei Nichtzahlungen kein Anspruch darauf besteht. Also im Endeffekt kann dann der Bonus und die Ausbildungsvergütung wegfallen und ich kann mich nicht drauf berufen. Ganz schön geschickt eingefädelt. Vielleicht sehe ich das auch nur so, aber irgendwie glaube ich, dass im Gespräch mehr versprochen wurde, als dieser Vertrag hergibt. Wenn ich nachher nur das Grundgehalt habe, dann habe ich zwar einen interessanten Job, aber weniger Gehalt als jetzt. Und jetzt ist mein Gebiet ja auch etwas was mir Spaß macht.
Hatte jemand auch schon einmal so etwas? Hat plötzlich den Vertrag vorliegen und war sich gar nicht mehr sicher bzw. die Freude war dahin? Habt Ihr sogar abgelehnt? Was würdet Ihr denn machen? Den Aufwand betreiben und zum Arbeitsrechtler gehen? Auch stehen da keine Arbeitszeiten drin, von wann bis wann man denn da sein sollte. Es steht da nur, dass die acht Stunden einzuhalten sind. So einen miesen Vertrag habe ich noch nie gesehen. Und ganz ehrlich, ich soll dann bei einem Anwalt anfangen, zwar nicht Arbeitsrecht, aber ein Jurist... . Ich frag mich, wer den ausgearbeitet hat
Nun bin ich mal auf Eure Erfahrungen gespannt.
wie ihr sicher schon mitbekommen habt, auch aus diesem Bereich, bin ich auf der Suche nach einem neuen interessanten Job.
Nun habe ich nach einem netten Telefoninterview, Vorstellungsgespräch und nochmal Reinschauen hinsichtlich der Tätigkeit und Kennenlernen des Teams den Vertragsentwurf gestern Abend erhalten. Soweit so gut. Da freut man sich, da das Thema interessant ist und man endlich wieder zentral in der Stadt arbeiten könnte, über diese Jobzusage und dann kommt eine große Ernüchterung.
Nun lese ich ihn mir durch und habe schon mehrere Sachen gesehen, die gar nicht einwandfrei sind.
Zum einen soll ich meinen Arzt von der Schweigepflicht entbinden, wenn ich länger als vier Wochen krank bin, damit er ihn befragen kann, wann ich wieder da bin sozusagen. Ist gar nicht zulässig sowas. Meinem Arbeitgeber geht es nichts an, was ich habe und ob es noch länger dauert. Hatte ich bisher auch noch in keinem Vertrag.
Dann soll ich verpflichtet sein meinem Arbeitgeber im Urlaub meine Urlaubsadresse mitzuteilen. Auch diese geht ihn ja nichts an, weil das schon ziemlich ins Private geht. Letztlich nach dem Entgeltsfortzahlungsgesetz wäre ich nur dazu verpflichtet, wenn ich mich im Ausland befinde und dort krank werde, aber doch nicht generell.
Dann sollen die Überstunden, die angeblich gar nicht anfallen, Sonn- und Feiertagsarbeit und Reisezeiten mit dem Gehalt abgegolten sein. Lt. Bundesarbeitsgericht ist dies seit 2010 bei Geringverdienern gar nicht zulässig sondern nur bei welchen, die monatlich EUR 5.800,00 verdienen. Wer tut das schon. Also schon mal drei Dinge, die gar nicht gehen.
Zusätzlich zum Grundgehalt bekommt man einen Bonus monatlich, der sich an dem Teamerfolg orientiert. Im Gespräch wurde gesagt, dass dies bisher immer so war, da das Team gut zusammenarbeitet. Dann gibt es noch eine Ausbildungsvergütung, da man erstmal ein Ausbildungsprogramm durchläuft. Dies beträgt monatlich 100,00 Eur und wird jeden Monat erhöht. Also Grundgehalt + 100,00 + Bonus, nächsten Monat dann Grundgehalt + 200,00 + Bonus. So dass man in der fünften Stufe ein Grundgehalt + 500,00 + 500,00 hat. Dies steht so aber auch nicht im Vertrag. Im Vertrag steht, dass man durch das Ausbildungsprogramm einen varibalen Betrag von zurzeit 100,00 erhalten kann. Da steht nichts von gestaffelt und auch variabel ist ja blöd. Könnten ja dann auch mal EUR 50,00 nur sein. Dann gibt es noch diesen Passus mit Weihnachtsgeld, was ja gar nicht gezahlt wird, und dass eben bei Zahlungen von Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld und Gratifikationen bei Nichtzahlungen kein Anspruch darauf besteht. Also im Endeffekt kann dann der Bonus und die Ausbildungsvergütung wegfallen und ich kann mich nicht drauf berufen. Ganz schön geschickt eingefädelt. Vielleicht sehe ich das auch nur so, aber irgendwie glaube ich, dass im Gespräch mehr versprochen wurde, als dieser Vertrag hergibt. Wenn ich nachher nur das Grundgehalt habe, dann habe ich zwar einen interessanten Job, aber weniger Gehalt als jetzt. Und jetzt ist mein Gebiet ja auch etwas was mir Spaß macht.
Hatte jemand auch schon einmal so etwas? Hat plötzlich den Vertrag vorliegen und war sich gar nicht mehr sicher bzw. die Freude war dahin? Habt Ihr sogar abgelehnt? Was würdet Ihr denn machen? Den Aufwand betreiben und zum Arbeitsrechtler gehen? Auch stehen da keine Arbeitszeiten drin, von wann bis wann man denn da sein sollte. Es steht da nur, dass die acht Stunden einzuhalten sind. So einen miesen Vertrag habe ich noch nie gesehen. Und ganz ehrlich, ich soll dann bei einem Anwalt anfangen, zwar nicht Arbeitsrecht, aber ein Jurist... . Ich frag mich, wer den ausgearbeitet hat
Nun bin ich mal auf Eure Erfahrungen gespannt.