Tatjana H. hat geschrieben:likema31 hat geschrieben:Ich finde das einen wichtigen Punkt. Wie macht Ihr das, wenn Ihr Angst um die Außenwirkung der Kanzlei habt? Wird das immer sofort angesprochen? Erhalten die Mitarbeiter unter Umständen Abmahnungen? Gibt es konstruktive Gespräche oder wird das einfach hingenommen, bis sich ein Mandant mal beschwert.
Bei uns wird da ganz offen drüber gesprochen. Das ist ja wichtig, dass der Mandant bzw. der potentielle Mandant nicht denkt er kommt da in irgend eine Klitsche...
Bei uns herrscht zum Glück Konsens darüber, wie wir nach außen auftreten. Kleinere (Tipp-)Fehler können immer mal passieren, was Gröberes versuchen wir durch das Vier-Augen-Prinzip zu vermeiden: alles wird von jemand anderem noch mal gegengelesen. Chef liest alles durch, bevor er unterschreibt (es wird bei uns nicht diktiert, wir schreiben alle mehr oder minder frei). Und wenn Chef selbst was tippt, bekomme ich das zum gegenlesen auf Schreib- und Logikfehler.
Ich finde, es macht einen katastrophalen Eindruck bei jedem, egal ob Mandant, Gegner, Gericht oder Versicherung, wenn eine Kanzlei schlampig arbeitet. Man sollte niemals vergessen, dass man viele Leute im Laufe der Zeit immer wieder trifft. Und wenn man schludrig arbeitet, wird man nicht ernst genommen. Mandanten kommen mit Sicherheit kein zweites Mal. Denn es bedeutet, dass der RA der Sache nicht die gebührende Aufmerksamkeit schenkt. Das ist, wie wenn man mit dreckigen Klamotten rumläuft. Ein frischer Kaffee-Fleck ist nicht schlimm, grundsätzliche Verwahrlosung schon.
Wir kriegen hier auch manchmal Schriftsätze von Kanzleien, bei denen man sich fragt, wer den Mist zusammengeschustert hat. Logikfehler, falsche Anlagen, wahllos Textbausteine aneinander gereiht ohne Sinn und Verstand, usw. usf. Und nicht nur einmal - das kann den Besten passieren - sondern laufend.
Bisher hats das nicht gebraucht, aber ich könnte mir vorstellen, dass, wenn Rügen nicht helfen, auch Abmahnungen erfolgen könnten.