Azubi

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likema31
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#61

29.11.2017, 11:37

Memnoch hat geschrieben:Ein besonderes Territorialverhalten habe ich m. E. nicht. Bin eigentlich mehr besorgt, wie die Außenwirkung ist von dem, was da getrieben wird. Einerseits wird sich Gedanken um Akquise gemacht, andererseits dann die DIN-Norm nicht einmal ansatzweise berücksichtigt oder jeder SS in einem Verfahren mit anderem Layout gefertigt. Von Rechtschreibfehlern ´mal ganz zu schweigen.

Übrigens: Die Tasse steht noch immer herum. :kaffee
Ich finde das einen wichtigen Punkt. Wie macht Ihr das, wenn Ihr Angst um die Außenwirkung der Kanzlei habt? Wird das immer sofort angesprochen? Erhalten die Mitarbeiter unter Umständen Abmahnungen? Gibt es konstruktive Gespräche oder wird das einfach hingenommen, bis sich ein Mandant mal beschwert.

Was die Tasse angeht: Räum sie weg, wenn Du eh in die Küche gehst. Nachteil: Die Aushilfe lernt nichts dabei.

Oder lass die Tasse stehen, bis sie verschimmelt. Ob das allerdings weiter hilft, weiß ich nicht.
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Soenny
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#62

29.11.2017, 11:41

Oder stell sie ihr mal einfach so wie sie ist vor die Nase ;)
❤️ Ich helfe Straßenkatzen, bitte helft mit: Homepage der Straßenkatzen Bonn/Rhein-Sieg e.V. ❤️

Bei manchen Menschen ist es interessant zu sehen, wie das Alter den Verstand überholt hat! (Autor: A.G.)


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An die Person, die meine Schuhe versteckt hat, während ich auf der Hüpfburg war: Werd' erwachsen! :motz
Memnoch
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#63

29.11.2017, 17:38

Die Tasse steht da hübsch herum, aber nicht in meinem Bereich, stört mich also nicht. Irgendwann wird stud. Hilfskraft schon wieder auftauchen (kalkulierbar ist das offenbar nicht).

Die Außenwirkung scheint allen anderen außer mir einigermaßen schnuppe zu sein. Das treibt dann so Blüten, dass ich mehr oder weniger heimlich Schreiben, die mein Chef selbst gedruckt hat, noch einmal etwas frisiere...

Kann mir nicht helfen, aber ich halte insb. ein Schriftstück einer Kanzlei für deren Visitenkarte. Und wenn ich mir so ansehe, was bei uns eingeht, sehen die meisten der Kollegen/Kolleginnen das ähnlich.

Der zweite Anwalt hat hier und da schon einmal Entwürfe vom Mdt. korrigiert bekommen, deshalb soll ich wichtige Dinge querlesen.
ZVler
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#64

08.01.2018, 16:03

[quote="BlackWoman"]Aus aktuellem Anlass muss ich das Thema nochmals aufgreifen:
Meine Azubine (Ausbildungsbeginn: 01.08.) kam heute zu mir und berichtete mir über ein Gespräch mit dem Chef, indem dieser zu ihr sagte, dass er erwarte, dass sie in der Abschlussprüfung zu den Besten gehört. Ich finde, das kann man jetzt doch noch nicht sagen.
Was meint ihr dazu?
LG[/quo



Ne sowas ist einfach schXXX jemanden so unter Druck zu setzen - ab hey mein Chef hat mir das damals auch so gesagt und ich wurde gut aber nicht klassenbeste und es hat auch funktioniert:) anwälte haben manchmal einfach einen komischen Humor ich würde es ignorieren hab ich auch damals. Als er anfing mich Melanie zu nennen statt meines richtigen Namens hab ich es auch solange ignoriert bis er den Namen plötzlich wieder konnte :kopfkratz
:wippe
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Andy66
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#65

09.01.2018, 13:03

Wobei ich solche Ansagen ja grundsätzlich ungünstig finde: Ein sehr selbstbewusstes Exemplar meint, die bisherigen Leistungen würden nur die günstigsten Prognosen erlauben. Das Problem ist ja, dass man selbst grad zu Beginn der Ausbildung gar nicht weiß, was man alles nicht weiß - woher denn auch. Und wenn dann diese Vorschusslorbeeren kommen und der Azubi einen Überflieger kriegt, wie will man da noch was ausrichten?

Im anderen Fall wird nur ein viel zu großer Druck aufgebaut. Wenn überhaupt, dann kann man sowas in der Richtung allenfalls bei einem Top-Azubi kurz vor der Prüfung mal zur Motivation rauslassen.
Erfahrung ist das, was man bekommt, wenn man das was man will nicht kriegt
Tatjana H.
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#66

24.01.2018, 09:38

likema31 hat geschrieben:Ich finde das einen wichtigen Punkt. Wie macht Ihr das, wenn Ihr Angst um die Außenwirkung der Kanzlei habt? Wird das immer sofort angesprochen? Erhalten die Mitarbeiter unter Umständen Abmahnungen? Gibt es konstruktive Gespräche oder wird das einfach hingenommen, bis sich ein Mandant mal beschwert.
Bei uns wird da ganz offen drüber gesprochen. Das ist ja wichtig, dass der Mandant bzw. der potentielle Mandant nicht denkt er kommt da in irgend eine Klitsche...
Tatjana

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Andy66
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#67

25.01.2018, 12:06

Tatjana H. hat geschrieben:
likema31 hat geschrieben:Ich finde das einen wichtigen Punkt. Wie macht Ihr das, wenn Ihr Angst um die Außenwirkung der Kanzlei habt? Wird das immer sofort angesprochen? Erhalten die Mitarbeiter unter Umständen Abmahnungen? Gibt es konstruktive Gespräche oder wird das einfach hingenommen, bis sich ein Mandant mal beschwert.
Bei uns wird da ganz offen drüber gesprochen. Das ist ja wichtig, dass der Mandant bzw. der potentielle Mandant nicht denkt er kommt da in irgend eine Klitsche...
Bei uns herrscht zum Glück Konsens darüber, wie wir nach außen auftreten. Kleinere (Tipp-)Fehler können immer mal passieren, was Gröberes versuchen wir durch das Vier-Augen-Prinzip zu vermeiden: alles wird von jemand anderem noch mal gegengelesen. Chef liest alles durch, bevor er unterschreibt (es wird bei uns nicht diktiert, wir schreiben alle mehr oder minder frei). Und wenn Chef selbst was tippt, bekomme ich das zum gegenlesen auf Schreib- und Logikfehler.

Ich finde, es macht einen katastrophalen Eindruck bei jedem, egal ob Mandant, Gegner, Gericht oder Versicherung, wenn eine Kanzlei schlampig arbeitet. Man sollte niemals vergessen, dass man viele Leute im Laufe der Zeit immer wieder trifft. Und wenn man schludrig arbeitet, wird man nicht ernst genommen. Mandanten kommen mit Sicherheit kein zweites Mal. Denn es bedeutet, dass der RA der Sache nicht die gebührende Aufmerksamkeit schenkt. Das ist, wie wenn man mit dreckigen Klamotten rumläuft. Ein frischer Kaffee-Fleck ist nicht schlimm, grundsätzliche Verwahrlosung schon.

Wir kriegen hier auch manchmal Schriftsätze von Kanzleien, bei denen man sich fragt, wer den Mist zusammengeschustert hat. Logikfehler, falsche Anlagen, wahllos Textbausteine aneinander gereiht ohne Sinn und Verstand, usw. usf. Und nicht nur einmal - das kann den Besten passieren - sondern laufend.

Bisher hats das nicht gebraucht, aber ich könnte mir vorstellen, dass, wenn Rügen nicht helfen, auch Abmahnungen erfolgen könnten.
Erfahrung ist das, was man bekommt, wenn man das was man will nicht kriegt
BlackWoman

#68

19.03.2018, 15:40

Hallo zusammen,

mein Chef möchte diese Jahr (zum 01.08.) gleich zwei neue Azubis einstellen.
Wie soll ich ihm klarmachen, dass ich hierfür keine Zeit habe? Ich meine, es ist ja als einzige Vollzeitkraft mit einem schon "schwierig" und dann erst drei. :augenreib
Ich meine, habt ihr da überhaupt ein Mitspracherecht?

LG
Schreibblitz
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#69

19.03.2018, 15:55

In meiner Ausbildungskanzlei waren wir 4 Azubis (in jedem Lehrjahr ein Azubi + eine Prüfungswiederholerin) und eine branchenfremde Vollzeitkraft, die sich die ZV angeeignet hatte. Da es für jedes Lehrjahr festgelegte Aufgaben gab, hat das eigentlich gut funktioniert. Ausbilder war einer der Chefs. Meiner Erinnerung nach hatten wir das so aufgeteilt, dass folgen Aufgaben durch die Lehrlinge übernommen wurden:

- 1. Lehrjahr: Wiedervorlagen eintragen, Akten suchen, Diktate schreiben, Telefon, Post stempeln, Botengänge, Ergänzungslieferungen
- 2. Lehrjahr: wie oben + MB´s, VB´s, Buchhaltungsakten raussuchen, Überweisungsträger ausfüllen
- 3. Lehrjahr: wie 1. u. 2. Lehrjahr + Zwangsvollstreckung, Telefonate mit Gerichtsvollziehern

Du könntest das mit der Aufteilung versuchen oder du redest mit deinem Chef und erläuterst ihm die Gründe, warum es nicht machbar ist. Ich würde mir da aber wirklich schlagkräftigere Argumente als "keine Zeit" und "als einzige Vollzeitkraft schwierig" zurecht legen. Für mich hat es den Anschein, dass dein Chef dich mit den beiden Azubis einfach unterstützen möchte, wenn sie erst mal eingearbeitet sind. Warum sträubst du dich so gegen die beiden Azubi? Nur weil es mit der jetzigen nicht so rund läuft, muss es mit den beiden anderen ja nicht genauso laufen. Es ist wie mit allen Kollegen/Kolleginnen, dass nicht alle gleich sind.
Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden. (Reinhold Niebuhr)
BlackWoman

#70

19.03.2018, 16:03

Naja was heißt sträuben? Aber es ist nun mal so, dass es zeitlich gar nicht machbar ist. Ich meine mit dem jetzigen Azubi funktioniert es mittlerweile ganz gut, aber trotzdem erfordern ja neue Azubis wieder immense Zeit usw. und die habe ich nun mal nicht. Ich meine, das muss dem RA doch eigentlich einleuchten. Und Fakt ist eben, dass ein Azubi im ersten Jahr keine Unterstützung ist. Tut mir leid, wenn ich das so sage, aber ich sehe es ja gerade.
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