oha, die kenn ich auch.148 hat geschrieben:Da kenne ich ganz andere Kaliber, die immer noch da angestellt sind und wegen denen fast die Welt untergegangen ist.
Zum Thema:
ich habe den Beruf in einer Umschulung gelernt und hatte das Glück, von meiner Frau Prof. (die mit meinem jetztigen Chef in einer Kanzlei tätig war) direkt an ihn empfohlen worden zu sein, da dieser sich von der damaligen Kanzlei löste. Beim Vertrag unterzeichnen habe ich ihm dafür gedankt, dass er meine weitere Ausbildung übernimmt. Er wusste, dass meine Theorie klasse war, aber Praxis - woher denn? Aus den Praktika waren nicht wirklich Erfahrungen zu nehmen, außer, wie kopiert wird und Ergänzungslieferungen (mit denen mein Boss gar nicht arbeitet) einsortiert werden. Also er wusste, dass er eine Kraft bekommt, die er sich in der Praxis formen kann, wie er es gern hätte - hat Vorteile. Und für mich war das toll, da er halt schon klare Vorstellungen hatte, wie es laufen soll.
Du kannst dir nicht vorstellen, wieviel Panik ich an meinem ersten Tag hatte (da stand sogar die mündliche Prüfung noch aus). Beim ersten Anruf blieb er neben mir stehen, um zu hören, wie ich das mache (über sowas haben wir nicht gesprochen). Er fand es gut und ließ mich machen. Und er bat, ihn zu fragen, egal, ob ich mir blöde vorkomme oder sonst was.
Zu den Fristen: er hat mir schon im Vorstellungsgespräch gesagt, dass er da "Hilfe" braucht. Klartext: regelmäßige Ar...tritte müssen sein. Da ich das wusste, war es kein Ding für mich (ich sehe das als meine Hauptaufgabe, die Fristen zu überwachen). Dann meinte er, er muss mich kontrollieren, will er aber nicht - heißt: Besondere Obacht bei Fristen u. Terminen. Anfangs hab ich zur Sicherheit noch eine gesonderte Liste in Exel geführt, die wir wöchentlich abgeglichen haben. Nach der Probezeit (6 Monate) meinte, das reicht.
Noch heute (nach 10 Jahren) gleichen wir in regelmäßigen Abständen unsere Kalender ab (er führt parallel einen eigenen), um ja keine Gerichtstermine zu "vergessen". Im Schnitt alle drei Monate. Also ich sprang ins kalte Wasser und schwamm - hab hier auch alles und allein gemacht. Ja, es war eine Zeit lang komisch. Aber ich hab mich schnell reingefunden und habe so ab drei Monaten etwa immer seltener was fragen müssen - da fing an, Veränderungen einzuführen.
Heutzutage freut sich mein Boss, wenn ich denn mal wieder eine Frage habe (weil es echt selten und dann auch aus tieferen Gefilden ist).
Fazit: Kommunikation ist alles. Also: hin zum Boss (ggf. auch zur Kollegin) und egal, wie peinlich es dir sein mag - raus mit der Sprache (das ist in meinen Augen als Stärke zu betrachten).
So isses.Sputnik85 hat geschrieben: Anders wirst du nicht glücklich.