Eingeschlafen? Soll ich etwas neues versuchen?

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seven07
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#1

31.07.2016, 14:11

Hallihallo und guten Tag zusammen,

Findet irgendwer auch manchmal, dass er beruflich etwas "eingeschlafen" ist? Ich habe meine Ausbildung vor 6 Jahren abgeschlossen. Ich habe mittlerweile 1x die Kanzlei gewechselt. Aber irgendwie fühle ich mich derzeit in meinem Beruf etwas unwohl. Ich langweile mich und habe keine Motivation etwas anspruchsvolleres zu erledigen. "Stinkhaufen" werden angelegt und irgendwann mal erledigt. Mir passieren Leichtsinnsfehler, die mir sonst nie passiert sind.

Ich überlege schon mich beruflich zu verändern. Aber ich weiß nicht wie .. War von euch jemand schon in der selben Situation und wenn ja, was habt ihr verändert?

Ich bin im Gegensatz zu anderen eigentlich "nur" 6 Jahre als ausgelernte RA-Fachangestellte tätig, aber wenn ich daran denke, das unter Umständen mein ganzes Leben zu machen, dann muss ich mir echt etwas überlegen.

Eine Weiterbildung würde ich super gerne machen, hier wo ich lebe wird der Fachwirt jedoch nicht gezahlt. Wenn dann möchte ich eine solche Weiterbildung auch honoriert bekommen.

Habt ihr Tipps?
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paralegal6
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#2

31.07.2016, 17:11

Hab mal überlegt umzuschulen auf Justizfachangestellte oder so, aber denk das wird irgendwann noch langweiliger, so hab ich wenigstens manchmal nette Mandanten
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Fräulein Fit

#3

31.07.2016, 19:04

Ich habe damals von Kanzlei in Rechtsabteilung gewechselt, ist auch schon ein unterschied. Dort habe ich mich auch in z.B. VOB/B weitergebildet und anderen Sachen.
Mein Chef begrüßt sowas immer, solange es sinnvoll ist. Der Rechtsfachwirt macht bei uns z.B. keinen Sinn...
Sonnenkind
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#4

01.08.2016, 07:56

Ich habe es jetzt über die Jahre einfach auch mitbekommen, dass ein Wechsel wirklich nicht schaden kann. In jeder Kanzlei wird anders gearbeitet. Die einen schreiben nur stur nach Band und dürfen nichts selbständig machen und in anderen Kanzleien hast du viel mehr Verantwortung. Also vielleicht käme wirklich ein Wechsel für dich in Frage.
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Tigerle
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#5

01.08.2016, 08:58

Du schreibst du möchtest nichts verantwortungsvolleres übernehmen und dir ist langweilig.
Dann solltest Du Dir vielleicht überlegen, was Du genau machen möchtest. Gerade die Anspruchsvollen Tätigkeiten sind interessant und abwechslungsreich.

Erstelle doch einfach mal eine Liste mit Pro und Contra, was dir gefällt und was Dir nicht gefällt, danach kannst prüfen, ob die Möglichkeit besteht, die Contras mit einem Wechsel "zu löschen".

Ein Wechsel bedeutet auch immer den Sprung ins Ungewisse, Du weißt nicht, was Dich genau erwartet, es kann sich verbessern, aber auch andere Punkte, die Dir wichtitg sind, könnten sich verschlechtern.

Du musst Dir einfach klar werden, was Du willst.

Aber wenn man mit der Situation nicht zufrieden ist, dann muss man es ändern. Ich habe es getan und bereue es nicht.
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#6

23.08.2016, 22:19

Phuu das Gefühl habe ich auch manchmal und frage mich, was ich verändern könnte. Im Großen und Ganzen gefällt mir mein Beruf ja sehr gut.

Halte einfach die Augen offen und nutze deine Chancen.
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RechtsKnecht
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#7

24.08.2016, 10:29

Wie Tigerle schon sagte:

Mach dir klar, genau was dein Problem ist. Bist du nur mit der konkreten Situation in der Kanzlei bzw. an deinem Arbeitsplatz unzufrieden? Oder gefällt dir der Job als ganzes nicht (mehr)?
Willst du nur andere Tätigkeitsbereiche oder willst du eigentlich als etwas ganz anderes arbeiten?

Mit der angesprochenen Pro/Contra-Liste könntest du auch zum Ergebnis kommen, dass du eigentlich den falschen Beruf gelernt hast. Das wäre an sich nicht schlimm. Lieber nochmal umschwenken als den Rest seines Lebens einen Job machen, den man eigentlich sch***e findet.
seven07
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#8

03.09.2016, 08:18

Vielen Dank für eure Antworten. Ich werde mir hier echt Gedanken machen müssen, obwohl es im Moment eigentlich wieder einigermaßen gut läuft. Ich weiß, dass ich unter Umständen etwas ändern muss.

Schönes Wochenende!
Sans1983

#9

21.09.2016, 15:23

Ich kenne dieses Gefühl von Stillstand.

Ich hatte das 2009. Mein damaliger Arbeitgeber hatte wohl das gleiche Gefühl und wir haben uns getrennt. Bin dann von einer großen Kanzlei mit 10 Anwälten als Alleinkraft in eine kleine Kanzlei mit 2 Anwälten. Das war vielleicht eine Umstellung. Ich musste nun aktiv mitdenken und einiges selbst bearbeiten. So zu arbeiten war vorher nie erwünscht.

Allerdings war ich in der kleinen Kanzlei dann nur ca. 2 Jahre, da einer der Anwälte dann in Rente ging.

So bin ich dann nun in einer Kanzlei gelandet in der wir zwischen 3 und 5 Anwälte schwanken. Derzeit sind wir 3 RA und 2 REfas und 1 Azubi. Wir haben nicht oft wirklich Stress, arbeiten aber immer. Da wir wirklich viel selbständig bearbeiten (ich z. B. Unfallsachen und kleine Schmerzensangelegenheiten, komplette ZV - meine Kollegin Buchhaltung und Anspruchsbegründungen) sind wir in unseren jeweiligen Gebieten doch recht fit und unsere Anwälte schätzen dies auch tatsächlich. Sie schauen sich die Sachen schon noch an, bevor es rausgeht, haben aber mit den kleineren Sachen recht wenig zu tun.
Wenn ich daran denke, wie ich vor 7 Jahren gearbeitet habe....... ohje ohje.

Ich hatte zwar Angst VOR dem Wechsel, aber DANACH kann ich sagen: Gottseidank :-)
Ein neues Aufgabengebiet und etwas mehr Verantwortung fördern einen. Und die Arbeit macht wieder etwas mehr Spaß!
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#10

22.09.2016, 08:45

Sans1983 hat geschrieben:Ich kenne dieses Gefühl von Stillstand.

Ich hatte das 2009. Mein damaliger Arbeitgeber hatte wohl das gleiche Gefühl und wir haben uns getrennt. Bin dann von einer großen Kanzlei mit 10 Anwälten als Alleinkraft in eine kleine Kanzlei mit 2 Anwälten. Das war vielleicht eine Umstellung. Ich musste nun aktiv mitdenken und einiges selbst bearbeiten. So zu arbeiten war vorher nie erwünscht.

Allerdings war ich in der kleinen Kanzlei dann nur ca. 2 Jahre, da einer der Anwälte dann in Rente ging.

So bin ich dann nun in einer Kanzlei gelandet in der wir zwischen 3 und 5 Anwälte schwanken. Derzeit sind wir 3 RA und 2 REfas und 1 Azubi. Wir haben nicht oft wirklich Stress, arbeiten aber immer. Da wir wirklich viel selbständig bearbeiten (ich z. B. Unfallsachen und kleine Schmerzensangelegenheiten, komplette ZV - meine Kollegin Buchhaltung und Anspruchsbegründungen) sind wir in unseren jeweiligen Gebieten doch recht fit und unsere Anwälte schätzen dies auch tatsächlich. Sie schauen sich die Sachen schon noch an, bevor es rausgeht, haben aber mit den kleineren Sachen recht wenig zu tun.
Wenn ich daran denke, wie ich vor 7 Jahren gearbeitet habe....... ohje ohje.

Ich hatte zwar Angst VOR dem Wechsel, aber DANACH kann ich sagen: Gottseidank :-)
Ein neues Aufgabengebiet und etwas mehr Verantwortung fördern einen. Und die Arbeit macht wieder etwas mehr Spaß!


Die Frage ist, ob es bei einem Wechsel dann besser wird. Aber wenn man es nicht versucht, weiß man es auch nicht. Zu überlegen ist halt, ob es allgemein am Beruf liegt, oder ob einem der AG nicht mehr passt.
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