Verschwundene Post

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sweetteddy
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#1

17.03.2016, 19:32

Hey Leute,

habt ihr schon mal das Problem gehabt, dass ihr z.B. nen Antrag auf Pfüb mit allen Unterlagen und Verrechnungsscheck an ein AG geschickt habt und dieser 3 Wochen später immernoch nicht ankam?

Ich habe nach drei Wochen mal beim AG angerufen, welches knapp 400 km weit weg ist, und da sagte man mir, dass die Unterlagen nie angekommen seien......ich dachte mir so ein schXXX.....originaler Titel? weg, Verrechnungsscheck? weg....

Naja werde dann mal ne Ersatzausfertigung anfordern, da die Sachen ggf. auf dem Postweg irgendwie verloren gegangen sind.....dachte ich.....denn es kam ja schon mal öfter vor, dass Post nicht ankam.....

Nun habe ich heute unsere Kontoauszüge bearbeitet und siehe da, der Scheck wurde eingelöst....ich bei der Bank angerufen und nach Infos gefragt....das einzige was mir kurzfristig gesagt werden konnte, war, dass der Scheck ca. 40 km weit weg von da eingelöst wurde, wo der ganze Antrag eigentlich hin soll. Habe jetzt über die Bank Belege anfordern lassen, auch wenn es nicht im Verhältnis zum Wert des Schecks steht......(15 € für die Belege)...

Aber hatte einer von euch sowas schon mal....ich dachte echt, mich tritt nen Pferd....und die Arbeit habe ich trotzdem um die Zweitausfertigung zu beschaffen, geschweige von den zusätzlichen 20 € für die Zweitausfertigung des Titels....

In diesem Sinne.....
nen schönen Abend noch....
Man kann alles schaffen, wenn man es möchte. Aber das Beste kommt immer dann, wenn man es nicht erwartet. Bild
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Andy66
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#2

18.03.2016, 08:20

Hi sweetteddy,

nein, sowas ist mir noch nicht passiert, zum Glück. So, wie sich das anhört, ist der Brief wohl gestohlen bzw. unterschlagen worden. Da käme dann eine Strafanzeige in Betracht. Denn wenn er nur irgendwie abhanden gekommen wäre (irgendwo reingerutscht usw.), dann hätte wohl kaum jemand den Scheck eingelöst. Die Polizei müsste ja rausfinden, wer den Scheck unberechtigt eingelöst hat. Und wo die restlichen Unterlagen hinverschwunden sind (vermutlich vernichtet). Man hört ja immer wieder davon, dass gehaltvolle Glückwunschkarten (von der Omi an den Enkel) verschwinden. Da hatte wohl jemand eine Ahnung, wenn ein Anwalt was ans Gericht schickt, dass da ein Scheck drin sein könnte. Vermutlich seid Ihr nicht die einzigen, die's erwischt hat.

Wenns keiner anzeigt, geht das so weiter.

LG
Erfahrung ist das, was man bekommt, wenn man das was man will nicht kriegt
Tatjana H.
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#3

18.03.2016, 09:13

Also mit Geld hatte ich das Gott-sei-Dank noch nicht.

Aber mir fehlen momentan 4 Titel, die angeblich verschickt worden sind vom Gerichtsvollzieher/Gericht und nie hier ankamen - bisher.

Und bei Gericht ist von usn auch schon einiges verschwunden. Momentan suche ich einen Titel, den der Gerichtsvollzieher hatte. Als der GV in Rente ging, hat er unsere Sache - anscheinend wahllos - auf Kollegen verteilt und jetzt fehlt mir der Titel und im Gericht bekomm ich dann gesagt, dass man mir nicht helfen könne. Man könne ja schlecht einen Wachtmeister ins Archiv schicken nach dem Titel suchen. Was mich auf die Frage brachte, wennm der noch gar nicht fertig vollstreckt war, wie die akte ins Archiv gelangt ist. :) Darauf konnte man mir nicht antworten.

Ich würde auch schauen, dass du da irgendwie raus bekommst, wohin der Scheck ausgezahlt wurde. Das ist doch bestimmt kein Bar- sondern ein Verrechnungsscheck gewesen, oder? Der muss ja auf ein Konto eingezahlt werden. Es ist echt erstaunlich, was manche Menschen doch für wenig Respekt vor dem Eigentum anderer haben. :motz
Tatjana

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Pitt
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#4

18.03.2016, 10:01

Zu dem Thema musste ich vor einiger Zeit mal recherchieren, weil die Gegenseite sich darauf berief, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass ein Brief verloren geht. Hier mal ein Auszug aus meinen Notizen:
Nach dem Geschäftsbericht der Deutschen Post AG wurden im Jahr 2011 65 Mio. Briefe je Werktag zugestellt. Bei 304 Werktagen (6-Tage-Woche abzgl. gesetzlicher Feiertage) entspricht dies einem jährlichen Briefaufkommen von 19.760.000.000 Briefen. Eine Verlustquote von 0,000633% ergibt damit 125.080 verloren gegangene Briefe pro Jahr und somit durchschnittlich 411 Briefe pro Tag.

Es ist also gar nicht so unwahrscheinlich, dass etwas verloren geht. Wir hatten hier in der Gegend erst kürzlich wieder den Fall, dass ein Briefträger über 1.500 Briefe bei sich gebunkert hatte statt sie auszutragen.
Mir selbst ist es auch schon passiert, dass Briefe und auch Vollstreckungstitel abhanden gekommen sind.
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Js123
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#5

18.03.2016, 10:01

:schock :schock

Uns ist das mit Titel oder Schecks zum Glück auch noch nicht passiert.

Wir haben bis vor ein paar Monaten noch teilweise 3-4 Wochen keine Post bekommen. Nach unzähligen Telefonaten mit der Post hat sich irgendwie auch nichts geändert und haben uns dann extra ein Postfach und ein Gerichtsfach zugelegt. Durch eine Nachbarin haben wir dann erfahren, dass der zuständige Postbote wohl mehrere Wochen krank war und keine Vertretung bekommen hat und seine über 20 Kisten voll mit Post stapelten sich in seinem Auto. :augenreib
Ich habe das Gefühl, dass bis heute nicht alles angekommen ist...
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#6

18.03.2016, 10:12

Vielleicht wurde der Scheck zum Einreichen an die Justizkasse geschickt (nicht jedes Gericht reicht die Schecks selbst bei der Bank ein) und der Antrag ist beim Gericht untergegangen?
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#7

18.03.2016, 10:19

Im Laufe der Jahre hat man die kuriosesten Fälle miterleben dürfen:
Briefkasten geplündert oder abgefackelt, unzuverlässige private Zustellfirmen, überforderte Zusteller, die die Post zu Hause deponiert oder irgendwo im Wald abgelegt haben - oder sie haben die Post geöffnet auf der Suche nach Geld, wegen Personalmangel liegengeblieben, Streikverluste, gefälschte ZU und was weiß ich. Der Fantasie scheinen da keine Grenzen gesetzt zu sein. Auf jeden Fall scheint das viel häufiger vorzukommen, als man gemeinhin glaubt. Nachforschungsanträge bringen in den wenigsten Fällen etwas.
~ Grüßle ~
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Veni, vidi, violini (Ich kam, ich sah, ich vergeigte)... :roll: 257

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AliceImWunderland
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#8

18.03.2016, 12:03

Pitt hat geschrieben:Zu dem Thema musste ich vor einiger Zeit mal recherchieren, weil die Gegenseite sich darauf berief, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass ein Brief verloren geht. Hier mal ein Auszug aus meinen Notizen:
Nach dem Geschäftsbericht der Deutschen Post AG wurden im Jahr 2011 65 Mio. Briefe je Werktag zugestellt. Bei 304 Werktagen (6-Tage-Woche abzgl. gesetzlicher Feiertage) entspricht dies einem jährlichen Briefaufkommen von 19.760.000.000 Briefen. Eine Verlustquote von 0,000633% ergibt damit 125.080 verloren gegangene Briefe pro Jahr und somit durchschnittlich 411 Briefe pro Tag.

Es ist also gar nicht so unwahrscheinlich, dass etwas verloren geht. Wir hatten hier in der Gegend erst kürzlich wieder den Fall, dass ein Briefträger über 1.500 Briefe bei sich gebunkert hatte statt sie auszutragen.
Mir selbst ist es auch schon passiert, dass Briefe und auch Vollstreckungstitel abhanden gekommen sind.
Sehr interessant! :mrgreen:
Warum ist am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig?!

Ich habe kein Whatsapp und ich werde auch keins bekommen. Ich stehe auf Datenschutz und bin voll Threema.
:naegel
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#9

18.03.2016, 17:58

Schecks schicke ich nicht mehr mit.
Titel wenn es nicht über Gerichtsfach geht per Einwurfeinschreiben.
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Andy66
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#10

20.03.2016, 12:27

Wie gesagt, zum Gericht hats meine Post bisher noch geschafft.

Was mir derzeit mehr Probleme macht, sind meine lieben Versicherungen. Man kann ja a) die Schadenunterlagen per Post schicken (kostet Porto, viel Papier), b) per Fax (wenn kein Gutachten mit muss) oder c) per E-Mail. Wegen unseres großen Postaufkommens schicken wir die Sachen meistens per E-Mail. Und auch wenn wir die Schaden- bzw. Versicherungsnummern korrekt angeben, verschwindet ein Teil unserer Sendungen irgendwo auf Nimmerwiedersehen im Nirwana. Manche Versicherungen tun sich da mehr hervor als andere. Aber auch unsere Telefaxe kommen nicht an (richtige Fax-Nr., richtiger Betreff, positiver Faxbericht).

Um sicherzugehen, telefoniere ich oftmals sogar wirklich hinterher. Das kanns aber auch nicht wirklich sein, obwohl das Nachtelefonieren machmal tatsächlich sinnvoll sein kann, wenn man bei der Gelegenheit dann gleich noch tatsächliche Sachfragen mit klären kann.

Was habt Ihr da für Erfahrungen, und wie löst Ihr das? Welche Erfahrungen habt Ihr mit Drebis?
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