Erfahrungen mit Inkassobüros als Arbeitgeberin???

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Melli83
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#1

16.11.2015, 13:49

Hallo zusammen!

Ein größeres Inkassobüro in meiner Stadt sucht engagierte RA-Fachangestellte. Nachdem mich die Zwangsvollstreckung sehr interessiert, und ich seit kurzem auch verstärkt darin tätig bin, überlege ich ob ich evtl. mal eine Bewerbung dort hinschicken soll. Jetzt bin ich mir aber unsicher, Inkassobüro, ob das das richtige ist... Kann mir halt nicht so genau vorstellen wie da ein Arbeitsalltag aussieht.

Arbeitet vielleicht jemand dort und kann mir sagen wie das so läuft? Was genau sind die Unterschiede zum "normalen" RA-Fachangestellten-Alltag in einer RA-Kanzlei? Verdient man dort grundsätzlich weniger als beim durchschnittlichen RA oder evtl. sogar mehr?

Fragen über Fragen... Wäre super wenn mir jemand ein paar davon beantworten könnte :oops:
samsara
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#2

16.11.2015, 14:20

Melli83 hat geschrieben:Kann mir halt nicht so genau vorstellen wie da ein Arbeitsalltag aussieht.
Was stand denn in der Stellenbeschreibung drin?
Melli83
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#3

16.11.2015, 14:28

Ihr Aufgabengebiet:

- Ansprechpartner für unsere Mandanten und
Schuldner
- Eigenverantworliche Bearbeitung von systemge-
stützen Inkassovorgängen
- Bearbeitung vom Postein- und ausgang
- selbständige Bearbeitung der anfallenden und
ausführenden Mahnmaßnahmen im Bereich
Forderungsmanagement
- Aktive telefonische Kommunikation mit Mandanten
und Schuldnern
- Adressermittlung und selbstständige Korrespon-
denz
- Aktive Mitarbeit in verschiedenen Projekten
Melli83
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#4

16.11.2015, 14:28

Wir wünschen uns:

- eine abgeschlossene Ausbildung als Rechtsan-
fachangestellter (m/w) oder ähnliche Ausbildung,
Berufserfahrung
- Kenntnisse in der Mahn- und Debitorenverwaltung
- gute MS Office-Kenntnisse
- gute Ausdrucksweise in Wort und Schrift
- einwandfreie, gute und selbstsichere Kommuni-
kationsfähigkeit, auch am Telefon
- Teamfähigkeit und Kundenorientierung
- Sorgfalt, Zuverlässigkeit und Genauigkeit
- selbständiges Arbeiten sowie Spaß am Telefonieren
Schreibblitz
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#5

16.11.2015, 14:33

Ich hatte mich schon bei einem Inkassobüro beworben und war dort zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Mir wurde damals gesagt, dasss da perfekte ZV-Kenntnisse und selbständiges arbeiten verlangt werden. Es hieß dort auch, dass man sehr viele Akten hat, die zeitnah abgeschlossen werden sollten. Es ist halt ein Massengeschäft und du solltest es aushalten können, wenn ein Schuldner am Telefon beleidigend und ausfallend werden sollte. Die Gefahr ist bei Massen-Sachbearbeitung natürlich deutlich höher, als bei ein paar ZV-Akten im Monat. Du musst Dir halt darüber im Klaren sein, dass Du den ganzen Tag nichts anderes als Zwangsvollstreckung und Telefonate mit Schuldnern machst. Ich hatte mich nach dem Gespräch letzten Endes dagegen entschieden. Aber weil es für mich nichts war, muss es ja nicht zwangsläufig heißen, dass es nichts für Dich ist. Vielleicht ist das ja genau das, was zu Dir persönlich passt. Bei der Firma damals wäre halt ein Vorteil gewesen, dass man Gleitzeit hat, weil man ja quasi sein eigener Chef ist. Du kannst Dich ja bewerben und wenn Du zum Gespräch eingeladen wirst, Dein eigenes Bild machen. Versuchen kostet ja nichts. Ich hab ne ehemalige Kollegin, die in ne Inkassofirma gegangen ist, die war da super glücklich. Letzten Endes muss es jeder für sich wissen, welche Arbeit einen glücklich und zufrieden macht. Die Entscheidung kann Dir leider niemand abnehmen. Ich wünsche Dir viel Glück, dass Du die für Dich richtige Entscheidung triffst.
Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden. (Reinhold Niebuhr)
samsara
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#6

16.11.2015, 14:56

Bewirb Dich einfach mal und warte ab, ob Du zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wirst.

Beleidigende und ausfallende Schuldner habe ich auch zur Genüge. Da spielt es leider keine Rolle, wo man arbeitet.

Ich bin seit 20 Jahren im Forderungsmanagement tätig und kann mir nicht vorstellen, jemals wieder etwas anderes zu machen. Dir dürfen halt die anderen Tätigkeiten einer ReFa nicht fehlen.
lis123
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#7

16.11.2015, 15:01

Hallo Melli,

ich habe letztes Jahr zwei Monate in einem großen Inkassobüro in NRW gearbeitet. Die Tätigkeiten untscheiden sich wirklich sehr zum allgemeinen Kanzleialltag.

Die Tätigkeiten waren wirklich sehr eintönig, weshalb ich mich dann auch schnell wieder bei einer Kanzlei beworben habe.

Aufgaben:
-Schuldnertelefonate angenommen
- Kürzel in ein spezifisches Programm eingegeben.
-eingescannte Post den Akten zuordnen

Sprich, du tippst Kürzel in das dortige Programm in den jeweiligen Akten ein (die musst du übrigens auch irgendwann auswendig können sonst gibt es Druck vom Teamleiter) und dann weiß das Programm was es machen muss. Beispiel: "PBH2" und das Programm schickt einen Mahnbescheid raus. Die siehst also überhaupt nicht was gemacht wird. Im Übrigen müssen auch eine bestimmte Anzahl an AKten täglich bearbeitet werden, was mir persönlich auch nicht gefallen hat, dass ich so unter Druck stand. Dort wo ich war, gab es auch nur Großraumbüros mit 15-20 Mann, was natürlich auch eine erheblcihe Lautstärke mit sich zieht.

Aktenan- bzw. Ablage, selbständiges Arbeiten etc. gab es dort nicht.

Man hatte dort eine 40 Stundenwoche mit Gleitzeit und ich habe mit einem Jahr Berufserfahrung 1800 € brutto verdient.
Alles in Allem waren die Kollegen nett aber ich würde nicht nochmal dort arbeiten wollen.
"The problem with the world is that the intelligent people are full of doubts, while the stupid ones are full of confidence"
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#8

16.11.2015, 16:40

Vielen Dank für eure Antworten! Ich werd mich jetzt einfach mal bewerben und schauen was passiert. Falls sie mich zu einem Vorstellungsgespräch einladen, werde ich mir auf jeden Fall die Bürosituation anschauen. Auf ein Großraumbüro mit so vielen Leuten hab ich nämlich üüüüberhaupt keine Lust... Mir reicht es jetzt schon mit 5 Leuten, Kopierer, jeder einen eigenen Drucker, Telefon und Empfang, alles in einem Büro... :(
Jupp03/11

#9

16.11.2015, 19:58

Melli83 hat geschrieben:Wir wünschen uns:

- eine abgeschlossene Ausbildung als Rechtsan-
fachangestellter (m/w) oder ähnliche Ausbildung,
Berufserfahrung
- Kenntnisse in der Mahn- und Debitorenverwaltung
- gute MS Office-Kenntnisse
- gute Ausdrucksweise in Wort und Schrift
- einwandfreie, gute und selbstsichere Kommuni-
kationsfähigkeit, auch am Telefon
- Teamfähigkeit und Kundenorientierung
- Sorgfalt, Zuverlässigkeit und Genauigkeit
- selbständiges Arbeiten sowie Spaß am Telefonieren
Solche Anzeigen gehören in den Rundordner.
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Laska
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#10

16.11.2015, 20:26

Ich habe 1 Jahr in einem Inkassounternehmen gearbeitet... nach dieser Zeit bin ich wieder zurück in die RA-Kanzlei.

Persönliche Erfahrungen gerne per PN, denn ich möchte diese nicht öffentlich preisgeben. :wink1

Eins muss man aber wissen, in einem Inkassounternehmen ist u.a. das Telefoninkasso das A und O. ;)
Liebe Grüße

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