Euer blödester Fehler?

In dieses Forum gehören alle Themen, die keinem anderem Forum zugeordnet werden können.
Benutzeravatar
sharky
Foren-Praktikant(in)
Beiträge: 37
Registriert: 10.11.2007, 18:01
Beruf: Refa
Software: AnNoText
Wohnort: Us der Stadt mit K

#61

18.01.2016, 13:23

In meiner alten Kanzlei haben meine Kollegin und ich einem Stammmandanten einen Spitznamen verpasst. Eigentlich nur für uns. Tjaaaa.. Mandant ruft an, ich erkenne seine Nummer und sage: Hallo "Spitzname".
Meine Kollegin: :schock :lolaway. Nach gefühlten 10 Minuten Stille am anderen Ende der Leitung musste der Mandant dann selber lachen. Puhh Glück gehabt. Cheffe kriegte sich auch nicht mehr ein und seit diesem Tag meldete sich der Mandant selbst immer mit: Hallo hier ist "Spitzname". :mrgreen:

LG
sharky
[color=#4000BF]You don´t have to be mad to work here, but if you are it helps![/color]
Drusillaloony
Foren-Praktikant(in)
Beiträge: 2
Registriert: 14.10.2016, 22:39
Beruf: ReNo
Software: a-jur

#62

03.01.2018, 07:50

Hallo,

mir ist gerade erst was richtig Schlimmes passiert. Ich habe in einer Angelegenheit die Frist vermasselt. Habe den Posteingang wie immer gemacht (war super stressig, weil ich an dem Tag allein für alle 4 Anwälte zuständig war) und dabei war ein Schreiben des Gerichts dass wir anliegend einen Beschluss erhalten und dass wir in dieser Sache noch nicht mandatiert sind. Ich also die Frist notiert zur Beschwerde gegen den Beschluss und die Vertretungsanzeige als Entwurf geschrieben. Entwurf und Posteingang oben auf die Akte geheftet wie immer und der Anwältin vorgelegt. Am folgenden Tag wurde der Entwurf ausgefertigt und die Frist lief.

Wir haben keine Vorfristen und haben die Beschwerde, wie bei uns leider sehr oft üblich, kurz vor Feierabend am Tag des Fristablaufes rausgefaxt.

Nun erhielten wir ein Schreiben vom Gericht, dass die Beschwerde nicht fristgerecht eingelegt wurde, da der Mandantin der Beschluss schon zwei Tage früher zugestellt worden war und die Frist natürlich ab diesem Tag lief.

Ich fahre jetzt in die Kanzlei um mir mein Donnerwetter einzuholen und weiss nicht was ich sagen kann außer mich zu entschuldigen. Ich hätte da einfach besser schalten müssen und sehen müssen dass nicht die Zustellung an uns die Frist in Gang gesetzt hat. Aber das hab ich nunmal nicht!

LG
Benutzeravatar
Kaffeeschubse
Kennt alle Akten auswendig
Beiträge: 532
Registriert: 06.03.2017, 10:42
Beruf: Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte
Software: RA-Micro

#63

03.01.2018, 09:07

Drusillaloony hat geschrieben:Hallo,

mir ist gerade erst was richtig Schlimmes passiert. Ich habe in einer Angelegenheit die Frist vermasselt. Habe den Posteingang wie immer gemacht (war super stressig, weil ich an dem Tag allein für alle 4 Anwälte zuständig war) und dabei war ein Schreiben des Gerichts dass wir anliegend einen Beschluss erhalten und dass wir in dieser Sache noch nicht mandatiert sind. Ich also die Frist notiert zur Beschwerde gegen den Beschluss und die Vertretungsanzeige als Entwurf geschrieben. Entwurf und Posteingang oben auf die Akte geheftet wie immer und der Anwältin vorgelegt. Am folgenden Tag wurde der Entwurf ausgefertigt und die Frist lief.

Wir haben keine Vorfristen und haben die Beschwerde, wie bei uns leider sehr oft üblich, kurz vor Feierabend am Tag des Fristablaufes rausgefaxt.

Nun erhielten wir ein Schreiben vom Gericht, dass die Beschwerde nicht fristgerecht eingelegt wurde, da der Mandantin der Beschluss schon zwei Tage früher zugestellt worden war und die Frist natürlich ab diesem Tag lief.

Ich fahre jetzt in die Kanzlei um mir mein Donnerwetter einzuholen und weiss nicht was ich sagen kann außer mich zu entschuldigen. Ich hätte da einfach besser schalten müssen und sehen müssen dass nicht die Zustellung an uns die Frist in Gang gesetzt hat. Aber das hab ich nunmal nicht!

LG
Das tut mir sehr leid und ich drücke Dir alle Daumen. :frust
Meine Arbeitsplatz ist sicher. Niemand will ihn.
Sonnenblume1804
Forenfachkraft
Beiträge: 151
Registriert: 14.11.2017, 12:20
Beruf: Geprüfte Rechtsfachwirtin
Software: RA-Micro

#64

03.01.2018, 12:42

Hallo,

also wenn hier alle beichten, dann werde ich das auch mal tun.

Der Fehler passierte mir im zweiten Ausbildungsjahr. Wir hatten zwei Mandanten mit fast ähnlichen Nachnamen die aber wegen zwei total verschiedenen Sachen, ich weis es jetzt nicht mehr genau, ich sag jetzt einfach mal Familiensache und Strafache, bei uns waren und jetzt kommt was kommen musste. Das Telefon klinkelt ich gehe hin Mdt. frägt nach dem Sachstand, ich verstehe den falschen Namen und labber gleich los. Nach gefühlten 10min. meinte der Mdt. nur, dass er das irgendwie jetzt nicht verstehe er sei doch wegen etwas anderem bei uns. Ich hatte ihn dann gefragt, sie sind doch der Herr XY er meinte nein er sei der Herr XY. Mir war das natürlich total unangenehm. Das Ende vom Lied war allerdings, dass meine Ausbilderin und die Chefin neben dran standen und dann ging der Tanz ab.....

Seit dem, wenn ich den Namen nicht gleich beim ersten Mal verstehe, und wenn ich 3 Mal nachfragen muss, gebe ich erst Auskunft wenn ich 100 % sicher bin, dass auch der richtige am Ende ist.

LG:-)
Neffi
Forenfachkraft
Beiträge: 227
Registriert: 09.09.2010, 09:21
Beruf: Rechtsanwaltsfachangestellte
Software: Phantasy (DATEV)

#65

04.01.2018, 16:59

in meiner Ausbildungskanzlei bin ich so gut betreut worden, dass keine Fehler rausgegangen sind. Ich habe nur oft keine schönen Schreiben gemacht, oder in Forderungskonten Sachen vergessen, die noch vorher verbessert wurden.

seit dem ich in meiner jetztigen Arbeit bin, gabs so ziemlich alles, was man falsch machen kann.
- Frist Widerspruchsbescheid Sozialrecht um 2 Tage verrechnet
- Vergessen Frist am Tag des Fristablaufs zu Faxen
- Frist ans falsche Gericht gefaxt
- BerufungsSS ununterschrieben rausgesandt
- Max Mustermann aus Berlin über die Sache von Max Mustermann aus Stuttgart informiert (die hatten wirklich den gleichen Namen, nur andere Schreibweise und Wohnort. Ich hab immer nach dem Wohnort gefragt, aber einmal hat Mdt nicht zugehört und einfach ja gesagt :(
- Cheffe (einen Partner) angeschrien, dass es durch alle Stockwerke der Kanzlei zu hören war (er konnte nicht selbst eine Telefonnummer wählen und hat im Sekundentakt um telefonische Verbindung gebeten, wusste aber, dass ich an dem Tag alleine für alle 5 auf dem Stockwerk sitzenden Anwälte zuständig war)
- zwei Briefe an verschiedene Personen in einen Umschlag gesteckt
- Mailanhänge falsch
- Gerichtstermine nicht im Kalender notiert
- nach drei Jahren Betriebszugehörigkeit mit Ausbildungskanzlei am Telefon gemeldet
- auswärtige Telefonate einfach nur mit "ja" oder "etz net" angenommen
- Eingangspost verschusselt
und mehr fällt mir grade nicht ein, es ist bestimmt aber noch mehr ;)

Gott sei Dank sehen das die meisten Anwälte in meiner Kanzlei alles nicht so eng, daher war es nie ein besonderes Drama
Meist fallen mir Fehler selbst auf und wenn ich dann zum jeweiligen Anwalt gehe und mich gleich entschuldige, sind sie immer froh, dass es zumindest aufgefallen ist
Ich bin ein Niemand. Niemand ist perfekt. Ergo: Ich bin perfekt! :yeah :mrgreen:
Der Fehler sitzt meistens vor dem Gerät. :pfeif
Benutzeravatar
icerose
...ist hier unabkömmlich !
Beiträge: 12465
Registriert: 04.06.2007, 16:57
Beruf: ReNoFa (tätig als ReFa)
Software: Advoware
Wohnort: mein Büro in Berlin

#66

05.01.2018, 08:58

Sorry, aber diese relativ lange Liste schockiert mich. :panik
Das meiste sind reine (abstellbare) Schusseligkeiten - und es klingt so, als ob das nicht war, sondern noch immer hin wieder mal passiert.

Ich habe bisher in 11 Jahren lediglich eine Frist versemmelt, und das, weil ich den zweiten (bzw. ersten und entscheidenden) Posteingangsstempel übersehen habe.
Der Ärger meines Chefs darüber und selbstverständlich mein eigener Ärger treiben mich noch heute dazu an, bei Fristen und Terminen immer mindestens zweimal hinzusehen. Und wenn ich mir nicht sicher bin, ob ich das eine oder andere wirklich notiert habe, schau ich glatt nochmal nach. :pfeif
Mit mir kann man Pferde stehlen ... aber morgen bringen wir sie zurück :!:
sansibar
...ist hier unabkömmlich !
Beiträge: 3276
Registriert: 11.03.2011, 10:40
Beruf: ReFa, gepr. BV
Software: RA-Micro
Wohnort: Hannover und so

#67

05.01.2018, 09:03

Geht mir genau so wie icerose :schock
Grüße - sansibar
DARKNESS IS A STATE OF MIND
Benutzeravatar
Crydea
Kennt alle Akten auswendig
Beiträge: 783
Registriert: 28.10.2015, 22:29
Beruf: Rechtsanwaltsfachangestellte
Software: Advoware

#68

05.01.2018, 09:16

In meinen ersten Ausbildungsjahr hatte ich beim Postausgang zwei Schreiben an unterschiedliche Mandanten in einen Umschlag gepackt. Gab doch eine gute Standpauke. Seitdem kontrolliere ich immer Anzahl Eintragungen im Postausgangsbuch und Anzahl fertiger Umschläge.

Und den Hammer hatte ich jetzt 2017 erst... Morgen um 08:15 Uhr standen auf einmal Mandanten vor der Tür, ob denn Chef schon da sei, der Gerichtstermin sei ja um 09:00 Uhr. Tja mhh... bei uns war kein Termin eingetragen... Mandanten ins Wartezimmer verfrachtet, leichte Panik bekommen, Akte gesucht, keinen Termin in Akte gefunden, im Pc nicht und im Papierkalender auch nicht. Beim zehnten Mal schauen hab ich dann den Gerichtstermin entdeckt. Auf Seite 5 eines Beschlusses von Anfang Mai (es war Ende August), als letzten Satz, ganz klein und nicht hervorgehoben. Ein Blick in den Kalender sagte mir, dass ich das verbrochen hatte, meine Kollegin war an dem Tag des Posteingangs in Urlaub und ich alleine mit unserer nicht sehr hilfreichen Aushilfe damals. Sehr schön. Chef angerufen, Gericht angerufen. Donnerwetter am Telefon. Richter hat mit der Gegenseite gesprochen, Termin wurde verlegt. Zum Glück nix passiert. Als Chef dann kam hatte er sich auch beruhigt, kein Wort mehr zu der Sache gefallen bis heute. Ich denke Chef und Chefin war auch bewusst, dass die Situation damals alles andere als gut war, und dass die "Ladung" echt versteckt war -.- Ich versteh aber bis heute nicht, wie mir der Termin entgehen konnte.. Ich hatte dem Mandanten den Beschluss noch geschickt und ihn darauf hingewiesen, dass binnen Frist Zeugenauslagen müssen überwiesen werden. Also hatte ich den Beschluss ja wohl gelesen. Naja, ich bin dann zwei Tage später erstmal für zwei Wochen in den Urlaub verschwunden. Seitdem lese ich jeden Buchstaben und lasse mich nicht aus der Ruhe bringen, auch wenn ich den Laden mal wieder alleine schmeißen muss. Wenn ich Post mache, muss jetzt alles andere warten!
Benutzeravatar
icerose
...ist hier unabkömmlich !
Beiträge: 12465
Registriert: 04.06.2007, 16:57
Beruf: ReNoFa (tätig als ReFa)
Software: Advoware
Wohnort: mein Büro in Berlin

#69

05.01.2018, 09:24

Crydea hat geschrieben:Wenn ich Post mache, muss jetzt alles andere warten!
So ist das richtig. :daumen

Nicht, dass mich einer falsch versteht: Fehler passieren - kein Ding. Aber man sollte schon darauf bedacht sein, dass sie eben möglichst nicht geschehen. ;)
Mit mir kann man Pferde stehlen ... aber morgen bringen wir sie zurück :!:
Katharinchen96
Foren-Azubi(ene)
Beiträge: 97
Registriert: 12.10.2017, 12:14
Beruf: Azubi Rechtsanwalts- & Notariatsfachangestellte
Software: Advoline
Wohnort: Friesland

#70

05.01.2018, 09:49

Mein dämlichster Fehler war:

Es war gegen Mitte meines ersten Ausbildungsjahres. Ich habe zum 2. Mal Unterschriftsbeglaubigungen gemacht. Bei Löschungsbewilligungen drucken wir die Unterschriftsbeglaubigung immer auf die Rückseite weil die Bank das so am liebsten hat. Ich habe vorher bestimmt 3 mal getestet wierum ich das Blatt in den Kopierer legen muss damit es richtig rum auf die Rückseite kommt. Es ging auch jedesmal gut also legte ich die Löschunsbewilligung rein und wollte es genauso machen wie bei den Testläufen zuvor. Was passiert? Es wird flaschherum auf die Rückseite gedruckt. Ich bin dann zu meinem Ausbilder gegangen und habe ihm das natürlich sofort gezeigt. Er fährt nochmal zur Bank und lässt sich das ganze nochmal neu unterschreiben. Diesesmal habe ich dann die Seite hinten drann gesiegelt statt zu versuchen es auf die Rückseite zu drucken, so weit so gut. Als ich mit dem Siegeln etc. fertig war fertige ich natürlich eine Kopie für den Mandanten an und möchte oben auf die erste Seite einen Kopiestempel setzen. Beim nochmaligen Kontrollieren rutschte mir das Herz in die Hose als ich bemerkte dass ich nicht auf die Kopie sondern auf das Original den Kopiestempel gesetzt habe. ICh bin eigentlich ein sehr gefasster Mensch aber da kamen mir die Tränen. Ich bin dann mit Tränen im Gesicht zu meinem Chef gegangen und habe wieder gebeichtet.
Seit dem lege ich das Original nach dem Siegeln immer direkt in eine Klarsichtfolie und an die Seite damit nichts mehr schief gehen kann.
Antworten