Böser Verdacht, was würdet ihr tun?

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Lemmy1983
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#1

20.09.2013, 18:32

Hallo zusammen,

ich arbeite seit 01.08. in einer Gemeinschaftskanzlei (RA und StB). Davor war ich zwei Monate arbeitslos. Ich wurde eingestellt, weil meine Kollegin schwanger ist. Sie war noch bis 01.09. da und hat mich eingelernt. Habe dort auch viele nicht "refa-typische"Arbeiten zu machen (Buchhaltung von Firmen, Überwachen und Verwalten von steuerrechtlichen Fristen,..).

Die Arbeit dort macht mir Spaß und ich möchte unbedingt dort bleiben. Nun habe ich aber einen ganz üblen Verdacht. Ich möchte meinen Chefs nichts unterstellen.

Obwohl der AV "unbefristet" ist, habe ich echt Angst, dass ich dennoch nur als Elternzeitvertretung eingestellt worden bin und nach der Probezeit (31.12.) wieder gekickt werde. Geht da ja ohne Grund. Komischerweise fällt das genau mit dem Ende des Mutterschutzes meiner Vorgängerin zusammen.

Habe, als sie noch da war, ein Gespräch zwischen ihr und einem Mandanten zufällig mitgehört. Er hat gefragt, ob sie denn wiederkommt. SIe dann: Ja, also ich möchte auf jeden Fall wieder arbeiten. Dann hab ich sie gefragt, ob sie nach dem Mutterschutz wiederkommt. Sie hat dann gesagt: ja, mal schauen, muss das alles noch mit Frau xy (Büroleiterin) abklären. Bei dem Gespräch war ich natürlich nicht dabei....

Ja wie gesagt, ich befürchte, dass ich nur ein "Lückenbüßer" sein soll, bis die aus dem Mutterschutz wiederkommt, obwohl mein Vertrag unbefristet geschrieben ist. Dies wäre natürlich sehr unfair und unter aller Sau, aber heutzutage ist jedem alles zuzutrauen.

Gegen diesen Verdacht spricht allerdings, dass ich VWL bekomme (macht ja eigentlich nur Sinn, wenn das Arbeitsverhältnis dauerhaft ist) und die Kanzlei mir zwei Fortbildungskurse bezahlt hat, die nicht gerade billig waren... Aber das kann natürlich auch nur eine Finte sein. Wenn die mich kündigen habe ich ja das Problem mit dem Bausparvertrag und die Kosten für die FoBi können die ja absetzen...wie gesagt ich habe Panik dass da eine ganz miese Tour hinter meinem Rücken abläuft und weiß nicht wie ich mich jetzt verhalten soll.

Dass ich diesen Verdacht nicht einfach so aussprechen kann, ist mir klar. Aber meint ihr, man könnte das irgendwie "verpacken" und durch die Blume fragen? Wie seht ihr diese ganze Situation?

Oder sehe ich das ganze zu eng und bin einfach zu ängstlich? Ich bin halt ein "gebranntes Kind", was Chefs und Arbeitsverhältnisse angeht..habe schon mal eine fiese Falle erlebt..aber das ist ein anderes Thema..

Wäre für eure Ratschläge sehr dankbar. Ihr dürft natürlich auch gern Fragen stellen.

Wünsch Euch allen ein schönes WE :D

LG Lemmy
Sonnenkind
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#2

20.09.2013, 18:38

Darf ich dich ganz unverblümt etwas fragen?
Vor nicht allzulanger Zeit hast du auch etwas bezüglich des Arbeitsverhältnisses gefragt. Dort hast du geschrieben, dass du seit 15.03.2013 eine neue Stelle hast. Wenn du jetzt eine Probezeit von 6 Monaten hättest, dann wäre dies ja jetzt schon vorbei. Hast du hier zwischenzeitlich nochmals gewechselt. Ansonsten kommt mir die Sache etwas "spanisch" vor.
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Lemmy1983
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#3

20.09.2013, 18:39

Hi,

ja habe zwischenzeitlich wieder gewechselt..habe kurz drauf doch die Kündigung gekriegt...ist ne miese Sache was da abgelaufen ist..aber das ist ne andre Story..
Sonnenkind
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#4

20.09.2013, 18:46

Ich kann dir jetzt natürlich nur sagen, wie ich mich verhalten würde. Ich würde die Sache jetzt nicht so eng sehen. Du hast geschrieben, dass dir zwei Fortbildungskurse bezahlt wurden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Chef dieses Geld investiert, wenn er vor hat, dich noch in der Probezeit zu kündigen. Vielleicht hast du wirklich schlechte Erfahrungen gemacht, aber du darfst nicht alle über einen Kamm scheren. Selbst wenn die Kollegin wieder kommen möchte, kann es durchaus sein, dass sie ja nur stundenweise wieder kommt (habe ich damals in Elternzeit auch gemacht).
Ich würde mich jetzt einfach ganz normal verhalten und abwarten, was so alles kommt. Ändern könntest du es mit Sicherheit nicht.
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Tölpel
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#5

20.09.2013, 18:56

Sonnenkind hat Recht - mach Dich nicht verrückt. Abwarten und Tee trinken! :kaffee
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Kanzleihund
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#6

20.09.2013, 19:26

So etwas kann alles nur blöder Zufall sein. Bei meiner ersten Anwaltsstelle habe ich zuerst eine Ablehnung bekommen. Nach genau einem halben Jahr rief mein Chef damals an und fragte, ob ich noch Lust hatte. Ich habe mich lange mit dem Gedanken gequält, dass mein Vorgänger wahrscheinlich die Probezeit nicht überstanden hatte und so etwas viel über das Kanzleiklima sagt. Am Ende stellte sich heraus, dass ich eigentlich immer erste Wahl war, es gar keinen Vorgänger gab und der Grund völlig harmlos war. Wenn es auch schwer fällt, einfach abwarten. Ich meine, wenn die Chefs es so geplant hätten, wie Du befürchtest, dann hätten sie wohl gleich einen befristeten Vertrag gemacht. Kann aber verstehen, dass Du total misstrauisch bist.

Wie ist denn bei Euch der Arbeitsanfall; vielleicht war es einfach der richtige Anlass, das Personal aufzustocken. Als Arbeitgeber wartet man damit ja gern bis es unbedingt sein muss.
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#7

20.09.2013, 19:53

Hi zusammen,

erst mal :thx für Eure Antworten. Vielleicht mach ich mich wirklich zu verrückt, aber ich hab halt so ein böses Gefühl, obwohl die Chefs und Kollegen eigentlich alle nett sind..Aber ich hab halt von zwei Personen unabhängig voneinander gehört, dass Arbeitgeber vom Arbeitsamt während der Probezeit einen Zuschuss bekommen, wenn sie einen Arbeitslosen einstellen...auch so ein Punkt, der meinen Verdacht erhärtet, kann aber auch alles nur blöder Zufall sein, wie Sie sagen, Kanzleihund..

Klar hätten die den Vertrag auch befristet ausschreiben könne, aber ob das jemand angenommen hätte? Befristung auf ein halbes JAhr? Ich schon, weil die Zeit meiner Arbeitslosigkeit waren die schlimmsten 2 Monate meines Lebens. Ich hätte halt den befristeten angenommen und dann in Ruhe Zeit gehabt, mir was anderes zu suchen, aber wenn es jetzt so läuft, hab ich das ganze Theater mit dem Arbeitsamt wieder...

@Kanzleihund: Könnte ich evtl. ca. nach der Hälfte der PZ (wäre also bei mir Mitte Oktober) einfach mal das Gespräch mit den Chefs suchen, und fragen, ob sie mit mir zufrieden sind, usw...oder kommen da eher die Chefs auf einen zu?

Dann muss ich wohl noch ne Weile mit meiner Ungewissheit weiterleben..vielleicht kommt ja auch mal eine Andeutung von den Chefs...entweder in die eine oder andere Richtung..

Nochmals :thx für Eure Antworten....bin jetzt schon etwas entspannter, wenn auch nicht ganz, erst wenn ich tatsächlich nach der PZ fest übernommen werde :D
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Kanzleihund
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#8

20.09.2013, 20:25

Lemmy1983 hat geschrieben:Aber ich hab halt von zwei Personen unabhängig voneinander gehört, dass Arbeitgeber vom Arbeitsamt während der Probezeit einen Zuschuss bekommen
Mag sein, dass Deine Chefs den bekommen haben. Die Förderung ist aber zwingend zurückzuzahlen, wenn der Arbeitnehmer nicht eine gewisse Zeit (da reden wir nicht von der Probezeit) bei dem Arbeitnehmer bleibt. In der Regel sind 1 bis 2 Jahre Mindestverweildauer Förderungsbedingung. Spricht doch auch dagegen, dass man Dich wieder kurzfristig loswerden will.
Lemmy1983 hat geschrieben:wie Sie sagen, Kanzleihund..
Na na, wir sind hier alle "per Du". Sonst fühle ich mich so schrecklich ausgegrenzt.
Lemmy1983 hat geschrieben:@Kanzleihund: Könnte ich evtl. ca. nach der Hälfte der PZ (wäre also bei mir Mitte Oktober) einfach mal das Gespräch mit den Chefs suchen, und fragen, ob sie mit mir zufrieden sind, usw...oder kommen da eher die Chefs auf einen zu?
Kommt auf die Chefs an. Ich habe gerade eine neue Mitarbeiterin, der ich deutlich sage, was ich von ihrer Arbeit halte. Ich zeige ihr einfach, dass ich zufrieden bin. Bei mir könnte man aber auch jederzeit so ein Gespräch haben. Meine Kollegen muss man immer mit dem Feuerhaken dazu zwingen. Die machen das nicht gern und bekommen auch immer ganz schlechte Laune davon. Aus meiner Sicht mal recht informell fragen "ob alles passt" kann nicht schaden. Vielleicht keine große Sachen draus machen. Und je nachdem wie das Gespräch läuft, kann man weitersehen, welche Problemchen man anspricht.
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#9

20.09.2013, 20:55

Kanzleihund hat geschrieben:
Mag sein, dass Deine Chefs den bekommen haben. Die Förderung ist aber zwingend zurückzuzahlen, wenn der Arbeitnehmer nicht eine gewisse Zeit (da reden wir nicht von der Probezeit) bei dem Arbeitnehmer bleibt. In der Regel sind 1 bis 2 Jahre Mindestverweildauer Förderungsbedingung. Spricht doch auch dagegen, dass man Dich wieder kurzfristig loswerden will.[/quote]

Das habe ich nicht gewusst...Dann macht ja mein ganzer Verdacht eigentlich keinen Sinn :D Und eigentlich traue ich meinen Chefs so eine Gemeinheit ("scheinunbefristeter" Vertrag) auch gar nicht zu..aber wie gesagt heutzutage weiß man echt nie....

Auf jeden Fall habt ihr mir sehr geholfen....jetzt wart ich echt einfach mal ab :wink2
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Lämmchen
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#10

20.09.2013, 21:24

Du kannst doch die Chefs fragen, ob sie mit Dir zufrieden sind oder ob es etwas gibt, was Du ändern solltest. Nach drei Monaten darf man da schon fragen. Du wirst sehen, was für ein Feedback kommt und kannst doch dabei ansprechen, dass Du Dich wohlfühlst und sehr gerne da arbeitest.
Liebe Grüße

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