Bitte um Bewertung meines Zeugnisses

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Christine
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#1

06.12.2012, 15:02

Hallo liebe Renos,

ich bitte euch mal um Bewertung meines Zeugnisses; mir kommt es sehr mau vor - vor allem fehlen mir die Sachgebiete wie Inso und ZV. Der Schlusssatz könnte auch wohlwollender sein. Insgesamt bin ich mit diesem Zeugnis nicht zufrieden. Mir wurde damals angeboten, dass ich übernommen werde, weil die Kanzlei überaus zufrieden mit mir gewesen sei (im Normalfall wird bei uns kein Lehrling übernommen). Mich stört auch das Wort "abgeleistet". Sollte ich mir Gedanken machen, weil auch andauernd das Wort selbstständig wiederholt wird?


Frau XXX, war in der Zeit vom 21.06.2012 bis 31.10.2012 als Rechtsanwaltsfachangestellte in unserer Kanzlei beschäftigt. Zuvor hat Frau XXX ihre dreijährige Ausbildung zur Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten bei uns abgeleistet. Die Tätigkeit wurde von Frau XXX überwiegend in unserem ORT Büro ausgeübt, bei Bedarf jedoch auch in unseren ORT Kanzleiräumen.

Frau XXX bearbeitete selbstständig den gesamten Postein- und -ausgang des ORT Büros. Den anfallenden Schriftverkehr fertigte Frau XXX überwiegend nach Diktat. Sie erledigte zudem den gesamten Telefondienst und übernahm die Terminskoordinierung für drei Rechtsanwälte.

Prozesskostenhilfe- und Beratungshifeanträge sowie Routineschriftsätze erarbeitete Frau XXX selbstständig. Des Weiteren erstellte Frau XXX Kostenrechnungen und bearbeitete Kostenfestsetzungsanträge.

In ihrer täglichen Arbeit zeigte Frau XXX einen sicheren Umgang mit den EDV-Programmen Microsoft Word und der speziell in unserer Kanzlei eingesetzten Anwaltssoftware Adwo-ware. Frau XXX verfügt über vielseitige Fachkenntnisse, insbesondere was Büromanagement- und -organisation anbetrifft. Auch bei hoher Belastung erzielt Frau XXX gute Arbeitsergebnisse. Im Umgang mit Mandanten, Gerichten und anderen Behörden war Frau XXX stets freundlich und zuvorkommend und zeigte sich auch in der Begegnung mit anspruchsvollen Gesprächspartnern stets geduldig. Wir haben Frau XXX als eine gewissenhafte und selbstständige Mitarbeiterin wahrgenommen, die ihrer Tätigkeit mit einem hohen Maß an Verantwortungsgefühl nachgeht. Die ihr übertragenen Aufgaben hat sie stets zu unserer vollen Zufriedenheit erledigt.

Das persönliche Verhalten von Frau XXX gegenüber Vorgesetzten, Kollegen und Dritten war stets einwandfrei.

Frau XXX scheidet auf eigenen Wunsch aus unserer Kanzlei aus. Wir danken ihr für die geleistete Arbeit und wünschen ihr für den weiteren Berufs- und Lebensweg alles Gute.
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Mietzemau
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#2

08.12.2012, 11:45

Mh, also dieses ewige Wort "stets"...das stört mich irgendwie total in diesem Zeugnis....das wirkt alles so lahm runter geleihert. Mach eine Kopie und nimm darauf Korrekturen vor, wie du es gerne hättest und sprich das noch mal an
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Lämmchen
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#3

08.12.2012, 20:39

Den anfallenden Schriftverkehr fertigte Frau XXX überwiegend nach Diktat.
Das ist der einzige Satz, der mich stört. Vielleicht kann man das so umformulieren, dass klar wird, dass Du durchaus auch kurze Anschreiben etc. selbständig gefertigt hast. Davon gehe ich jetzt einfach mal aus, wenn ich das nehme, was sonst im Zeugnis steht.

Ich finde das Zeugnis ansonsten wirklich in Ordnung. :wink:
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Jupp03/11

#4

08.12.2012, 21:01

Für mich ist das für die Tonne.
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#5

08.12.2012, 21:46

Warum? Weil es nicht die standardmäßigen Floskeln sind, die eh niemand mehr ernst nimmt? Jeder potentielle AG weiß, dass man den Wortlaut von Zeugnissen einklagen kann. Da lese ich zumindest lieber ein individuelles Zeugnis.
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Jupp03/11

#6

08.12.2012, 21:51

Frau XXX bearbeitete selbstständig den gesamten Postein- und -ausgang des ORT Büros. Den anfallenden Schriftverkehr fertigte Frau XXX überwiegend nach Diktat. Sie erledigte zudem den gesamten Telefondienst und übernahm die Terminskoordinierung für drei Rechtsanwälte.

zeigte sich auch in der Begegnung mit anspruchsvollen Gesprächspartnern stets geduldig.

Was hat sowas in einem Zeugnis zu suchen? Hat sie Post rausgesucht und abends eingetütet? Sie ist ausgelernt und ich gehe davon aus, dass es Lehrlinge gibt. und der 2. Satz mit den Gesprächspartnern ist ...
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#7

08.12.2012, 22:32

Jupp03/11 hat geschrieben:Frau XXX bearbeitete selbstständig den gesamten Postein- und -ausgang des ORT Büros. Den anfallenden Schriftverkehr fertigte Frau XXX überwiegend nach Diktat. Sie erledigte zudem den gesamten Telefondienst und übernahm die Terminskoordinierung für drei Rechtsanwälte.

zeigte sich auch in der Begegnung mit anspruchsvollen Gesprächspartnern stets geduldig.

Was hat sowas in einem Zeugnis zu suchen? Hat sie Post rausgesucht und abends eingetütet? Sie ist ausgelernt und ich gehe davon aus, dass es Lehrlinge gibt. und der 2. Satz mit den Gesprächspartnern ist ...
Das sehe ich genau so! Das ist überhaupt kein gutes Zeugnis und impliziert, dass hier nur "Dienst nach Vorschrift" geleistet wurde - da ändert auch das inflationär eingesetzte Wort "selbstständig" nichts, vielmehr verstärkt es diesen Eindruck sogar.

Und ich würde auch verlangen, dass das von dir selbst angesprochene "abgeleistet" verzichtet und besser durch "absolivert" o.ä. ersetzt wird. Auch das klingt irgendwie nach "Dienst nach Vorschrift".
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Mietzemau
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#8

09.12.2012, 14:04

Sehe ich genauso....ich sehe irgendwie nur Aussagen darüber, dass se nach Vorschrift funktioniert hat.
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Christine
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#9

10.12.2012, 10:20

Danke euch für eure Meinung.

Ich sehe das leider genauso wie ihr...ich versuche jetzt das Zeugnis selbst so zu schreiben, wie ich es für meine Zeit dort als angemessen erachte.

Das mit dem "Dienst nach Vorschrift" trifft es genau. Ist schon schön zu sehen, wie einem erst Honig ums Maul geschmiert wird, damit man ja nicht zur Konkurrenz geht und dann wird einem so eine Abreibung erteilt..

Kann das von mir erstellte Zeugnis ja später mal posten, dann könnt ihr eure Meinung dazu nochmal äußern.
Christine
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#10

10.12.2012, 10:36

Achso vielleicht sollte ich dazu sagen, dass es bei uns im Büro immer nur eine Festangestellte und einen Lehrling gab - zumindest bis ich übernommen wurde. Ich musste also schon in der Lehre das Büro komplett alleine "schmeißen", wenn meine Vorgesetzte krank oder im Urlaub war..ich habe mir für die Kanzlei immer den A** aufgerissen und jetzt sind sie anscheinend böse auf mich, weil ich aus familiären Gründen meine Arbeit zu einem etwas blöden Zeitpunkt für mich und die Kanzlei dort beenden musste.
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