In wie vielen Kanzleien wird noch Diktiert?

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BrunettesDoitBetter
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#81

20.09.2011, 13:48

Immi hat geschrieben:
bsp. ZV einleiten etc)
meiner Meinung nach ist es halt eben NICHT notwendig dass mir das mein Chef diktiert oder auf sonst irgend eine Art und Weise mitteilen muss. DAS sehe ICH wiederum als MEINEN Job! Aber gut...
Klar aber ich z.B. bin alleine zuständig für 3(!) Rechtsanwälte. Glaub mir, da verlierst du sehr sehr schnell den Überblick!
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BrunettesDoitBetter
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#82

20.09.2011, 13:52

RechtsKnecht hat geschrieben:@Xuka: Danke für die Ratschläge. Vor allem der Test klingt sehr sinnvoll, da man im persönlichen Gespräch das Fachwissen nicht so gezielt abprüfen kann (ohne, dass es seltsam wirkt).


@all: Also könnte man es etwas verallgemeinert so ausdrücken, dass man sich als Arbeitgeber nicht darauf verlassen sollte, dass die Berufsschulen die Theorie vermitteln und man selbst für die Praxis zuständig ist, sondern dass man den Azubis am besten selbst das beibringt, was man von ihnen erwartet?
So würd ich das nicht unterschreiben. Man sollte als ReFa drüber nachdenken, was von einem gefordert wird. Ich sehe es nicht als Aufgabe eines Rechtsanwalts, einer ausgelernte ReFa nochmeinmal beizubringen, was man erwartet. Es sollte im Interesse der ReFa selbst liegen, sich so viel Wissen, wie es für den Beruf nötig ist, sich auch selbst anzueignen, sofern dies nicht in der Schule oder im Ausbildungsbetrieb bereits getan wurde. Man selbst möchte ja auch wettbewerbsfähig bleiben :) Und ich denke jedem hier ist klar, dass auf dem Arbeitsmarkt gilt: der Bessere gewinnt.
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Gelini
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#83

20.09.2011, 13:57

BrunettesDoitBetter hat geschrieben:
RechtsKnecht hat geschrieben:@all: Also könnte man es etwas verallgemeinert so ausdrücken, dass man sich als Arbeitgeber nicht darauf verlassen sollte, dass die Berufsschulen die Theorie vermitteln und man selbst für die Praxis zuständig ist, sondern dass man den Azubis am besten selbst das beibringt, was man von ihnen erwartet?
So würd ich das nicht unterschreiben. Man sollte als ReFa drüber nachdenken, was von einem gefordert wird. Ich sehe es nicht als Aufgabe eines Rechtsanwalts, einer ausgelernte ReFa nochmeinmal beizubringen, was man erwartet. Es sollte im Interesse der ReFa selbst liegen, sich so viel Wissen, wie es für den Beruf nötig ist, sich auch selbst anzueignen, sofern dies nicht in der Schule oder im Ausbildungsbetrieb bereits getan wurde. Man selbst möchte ja auch wettbewerbsfähig bleiben :) Und ich denke jedem hier ist klar, dass auf dem Arbeitsmarkt gilt: der Bessere gewinnt.
Er meint doch aber die Azubis. Dass man von einer ausgelernten Refa erwarten kann, dass sie weiß, was man braucht, ist klar :wink:
BrunettesDoitBetter
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#84

20.09.2011, 14:00

Gelini hat geschrieben:
BrunettesDoitBetter hat geschrieben:
RechtsKnecht hat geschrieben:@all: Also könnte man es etwas verallgemeinert so ausdrücken, dass man sich als Arbeitgeber nicht darauf verlassen sollte, dass die Berufsschulen die Theorie vermitteln und man selbst für die Praxis zuständig ist, sondern dass man den Azubis am besten selbst das beibringt, was man von ihnen erwartet?
So würd ich das nicht unterschreiben. Man sollte als ReFa drüber nachdenken, was von einem gefordert wird. Ich sehe es nicht als Aufgabe eines Rechtsanwalts, einer ausgelernte ReFa nochmeinmal beizubringen, was man erwartet. Es sollte im Interesse der ReFa selbst liegen, sich so viel Wissen, wie es für den Beruf nötig ist, sich auch selbst anzueignen, sofern dies nicht in der Schule oder im Ausbildungsbetrieb bereits getan wurde. Man selbst möchte ja auch wettbewerbsfähig bleiben :) Und ich denke jedem hier ist klar, dass auf dem Arbeitsmarkt gilt: der Bessere gewinnt.
Er meint doch aber die Azubis. Dass man von einer ausgelernten Refa erwarten kann, dass sie weiß, was man braucht, ist klar :wink:
Ahso. Wer lesen kann ist klar im Vorteil. ich dachte schon ... :mrgreen:

Ja also dann würd ich dem zustimmen :lol:
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BrunettesDoitBetter
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#85

20.09.2011, 14:01

BrunettesDoitBetter hat geschrieben:
Gelini hat geschrieben:
BrunettesDoitBetter hat geschrieben:
RechtsKnecht hat geschrieben:@all: Also könnte man es etwas verallgemeinert so ausdrücken, dass man sich als Arbeitgeber nicht darauf verlassen sollte, dass die Berufsschulen die Theorie vermitteln und man selbst für die Praxis zuständig ist, sondern dass man den Azubis am besten selbst das beibringt, was man von ihnen erwartet?
So würd ich das nicht unterschreiben. Man sollte als ReFa drüber nachdenken, was von einem gefordert wird. Ich sehe es nicht als Aufgabe eines Rechtsanwalts, einer ausgelernte ReFa nochmeinmal beizubringen, was man erwartet. Es sollte im Interesse der ReFa selbst liegen, sich so viel Wissen, wie es für den Beruf nötig ist, sich auch selbst anzueignen, sofern dies nicht in der Schule oder im Ausbildungsbetrieb bereits getan wurde. Man selbst möchte ja auch wettbewerbsfähig bleiben :) Und ich denke jedem hier ist klar, dass auf dem Arbeitsmarkt gilt: der Bessere gewinnt.
Er meint doch aber die Azubis. Dass man von einer ausgelernten Refa erwarten kann, dass sie weiß, was man braucht, ist klar :wink:
Ahso. Wer lesen kann ist klar im Vorteil. ich dachte schon ... :mrgreen:
Aber so klar ist das nicht, dass man von einer ausgelernten Refa viel erwarten kann. Selbstverständlich ist das nicht mehr. Aber das ist ein anderes Thema..


Ja also dann würd ich dem zustimmen :lol:
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Ernie

#86

20.09.2011, 14:29

BrunettesDoitBetter hat geschrieben:Man sollte als ReFa drüber nachdenken, was von einem gefordert wird. Es sollte im Interesse der ReFa selbst liegen, sich so viel Wissen, wie es für den Beruf nötig ist, sich auch selbst anzueignen. Man selbst möchte ja auch wettbewerbsfähig bleiben :) Und ich denke jedem hier ist klar, dass auf dem Arbeitsmarkt gilt: der Bessere gewinnt.
Aber diese ReNoFa-Haltung ist nicht selbstverständlich. Ich spreche da aus Erfahrung und kenne ganz viele ausgelernte Kräfte, denen es reicht, nach Ansage zu funktionieren. Sobald sie das Hirn selbst anstellen sollen, ist es auch schon vorbei... :shock: Schon beim Ausdruck "Fortbildung" stellen sich die Nackenhaare auf. "Was? In meiner wenigen Freizeit soll ich mich noch fortbilden? Nee, also wirklich nicht!" *kopfschüttel*

Andererseits habe ich es aber auch schon so erlebt, dass dem Anwalt es nicht gefiel, dass die ReNoFa tiefergehendes Wissen als der ausgebildete Jurist hatte. :roll:
BrunettesDoitBetter
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#87

20.09.2011, 14:57

Ernie hat geschrieben:
BrunettesDoitBetter hat geschrieben:Man sollte als ReFa drüber nachdenken, was von einem gefordert wird. Es sollte im Interesse der ReFa selbst liegen, sich so viel Wissen, wie es für den Beruf nötig ist, sich auch selbst anzueignen. Man selbst möchte ja auch wettbewerbsfähig bleiben :) Und ich denke jedem hier ist klar, dass auf dem Arbeitsmarkt gilt: der Bessere gewinnt.
Aber diese ReNoFa-Haltung ist nicht selbstverständlich. Ich spreche da aus Erfahrung und kenne ganz viele ausgelernte Kräfte, denen es reicht, nach Ansage zu funktionieren. Sobald sie das Hirn selbst anstellen sollen, ist es auch schon vorbei... :shock: Schon beim Ausdruck "Fortbildung" stellen sich die Nackenhaare auf. "Was? In meiner wenigen Freizeit soll ich mich noch fortbilden? Nee, also wirklich nicht!" *kopfschüttel*

Andererseits habe ich es aber auch schon so erlebt, dass dem Anwalt es nicht gefiel, dass die ReNoFa tiefergehendes Wissen als der ausgebildete Jurist hatte. :roll:
ja der chef lässt sich ungern etwas sagen. Ich glaube das ist aber normal. Meiner kennt sich in punkto gebührenvorschriften nicht sehr gut aus. Ich sage aber auch nicht, wenn er was falsch macht, sondern ändere es einfach ab ;-) (naütrlch nur, wenn ich mir dessen sicher bin)

wenn man keine Spaß daran hat, sich weiter fortzubilden, dann denke ich, hat man den falschen Beruf ergriffen, denn derjenige kann mir nicht erzählen, dass ihm seine Arbeit Spaß macht bzw. sich für seine Arbeit interessiert. Ich bilde mich gerne weiter fort und freue mich neue Erfahrungen sammeln zu können etc.
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Ernie

#88

20.09.2011, 14:58

BrunettesDoitBetter hat geschrieben:wenn man keine Spaß daran hat, sich weiter fortzubilden, dann denke ich, hat man den falschen Beruf ergriffen, denn derjenige kann mir nicht erzählen, dass ihm seine Arbeit Spaß macht bzw. sich für seine Arbeit interessiert. Ich bilde mich gerne weiter fort und freue mich neue Erfahrungen sammeln zu können etc.
:zustimm
maxe
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#89

20.09.2011, 15:57

Wenn ich eingangs gesagt habe "ich kenne auch keinen wie auch immer jung alt erfahrenen Kollegen, der bei vorhandenem Personal nicht diktiert.", so war dies nicht wertmindernd oder geringschätzig gemeint. Natürlich sieht das Berufsbild einer Reno mehr und umfangreichere Arbeiten vor, und sollte man die Beruferfahrung der Mitarbeiter vollumfänglich nutzen.

Aber es ist doch nun einmal so, dass das Produzieren von Schriftsätzen letztendlich im Zu-Papier-bringen besteht, welches der Rechtsanwalt entweder selber macht oder diktiert und machen lässt. Dass das irgendwo doppelte Arbeit ist, weil ein und derselbe Sachverhalt zweimal "durchgekaut" wird, ist klar (Man denke nur an die Zeit der Stenographie, wo der Sachverhalt eigentlich dreimal verarbeitet wurde: Diktat, Steno schreiben, Maschine schreiben). Deshalb die Idee der Spracherkennung, dem Computer zu diktieren und dieser schreibt, -was nicht immer klappt-.

Die Gedanken, die sich der RechtsKnecht macht, sind mir durchaus bekannt, sie erscheinen mir jedoch teilweise zu theoretisch.

Viele mir bekannte Berufsanfänger konnten nur deshalb auf -nennen wir sie neutral "Hilfskräfte"- zurückgreifen, weil diese innerhalb einer schon existierenden Kanzlei bereits vorhanden waren oder aber auch aus dem familiären Umfeld rekrutiert werden konnten. In letzterem Falle waren diese meistens juristisch nicht vorgebildet und haben dann eben allgemeine Bürotätigkeiten ausgeübt, darunter auch Schreiben. Fachspezifische Arbeiten mußte der Rechtsanwalt selbst machen. Und ich bin sicher, auch heute noch kann nicht jeder IT-affine Mensch im 10-Finger-System schreiben und dabei eine nennenswerte Geschwindigkeit erreichen, wenn es nicht richtig gelernt und trainiert wird.

Innerhalb mir bekannter Kanzleistrukturen haben ich vieles gesehen: Azubis, fertige berufserfahrene Renos, Hinzuverdiener, Umschüler und Pratikanten, je nach Notwendigkeit, Möglichkeit oder Kassenstand.

Wenn der RechtsKnecht sagt, er kann in einer neuzugründenden Kanzlei mit zwei Berufsträgern und einer (Vollzeit?)-Reno den hierfür notwendigen Umsatz erwirtschaften, dann darf ich meinen Respekt zollen und sagen: "Prima, gutes Konzept, gutes Arbeiten". Wenn er dann auch schon sagen kann, ich interessiere mich für dieses oder jenes Rechtsgebiet oder von dort kommt die Mandantschaft und ich brauche ein/e genau in diesem Bereich fitte/n Mitarbeiter/in, wunderbar. Habe ich bisher so noch nicht kennengelernt, da haben die Kanzleien sozusagen alles genommen und haben sich im Laufe des Wachsen spezialisiert und entsprechend Leute eingestellt. Da fängt man vielleicht mit einer Schreibkraft an, weil die billiger ist als eine Reno, oder nimmt ein Azubi, weil sich da Schreibkraft und anfangende Rechtskenntnisse paaren, und kommt dann zur Erkenntnis, jetzt brauche ich eine richtige Fachkraft, die mich mehr entlasten kann.

Wobei einen Azubi als Alleinkraft einzustellen schon eine Schweinerei ist. Der Rechtsanwalt hat in seinem Studium in der Regel überhaupt nichts gelernt über das Berufsbild einer Reno und deren Arbeitsumfang, er kann dem Azubi also überhaupt nichts beibringen. Er kann sich allerdings den Azubi so hinbiegen, das der arbeitet wie es der Rechtsanwalt möchte. Ob das sinnvoll und effektiv ist, mag jeder für sich entscheiden.

Frühern hieß es, bis eine Kanzlei läuft, braucht es fünf Jahre, heute würde ich meinen, braucht es länger, weil einfach zuviel Rechtsanwälte da sind und zuwenig zahlungkräftiges Klientel.
Mit freundlichen Grüßen
Maxe


“[color=#0040FF]Bei der nächsten Sintflut wird Gott nicht Wasser, sondern Papier verwenden.” Romain Gary (frz. Pilot, Schriftsteller und Diplomat)[/color]
Azu-bee

#90

20.09.2011, 16:09

RechtsKnecht hat geschrieben:Hallo zusammen,

es würde mich mal interessieren, wie oft noch in den Kanzleien Schriftsätze tatsächlich diktiert werden. Langsam müsste ja die Generation Anwälte kommen, die mit Computern aufgewachsen sind und entsprechend einigermaßen selbst tippen können. Auch die erfahreneren (das Wort "alt" ist hier ja verpönt ;-)) Anwälte dürften sich ja langsam der elektronischen Datenverarbeitung öffnen und entsprechend langsam das Tippen lernen.

Wird bei euch noch diktiert? Wenn ja, generell alles oder nur längere Schriftsätze?

ich habe z.B. noch nie gehört, dass NICHT diktiert wird :D
also in meiner alten Klasse und in den Kanzleien die ich kenne wird generell und andauern diktiert ;)
Antworten