Da kann ich nur den Tipp geben, nicht so ein 08/15-Bewerbungsverfahren durchzuführen, wie es in manchen Kanzleien angesagt ist.Wir würden einfach gerne wissen, was auf uns zukommt, bevor wir jemanden einstellen.
Das fängt schon bei der Anzeige an. Ich finds sehr unpraktisch, wenn Kanzleien nicht reinschreiben, in welchem Rechtsgebiet die Stelle angesiedelt ist. Ich selbst war bislang nur in wirtschaftsrechtlich ausgerichteten Kanzleien tätig und habe mit Familienrecht, Strafrecht etc. überhaupt gar nichts zu tun und würde mich deshalb auch nie auf so eine Stelle bewerben. Wenn nichts drin steht, fragen viele auch nicht nach und bewerben sich dann, nur um dann festzustellen, dass man dort eigentlich gar nicht arbeiten will.
Dann gehts weiter mit dem Bewerbungsgespräch. Ich habe schon einige Bewerbungsgespräche hinter mir und die nicht so guten liefen oft so ab, dass ich nur zugetextet wurde oder der RA nur danach geschaut hat, ob man auf persönlicher Ebene miteinander auskommt. Um eine gute Refa zu finden, reicht es aber eben nicht, wenn sie einem nur sympathisch ist... Ich hatte neulich ein zwei Stunden langes Gespräch, in dem auch ein Einstellungstest mit Fragen zu Allgemeinwissen, Rechtsschreibung etc. und Fachwissen gemacht wurde und natürlich war auch noch ein Personaler dabei, der seine "Verhörtaktik" sehr gut einzusetzen wusste. Das Gespräch war zwar echt super anstrengend (vor allem nach einem 9 Stunden-Tag), aber ich wusste danach genau, was mich bei der Stelle erwartet und denke, dass auch bei den RAs zum Schluss klar war, was sie von mir erwarten können.