Kollision - arbeiten in zwei Kanzleien?

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sterntaler19
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#1

16.06.2011, 17:40

Hallöchen,

ich habe Folgendes Problem:

Ich arbeite auf 400-Euro-Basis in einer RA-Kanzlei - jetzt möchte ich gerne mehr arbeiten, was bei meinem 400-Euro-Job nicht möglich ist - und möchte daher einen Job in Teilzeit in einer Anwaltskanzlei dazunehmen - ich muss allerdings dazu schreiben, dass beide Kanzleien in einer Stadt sind. Ist das möglich, wenn beide Chefs damit einverstanden sind oder spricht generell irgendwas dagegen?

:thx im Voraus.
Gruß Sterntaler19

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#2

16.06.2011, 17:46

Ich hatte damals auch mal so was vor und mir wurde von einem der Anwälte gesagt, dass das nicht dürfe. Erst recht nicht in einer Stadt (wäre bei mir auch der Fall gewesen), man käme unter Umständen in "Teufels Küche". Hast Du denn schon ein konkretes Angebot? Was sagt denn die Zweitkanzlei dazu? Die müssen doch wissen, dass Du schon bei einem RA tätig bist.
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sterntaler19
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#3

16.06.2011, 17:49

Ja die Zweitkanzlei weiß es, wäre aber damit einverstanden. Ich könnte dort mind. 20 Std. arbeiten und es war Bedingung von mir, dass ich in der anderen Kanzlei weiterarbeiten kann, da ich meinen Chef, der super doll nett ist, nicht im Stich lassen möchte.

Hab schon bei der RA-Kammer angerufen, aber die konnten mir auch nicht so recht sagen, ob es geht oder nicht.
Gruß Sterntaler19

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maxe
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#4

16.06.2011, 17:50

Ich persönlich als Chef würde es nicht gerne sehen, wenn meine Mitarbeiter noch in einer anderen Kanzlei (örtlich von meiner Kanzlei getrennt) arbeiten würden, da ich hier Interessenkonflikte sehen würde. Was passiert, wenn diese beiden Kanzleien sich in einem Fall gegenüberstehen? Wem gehört deine Loyalität? Schreibst du sowohl die Anspruchsforderung als auch die Abwehr oder Klage und Klageerwiderung, nach Diktat oder selbständig im Auftrag des RA?

Wenn allerdings beide Chefs darin kein Problem sehen, wüßte ich nicht, was rechtlich dagegen sprechen würde.
Mit freundlichen Grüßen
Maxe


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grommelie
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#5

16.06.2011, 19:56

Das Thema hatten wir hier schon mal, weiß aber nicht wo.

Ich hatte jedoch schonmal ähnliches vor und wollte neben einer 30-Stunden-Tätigkeit auch noch auf 165 Euro-Basis arbeiten - und zwar in Kanzleien die rund 30 km voneinander entfernt waren. Die Kammer hat dazu nein gesagt, angeblich Interessenkonflikt
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strange
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#6

16.06.2011, 20:50

Hallo :-)

Ich arbeite für zwei Kanzleien in unterschiedlichen Bundesländern. Das ist kein Problem. Es ist abgesprochen, dass sollte es tatsächlich mal vorkommen, dass es eine Interessenkollision gäbe, ich den entsprechenden Fall nicht bearbeiten würde.

Ich kenne auch Leute, die in zwei Kanzleien innerhalb einer Stadt arbeiten. Allerdings in Kanzleien, die unterschiedliche Rechtsgebiete bearbeiten.
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Thomas Manegold
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#7

16.06.2011, 20:53

Die Kammer hat dazu nein gesagt, angeblich Interessenkonflikt
Vielleicht kann mich mal - so rein interessenhalber - jemand aufklären, was die Kammer überhaupt damit zu tun hat, wenn ich mit zwei Arbeitgebern Verträge mache, die voneinander wissen und damit einverstanden sind.
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#9

16.06.2011, 20:57

Jupp03 hat geschrieben:Parteiverrat
Der dürfte aber wohl nur für die Anwälte greifen. Man kann natürlich nicht hingehen und gegenseitig Internas ausplaudern, wobei das ein Verstoß gegen die Schweigepflicht wäre.
"Sie hören von meinem Anwalt" ist die Erwachsenenversion von "Das sag ich meiner Mama!" 134
Jupp03/11

#10

16.06.2011, 20:59

Ein ähnliches Thema -Ehefrau Reno, Ehemann Polizist- hatten wir schon mal.

Im Notariat wäre das in führender Position undenkbar.
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