Postausgangsbuch

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schneeflocke
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#1

27.02.2007, 10:52

Hallo,

wir haben grad mal wieder über das Postausgangsbuch diskutiert.

Als wir ra-micro hatten, gab es ein solches. Brav wurden dort alle Briefe eingetragen. Unter Advo ware haben wir ein Postausgangsbuch nicht gefunden, haben auch nicht wirklich ernsthaft danach gesucht.

Nun sollen wir wieder ein Postausgangsbuch führen auf Wunsch der Chefs.

Diskutiert wurde darüber, ob es Sinn macht, ob der Zeitaufwand im Verhältnis zum Nutzen steht (bei uns gehen ca. 70 - 100 Briefe täglich raus).

Wie ist das bei Euch? Chef meint, dass es wichtig ist. Ich habe in den letzten 15 Jahren nie wirklich ernsthaft ein Postausgangsbuch gebraucht.
Habt Ihr andere Erfahrungen gemacht?

Ist es wirklich leichtfertig, ein solches Buch nicht zu führen?

Schneeflocke
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leilani
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#2

27.02.2007, 10:59

Also wir haben ein solches Buch. Auch wenn mich Cheffe neulich gefragt hat, was wir da eigentlich immer machen! Da habe ich ihm erklärt, dass so ein Postausgangsbuch schon ganz nützlich sein kann. Sowohl in meiner Ausbildung als auch jetzt im Beruf habe ich da schon so einige Male reingeschaut, um Sachen nachvollziehen zu können.

Wir führen das aber nicht unter RA-Micro, sondern Azubine (meistens) muss es handschriftlich in einer Kladde eintragen. Unsere Anzahl an Briefen schwankt stark. Manchmal ist es natürlich echt nervig, wenn man da "stundenlang" sitzt.

Ich habe mich schon ein paar Mal gefragt, ob man es überhaupt führen muss, wenn man es für Blödsinn hält? Das konnte mir bisher noch keiner erklären. Die rechtliche Grundlage ist mir unbekannt. Ich mache es aber in erster Linie für mich bzw. die Kanzlei.

leilani
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Bärchen

#3

27.02.2007, 10:59

Wir haben sogar 2 Postausgangsbücher...
1 x RA-Micro und 1 x schriftlich im Ordner.

Wir mussten schon einmal auf den Ordner zurückgreifen, um zu beweisen, dass wir einen Brief an einem bestimmten Tag versandt haben und dieser nicht zurückkam. Im SS waren dann zwei Beweisantritte. 1 x Kopie des Postausgangsblattes, 1 x Zeugnis meiner Person.

Das Postausgangsbuch im RA-Micro finde ich deshalb so sinnvoll, da man dann ersehen kann, wieviel Porto man in der Sache verbraten hat und bei der Abrechnung ersehen kann, ob es nicht sinnvoll wäre, den tatsächlich entstandenen Betrag geltend zu machen.
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Curry
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#4

27.02.2007, 10:59

In meiner Ausbildungskanzlei haben wir auch ein Postausgangsbuch geführt (handschriftlich). Wir hatten bestimmt auch täglich 50 - 70 Briefe. Ich fand das auch immer ganz schön aufwändig und zeitraubend.

Ein paar Mal war es so, dass wir es gebraucht haben. Mandanten haben uns erzählt, sie hätten die Post nicht erhalten und Chef wollte wissen, ob die Briefe denn auch ordnungsgemäß rausgegangen sind. Oder Chef wollte wissen, ob die Briefe per Post, Kurier oder Gericht rausgeschickt wurden.

In meiner jetzigen Kanzlei führen wir kein Postausgangsbuch (ich habe auch noch nicht wirklich herausgefunden, wie man das über RA-Micro macht).
Curry

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Gast

#5

27.02.2007, 11:01

Huhuuu Schneeflock,

in meiner Ausbildungskanzlei haben wir ein Postausgangsbuch geführt in dem aber nur eingetragen wurde, wieviele Briefmarken verbraucht wurden und wie viele noch da sind, damit Chefin wußte, wann neue Briefmarken zu besorgen sind und entsprechend Geld in der Kasse war.

Da wir aber nicht so viele Briefe am Tag hatten wie du es hast, war es nicht mit so einem hohen Zeitaufwand verbunden.
Bambi

#6

27.02.2007, 11:03

Wir haben keines. Ich habe das auch nur theoretisch in der Schule gelernt.. Wurde dort mal erwähnt.

Habe in einer sehr großen Berliner Kanzlei gelernt. Dort gab es auch keines.

Manchmal habe ich aber schon gedacht, es wäre nicht verkehrt. Eben um Postausgänge nachvollziehen zu können...

L.G. Bambi
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leilani
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#7

27.02.2007, 11:03

@Nina
Ja, das stimmt, das ist gerade in Sachen die sich lange hinziehen ein Vorteil. Bin aber bis jetzt noch nicht dazu gekommen, das mal auszuprobieren...

@nancy
Wir haben auch solche Mandanten, die öfter mal erzählen, dass sie Briefe nicht bekommen haben. Ja ja klar. Komisch nur, dass wir die auch nicht zurückbekommen haben. Wenn mir ein und derselbe Mandant das zum dritten Mal erzählt, bin ich kurz davor ihn §/$&)"/==! So viele Briefe können bei der Post gar nicht verloren gehen.

Wichtige SS schicke ich mittlerweile grundsätzlich vorab per Fax. Kostet bei uns nichts extra. Wir haben da eine Flatrate.

leilani
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schneeflocke
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#8

27.02.2007, 11:08

Danke für Eure ersten ANtworten.

Das Versenden wirklich wichtiger Briefe wird bei uns in der Akte handschriftlich dokumentiert und vermerkt.

Hat Advo ware überhaupt diese Funktion? Bin nicht so geschickt im Suchen und Finden.

Darüber hinaus bin ich der Meinung, dass ein Ausgangsbuch nicht wirklich was dokumentiert. Inhaltlich über den Brief zumindest. Rein theoretisch könnte ich ja auch statt des Scheidungsurteiles mit Rechtskraftvermerk auch ein Mickey Mouse Heft reinpacken in den Umschlag...

Im Ernst. Da ich der gelben Post nicht immer traue, bitte ich Mandanten wichtige Dokumente persönlich abzuholen und das Abholen lasse ich mir quittieren. Das ist meine Art von Postausgangsbuch.

Lieg ich damit so falsch? Hat Chef doch recht?

Schneeflocke
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#9

27.02.2007, 11:12

wir haben auch eins seit 1994 schon! ich hab mir vor ein paar jahren dann mal bei word was angefertigt. dort gehts sehr schnell mit eintragen und ich komm gut damit zurecht. jeder kann schnell das finden was er sucht.

ich finde aber ein postausgangsbuch wichtig. wir hatten schon oft probleme. angeblich keine anlagen dabei oder zu spät rausgeschickt usw. konnten wir immer widerlegen.
nicht wundern und nicht meckern, ich schreib immer alles klein. geht einfacher und verursacht keine fehler.
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Curry
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#10

27.02.2007, 11:18

Nur mal nebenbei - wie geht das denn mit dem Postausgangsbuch über RA-Micro???
Curry

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