Gehalt o.k.?

In dieses Forum gehören alle Themen, die keinem anderem Forum zugeordnet werden können.
Gast

#171

18.06.2007, 11:34

Schau mal hier nach. Da wurde wegen den Gehältern diskutiert.

http://www.foreno.de/viewtopic.php?t=44 ... ght=gehalt
Gast

#172

18.06.2007, 11:41

Echt! Ist ja krass, aber du hast bestimmt schon Berufserfahrung oder? Bin 20 und bin schon mal froh das mich ohne Berufserfahrung überhaupt jemand nimmt....
Benutzeravatar
Lena
Foreno-Inventar
Beiträge: 2535
Registriert: 08.09.2005, 13:27
Beruf: NoFaRe & Prädi mit Leib & Seele
Software: ProNotar

#174

18.06.2007, 11:47

Nadja hat geschrieben:Ich finde halt einfach, dass der Lohn für die Arbeitsleistung zu wenig ist. Krieg ja auch kein Urlaubs- oder Weihnachtsgeld. Will eh in Richtung Industrie wechseln weil dort vieles besser ist. .
Na ja, auch da sind die Zeiten mittlerweile anders geworden. Klar verdient man da oftmals mehr als beim RA. Aber die Stellen sind rar - und oft ist es dann auch mit unvorhergesehenen Überstunden und so verbunden...

Urlaubs- und WEihnachtsgeld sind mittlerweile sehr selten. Ich glaub in der letzen Gehaltsumfrage deutschlandweit gabs noch nicht mal 10 % die eines kriegen. Und wenn ist es meistens so, dass damit kein Rechtsanspriuch begründet wird, sondern das ne freiwillige Leistun darstellt...
Nadja hat geschrieben:Bezahlt wird die Weiterbildung schon. Die findet allerdings jeden Samstag statt, so dass meine Freizeit total drauf geht und mir auch kaum Zeit zum lernen bleibt.
Und wieviel kostet die Weiterbildung??? Hey - das ist schon mehr als die meisten kriegen. Und die machst du FÜR DICH! Nicht für deinen Chef. Das Wissen, den Titel den nimmt der keiner mehr.
Sorry, aber die meisten meckern wegen zu wenig Freizeit... und meckern gleichzeitig über zu wenig Gehalt...

Willst du die WEiterbildung bei vollem Lohn am liebsten in der Woche machen??? Oder wie stellst du dir sowas vor?? Natürlich kann sowas nur "nebenher" gemacht werden - oder halt Vollzeit und das heuißt einige Monate gar kein Gehalt...

Entweder rappel ich mich auf und mache eine anständige Weiterbildung und stecke dafür 2-3 Jahre komplett zurück oder ich lass es und bleib für ewige Zeiten einfach nur Tippse und komm halt auch gehaltstechnisch nicht weiter.

Ich weiß, dass viele hier zu wenig verdienen. Aber viele haben auch privat - bis auf ne Lehre - nix darin investiert dass es sich ändert. Es kommt vielfach - nicht bei allen - drauf an, was man selber draus macht! Es fliegt einem aber auch nix in den Schoß.

Und bevor jetzt einer meckert... ich weiß was es bedeutet wenig Freizeit zu haben. Und mir ist es das wert! Weil ich mache das alles nicht für irgendeinen Chef, sondern für mich und MEINE Zukunft!
Nur so als Beispiel:
1995 Abi
danach Lehre als reine NoFa
danach 1/2 Jahr lang nebenher Sachbearbeitungslehrgang mit Prüfung
danach 3/4 Jahr Assistentenlehrgang in Köln mit Abschlussprüfung
danach 2 1/2 Jahre nebenher Fachreferentenlehrgang (= ähnlich Notarfachwirt)
nebenher 2 1/2 Jahre kirchliche Ausbildung als Prädikantin
knapp 40 1-3 Tagesseminare (vielfach am Wochenende),

zwischendurch in fast kompletter EIGENLEISTUNG mit dem Mann ein Haus gebaut (wir hatten nur 3 Firmen - Estrich, Fenstereinbau, Außenputz).
Daneben mach ich noch viel Musik (geb Gitarrenunterricht, singe, bin im Chor), mache viel in der Kirche und mit Jugendlichen und bin im Vorstand vom DRK.

Ab Oktober fang ich einen fast 1jährigen Legal-English-Kurs an, mitten in der Woche, aber abends nach Feierabend...

Meinem Mann gehts ähnlich. Der hat Anfang des Jahres seinen Meister (nicht Voll- sondern TEilzeit - neben der Arbeit) gemacht. Fast 4 Jahre jeden Samstag und 2 Mal in der Woche bis spät abend. Daneben ist er auch noch in 3 Vereinen aktiv...

Und so wie uns gehts fast allen jüngeren Pärchen bei uns in der Gegend. Eine einfache Ausbildung reicht meistens nicht mehr um weiterzukommen...

Ach ja... nebenbei noch zu erwähnen: Reine Fahrtzeit am Tag: Mindestens 2 Stunden...

Ob es sich lohnt? Das muss jeder selbst für sich entscheiden! Aber wie meine Oma schon früher sagte: Ohne Fleiß kein Preis... Es schenkt einem keiner was...

Bei uns hat es sich gelohnt. Wir haben ein tolles Haus (knapp 300 qm), einen schönen Garten (knapp 1000 qm). Beide tolle Jobs (Er ist Prokurist in einer mittelgroßen Firma). Ich seit Mai als 2. Büroleitung in einer großen Wirtschaftskanzlei. Dann sind auch 13.+14. Monatsgehalt drin, dann sind auch einige andre Vergünstigungen drin... aber man muss halt auch das entsprechende dafür tun...

Sorry, aber ich musste mir jetzt einfach mal Luft machen...
Liebe Grüße
Lena

******************************************
Man muss mich nicht mögen, kennen reicht ;-)
Gast

#175

18.06.2007, 11:53

Bei jedem ist die Situation halt eben aber auch anders. Wenn bei Dir alles klappt und Du so zufrieden bist, dann ist es ja ok. Ich bin halt momentan mit vielen Sachen unzufrieden. Liegt aber sicher nicht nur an mir. Bin halt einfach im falschen Büro gelandet.
Benutzeravatar
Lena
Foreno-Inventar
Beiträge: 2535
Registriert: 08.09.2005, 13:27
Beruf: NoFaRe & Prädi mit Leib & Seele
Software: ProNotar

#176

18.06.2007, 12:56

Nadja hat geschrieben:Ich bin halt momentan mit vielen Sachen unzufrieden.
Wenn ich ehrlich bin - das merkt man...

Aber sich selber runterziehen bringt nix. Es gibt gute Bücher zu dem Thema. Stine hate auch schon einige genannt. Man braucht manchmal einen LMAA-Gedanken, darf sich nicht immer über alles und jenes aufregen/Gedanken machen...

Mir hat mal jemand als Tipp gegeben: Wenn du dich über was ärgerst/aufregst... okay.. überleg zwei Sachen:
1. Kannst du es ändern? Wenn ja - dann tu es!
2. Wenn du es nicht ändern kannst - dann überleg: Ist es auch morgen noch so wichtig, dass ich die gleichen Gefühle der Situation gegenüber hab, oder ist der Ärger dann schon etwas verflogen? Alles was morgen nicht die gleiche Bedeutung hat wie heute ist unnötz sich so extem damit zu belasten...

Damit "fahre" ich mittlerweile eigentlich ganz gut!

Wenn du mit vielen Sachen unzufrieden bist, dann überleg wo du was ändern kannst. Vieles kann man selbst nicht ändern, dann muss man aber lernen gut damit umzugehen. Aber sich nicht immer wieder drüber zu grämen und zu ärgern - das vermiest einem selber die gute Laune...


Nadja hat geschrieben:Wenn bei Dir alles klappt und Du so zufrieden bist, dann
Ja, das bin ich. Mein Mann und ich haben beide tolle Jobs. Mittlerweile eine gut funktionierende Ehe. Wir haben ein Haus, 2 Autos und trotzdem sind jedes Jahr noch ein paar Tage Urlaub drin... Okay, mein Mann und ich haben nicht massig Zeit miteinander - aber die wenige Zeit die wir haben verbringen wir dafür mittlerweile sehr intensiv und genießen sie umso mehr...
Und das war bei weitem nicht immer so - mein mann und ich (und unsre ehe) haben da schon einiges hinter uns - und es war ein langer Lernprozess!
Aber auch da hab ich gelernt - nur jammern und sich selbst bemittleiden, weil es einem ja ach so schlecht geht, ändert nix an der Situation und schadet nur einem selber...

Wenn du unzufrieden bist - z.b. mim Job, dann änder was... ABER - ändere auch was an deiner Einstellung! Wie ich oben schon sagte, man merkt dir deine Unzufriedenheit an. Und wenn man das schon beim lesen deiner Beiträge im Forum so merkt, dann spieget es sich auch oft in Bewerbungen wieder...
:kopfhoch Einfach etwas positiver denken! Das spiegelt sich oft dann auch nach außen wieder und dann kommt auch der Erfolg!
Liebe Grüße
Lena

******************************************
Man muss mich nicht mögen, kennen reicht ;-)
Gast

#177

18.06.2007, 13:41

Es freut mich echt für Dich, wenn alles gut läuft. Ich bin jetzt seit vier Jahren hier im Büro und es ändert sich alles nur zum negativen. Ich alleine kann da echt nichts machen. Sobald ich ein Vorstellungsgespräch habe blühe ich total auf und bin megagut gelaunt. Bin auch nie aufgeregt vorher. Meine Familie und Freunde kennen meine Probleme und verstehen mich total. Die haben auch gemeint das es hier keinen Sinn mehr macht. Ich hoffe das ich bald was finde.
Benutzeravatar
Taddy
Daueraktenbearbeiter(in)
Beiträge: 439
Registriert: 13.06.2007, 20:26
Beruf: Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte, Rechtsanwältin
Software: a-jur
Wohnort: Schleswig-Holstein

#178

18.06.2007, 22:46

Also ich hab 8 Jahre Berufserfahrung, bin auch in Schleswig-Holstein als einzige Angestellte (neben einer Halbtagskraft) für alle anfallenden Aufgaben zuständig und verdiene 1.525 € bei einer 40 Stunden-Woche und 25 Urlaubstagen.

Mein letzter Versuch auf eine Gehaltserhöhung verlief nicht sonderlich toll: Ich habe meinen Chef gefragt, ob er mit meiner Arbeit soweit zufrieden ist. Er meinte, dass er mehr als das ist. Also habe ich meinem Chef die Empfehlung der RA-Kammer vorgelegt, nach der ich ab 1.600 € (mindestens) verdienen sollte. Er sagte nur, dass er sich auf eine Gehaltserhöhung von 75,00 € brutto einlassen würde. Das macht netto nicht mal 35,00 €.
StineP

#179

19.06.2007, 08:14

Oh man, das ist echt ärgerlich! 75 brutto mehr!? Was denn das für ein blöder Chef?
Benutzeravatar
uhrkunde
Forenfachkraft
Beiträge: 174
Registriert: 27.03.2007, 14:59
Beruf: Notarfachangestellte
Wohnort: NRW

#180

19.06.2007, 13:00

Hallo ihr Gebeutelt-Fühlenden,

ich habe mich in den letzten Wochen sehr intensiv mit der Gehaltsfrage beschäftigt. Was es hier im Forum teilweise zu lesen gibt, erinnert mich an Schilderungen aus einem holidaycheck - Hotelbewertungsforum. Teilweise sind dort diametrale Gegensätze von Gästeberichten zu finden.
Dort ist es sinnvoll jeweils die höchsten und die schlechtesten Bewertungen zu überlesen.

Auf die Frage "Gehalt ok ?" antworten hier munter Azubis oder "Frischlinge" sowie (wenige) gestandene Fachkräfte mit zig-Jahren Erfahrung. Dass dann Differenzen von € 1.000,-- und mehr in den Gehaltsangaben auftauchen, ist nur allzu verständlich.

Da die Gehaltsfrage ein immer wiederkehrendes Thema in diesem Forum ist, hielte ich es für sinnvoll, die Fragestellergruppe aufzuteilen. Z.B. "Gehälter Auszubildende", "Gehälter nach Ausbildung", "Gehälter langjähriger Renos".

Das Gehalt ist abhängig von folgenden Faktoren :

Arbeitszeit (pro Woche)
Berufserfahrung
Gehaltsrahmen innerhalb der Kanzlei (Nur-Notariat ?)/Größe der Kanzlei
Standort

In der Kanzlei, in der ich im Notariatsbereich (noch) arbeite, werden keine Klecker-Rechnungen erstellt, 5-stellige Beträge sind als Minimum angesagt. Es ist wohl eine Edel-Kanzlei und eben so edel besch... eiden ist auch das ganze Klima, bzw. die Büroatmosphäre. Aber edel ist die Bezahlung.

Nun habe ich mich woanders beworben und vorgestellt. Als ich meine bisherigen Bezüge nannte, fiel meinem Gegenüber die Gesichtsmimik auseinander. Also habe ich reagiert und bin mit meinen Forderungen erheblich heruntergegangen. Weil :

Ein gutes Betriebsklima (schließlich verbringt man ja den Großteil des Tages am Arbeitsplatz) ist mir erheblich mehr "wert", als pecunia.

Ein Gesichtspunkt übrigens, den ich hier noch kaum gelesen habe.

Im übrigen hatte ich mal eine Gehaltstabelle erstellt, die sich auf der Stundenlohnbasis aufbaut, sie müßte unter dem Link zu finden sein :

http://www.foreno.de/viewtopic.php?t=4315&start=60

Im übrigen : ich habe mehr als 20 Jahre Berufserfahrung, was auf mein gebrechliches Alter schließen läßt.

Es grüßt die uhrkunde
Antworten