Das Praktikum eines Umschülers

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Gast

#1

23.02.2007, 09:57

Hallöchen!

Mein Chef schaut sich derzeit fleissig Bewerbungen an. Darunter sind auch Leute, die eine Umschulung zur Refa absolviert haben.

Nun mal eine Frage dazu.

Eine Umschulung dauert ja bekanntlich nicht soooo lange und die Umschüler machen dabei ein 6 (?) monatiges Praktikum in einer Kanzlei.
Wie läuft das dann da ab? Was lernen sie alles in der Praxis? Hat da jemand Erfahrungen mit? Im Prinzip sind sie ja nach Beendigung der Umschulung eine ausgebildete Kraft. Dass sie natürlich praxismässig sagen wir mal "etwas hinterherhinken" als jmd., der eine abgeschlossene Lehre hat (okay Ausnahmen gibt es hier natürlich auch) ist mir klar.


PS: Ich frage deshalb, weil wir schon einmal eine fertige Umschülerin auf Minijob-Basis hatten und damit so ziemlich auf die Nase gefallen sind. Und ich möchte ja nicht unbedingt deswegen Vorurteile gegenüber anderen Umschülern haben. :wink:
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Curry
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#2

23.02.2007, 10:05

Es gibt da denke ich Unterschiede bezüglich der Umschüler. Während meiner Ausbildung hatte ich eine Umschülerin in meiner Klasse, die ist im 2. Lehrjahr eingestiegen und hat dann aber ganz normal ihre Umschulung gemacht. D. h. sie war normal arbeiten und mit uns in der Schule.

Da müsstest du wahrscheinlich mal prüfen, wie die Umschulung des jeweiligen Bewerbers ausgesehen hat. Ich finde es persönlich auch schwierig in 6 Monaten Praxiserfahrung alles zu lernen, was man für diesen Beruf benötigt.
Curry

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Lucie
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#3

23.02.2007, 11:04

Könnt jetzt nicht behaupten, dass ich in der Praxis hinterher hinkte. Gut, ist auch ein anderer Fachbereich (Bürokauffrau), aber als ich dann in die Praxis einstieg, konnte ich den Angestellten sogar noch was beibringen. :wink:

Andererseits hatte ich hier mal eine fertig ausgebildete Bürokauffrau, die hat es nicht mal fertig gebracht, einen Brief richtig zu tippen.

Ich wäre da an deiner Stelle nicht so skeptisch gegenüber den Umschülern.
PROBLEM ist nur ein unschönes Wort für HERAUSFORDERUNG
Gast

#4

23.02.2007, 11:07

ich denke bei diesen Umschülern kommt es eher auf die Person an.

Es gibt Leute, die wollen wirklich etwas lernen, da macht es auch Spaß Wissen zu vermitteln.

Es gibt aber leider auch Leute, die wollen nicht, sondern die müssen eher und da macht es dann auch keinen Spaß in der Ausbildung.

Ich hatte mal ne Praktikantin die sollte hier ein 4 wöchtiges Praktikum machen und die war in den ersten zwei Wochen mindestens 2 auf jeden Fall 3 Tage krank. Unterm Strich war die mehr krank als hier und da hat meine Chefin die dann auch vor die Tür gesetzt.

Gab aber auch noch mehr Punkte, warum die letztendlich geflogen ist.

Ich würde auch zunächst mal positiv an die Sache rangehen und dann gucken, wie es sich entwickelt.

Preußi
Bambi

#5

23.02.2007, 11:11

Ich denke, es kommt darauf an, mit welchen Arbeiten Ihr die "umgeschulte Kraft" betrauen wollt. Wenn sie als richtige ReNo ein Dezernat führen soll, wird sie vielleicht schon Schwierigkeiten haben. Ansonsten müssten wir uns auch fragen, warum wir ne dreijährige Ausbildung brauchen. Wenn sie bei den alltäglichen Sekretariatsarbeiten unter die ARme greifen soll, wird es wohl keine Schwierigkeiten geben. Denk ich mir so...
L.G. Bambi
Gast

#6

23.02.2007, 11:38

@Bambi
Die "umgeschulte Kraft" sollte komplett mit einsteigen. Eben das ganze Programm, was man als Refa können muss, schließlich sollte sie auch mal Urlaubs- oder Krankheitsvertretung sein. Und ich denke genau das wird schwierig sein. Dass sie immer noch im Lernprozess ist und man ihr noch einiges beibringen muss, ist logisch.

Unsere damalige fertige Umschülerin konnte laut Praktikumszeugnis des RA angeblich alles (womit wir wieder bei der Aussagekraft eines Zeugnisses wären :wink: ), komplette ZV und so, in der Praxis sah das dann so aus, dass sie nicht mal wußte, wie ein MB aussieht geschweige denn wie er ausgefüllt wird oder wie Fristen berechnet werden. Deswegen frage ich ja auch, ob schon jmd. mal eine Umschülerin in der Praxis hatte. Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass sie dort gar nichts lernen. Dann wäre die Umschulung auch umsonst gewesen.
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Curry
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#7

23.02.2007, 11:40

Also wie gesagt, die Umschülerin aus meiner Klasse hat als Alleinkraft in einer Kanzlei gearbeitet, war auch eine der besten aus der Klasse.

Ich glaube es ist überall unterschiedlich, vielleicht solltet ihr die Umschüler einfach mal zu Probearbeiten einladen, dann erfahrt ihr ja schon mehr darüber, wie die so arbeiten.
Curry

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Bambi

#8

23.02.2007, 12:28

Nee, leider kann ich keine persönlichen Erfahrungen vorweisen. Hmm... Ich würde dann auch sagen, dass es auf den Menschen ankommt. Aber wenn sie alles machen soll, warum ne Umschülerin und nicht gleich ne Ausgelernte? Sparmaßnahme?
Gast

#9

23.02.2007, 12:31

also ich habe derzeit eine "Umschülerin" in meiner Klasse. Die ist bei sich in der Kanzlei auch auf sich alleine gestellt. Die hat vorher Bürokauffrau gelernt und hat dass direkt beim Anwalt angefangen.
Nun geht Sie genauso wie wir Azubis 2 Tage die Woche in die Schule und ist ansonsten im Büro. Also nix mit 6 Monate Praktikum.
Der einzige Unterschied ist, dass ihre Umschulung generell nur 2,5 Jahre dauert und auf 2 Jahre verkürzt werden könnte.
Ich denke mal, dass es da sehr große Unterschiede gibt, wie die Umschulung abläuft.
Gast

#10

23.02.2007, 13:28

@Bambi

Da bin ich leider überfragt. Es wird hier in Erwägung gezogen. Ich werde mal Probetage vorschlagen.
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