ich bin neu hier und ziemlich verzweifelt. In letzter Zeit gab es einige Dinge in meiner Arbeit mit denen ich nicht so recht klarkomme. Ich denke, alle Vorkommnisse niederzuschreiben wäre zuviel. Nur kurzum:
Ich arbeite in einer Kanzlei mit 14 Anwälten. Sekretärinnen gibt es mit mir 11. Ich bin für einen Anwalt zuständig. Mein Chef ist ein sehr schwieriger Mensch und meine Vorgängerin hat deswegen und weil sie wegen der Arbeit gesundheitliche Probleme bekommen hat gekündigt.
Vor ca. einem halben Jahr ist mein Vater gestorben und ich hatte das auch meinem Chef gesagt. Ich musste zu dieser Zeit die komplette Beerdigung und alles organisieren. Nachsicht von der Kanzlei habe ich nicht bekommen. Druck Druck Druck ... wie jeden Tag. Man hat mir einen Tag Urlaub für die Beerdigung - weil ja gesetzlich vorgeschrieben - gegeben. Interessiert hat niemanden, wie ich das alles machen soll. "Die Stunden die Sie nicht da sind, müssen sie natürlich nachholen"
Die Reaktion damals gab mir zu denken ... und ich habe mich damals schon gefragt, ob dass das Richtige für mich ist. In der Zeit danach habe ich erfahren, dass mich der Personalchef richtig dolle wegen des Weihnachtsgeldes angelogen hat. Was auch nicht gerade zur guten Stimmung meinerseits beigetragen hat. Was ich aber alles hingenommen habe, weil ich Freude an meiner Arbeit habe und gerne arbeite.
Dann gab es einen Zwischenfall mit einer Kollegin (gleichgestellt mit mir, keine Bürovorsteherin) die meinte, sie müsse mich unterdrücken, rumkommandieren und versucht mich bei meinem Chef während ich im Urlaub war schlechtzumachen - im Nachhinein habe ich dann bewiesen, dass es gar nicht meine Schuld war, sondern die einer Kollegin. Damals hat man mir auch Recht gegeben und mir Mut zugesprochen, ich solle immer sagen, was mich bedrückt oder was nicht richtig in der Kanzlei laufe. Übrigens haben 6 weitere Kolleginnen Probleme mit dieser Kollegin wegen des selben Verhaltens, was auch bekannt ist in der Kanzlei.
Im November letzten Jahres bin ich dann krank geworden und musste öfters zum Arzt. Diese Stunden habe ich dann gutgeschrieben bekommen, was wiederum einer anderen Kollegin nicht passte und die mich dann massiv angegangen ist, dass es ja so unfair sei und und und
daraufhin habe ich mich zur wehr gesetzt und gesagt, der arzt wollte mich krankschreiben und ich habe, wegen der vielen Arbeit nein gesagt um meinem Chef einen Gefallen zu tun. Jedenfalls ist dieser Streit wegen einer Kleinigkeit eskaliert und der Personalchef hat natürlich nur die Kleinigkeit mitbekommen.
Daraufhin - es war ein Jahr abgelaufen - habe ich darum gebeten, mir ein Zwischenzeugnis auszustellen (damit ich sehe, wie die Kanzlei mich sieht und wo ich stehe).
In einem Gespräch hat er mir dann mitgeteilt, dass er mir nicht glaube, dass der Streit einen anderen Grund hatte und seitdem ich da bin, es nur Probleme geben würde (anderen Kolleginnen hatten übrigens auch Zoff untereinander, an denen ich nicht beteiligt war). Ich wäre an jedem Streit beteiligt gewesen und ich solle dochh an meinem Verhalten etwas ändern. Ich würde immer alles falsch verstehen und überreagieren. Ich solle doch in meinem eigenen Interesse an mir arbeiten - das würde mich sowohl beruflich als auch privat weiter bringen.
Nun zu dem Passus, der mich an meinem Zwischenzeugnis stört:
"Mit Mandanten der Kanzlei und Kollegen geht Fr. xxx vorbildlich um. Mit den Mtarbeiterinnen des Büros arbeitet sie gut zusammen."
Findet ihr den Passus angemessen? Wenn man bedenkt, dass ich mit ALLEN anderen Kolleginnen ein sehr gutes, freundschaftliches Verhältnis habe und diese mich immer um Rat fragen und ich diesen immer gerne helfe und diese mich gerade deswegen schätzen finde ich die Beurteilung mehr als bescheiden ... Ein "sehr gut" würde mir schon reichen.
Was haltet ihr davon?
Vielen Dank schon mal jetzt für eure Kommentare
![Smilie :)](./images/smilies/icon_smile.gif)