weiß nicht weiter wegen Beruf und Privatleben

franny · #1

hallo erstmal.

zur einleitung: habe erfolgreich meine Ausbildung abgeschlossen und war danach leider 2 1/2 Jahre arbeitslos. Im November letzten Jahres bekam ich die Möglichkeit in einem anderen Bundesland endlich Berufserfahrung zu sammeln. Bin dann recht schnell umgezogen und hab alles hinter mir lassen müssen. Im April habe ich dann meinen Freund kennen gelernt aber wohnt und arbeitet 400 km entfernt. Er hat einen gut bezahlten und sicheren job mit Schichtdienst, darum kann man sich nur einmal im Monat für 5 tage sehen.

Nun mein Problem: Bin in der neuen stadt nicht glücklich und wird sich wohl auch nicht ändern. In Unseren Kanzleiräumen sind 2 unterschiedliche Kanzleien vereint. Mein Chef und ich sind eine Kanzlei und dann eine Zweigstelle von einer etwas größeren Kanzlei mit einem Rechtsanwalt und einer Angestellten. Wir benutzen auch unterschiedliche Programme. Teilen uns halt nur die Räume.

Wenn die andere Angestellte krank ist oder Urlaub hat, muß ich teilweise Ihre Arbeit mitmachen und umgekehrt.

Bin für alles außer die Buchhaltung zuständig und oft ist die Arbeit nicht zu schaffen. Eine Gehaltserhöhung wird es wohl nie geben und Überstunden sind sowas wie pflicht.

Spiele mit dem Gedanken zu meinem Freund zu ziehen da ich dort vermutlich beruflich bessere Chancen hätte zumindest finanziell.

Da die Angestellte des anderen Rechtsanwaltes schwanger ist und ab Januar in Mutterschutz geht, wird sehr viel arbeit an mir hängen bleiben.

Hatte überlegt 1 1/2 Berufserfahrung (so ca bis Mai) in dieser Kanzlei zu sammeln und dann mir einen Job zu suchen.

Mein Chef würde mich vermutlich nie kündigen und wenn ich kündige bekomm ich ja die Sperre beim Arbeitsamt. Welche ich gern umgehen würde. Versuche zeitig nen neuen job zu finden aber kann schlecht vorstellungsgespräche wahrnehmen da ich nur schwer urlaub bekomm.

Mit meinem Chef kann man leider nicht sprechen und bei meiner Vorgängerin war es ne mächtige Schlammschlacht nach der Kündigung, da kam auch kein gutes Arbeitszeugnis und so. Möchte nicht das es dann auch bei mir so ist.

Was könnt ich tun?

Minimaus · #2

Dann sag ihm doch so wie es ist, dass du dich in der stadt nicht wohl fühlst und dein partner nicht dort wohnt usw...

das hätte ja dann nichts mit seiner kanzlei zu tun... sondern wären private gründe

Refa-Rgbg · #3

hallo und herzlich willkommen franny!

das ist echt ne blöde situation, aber die entscheidung musst du leider alleine treffen. jetzt schau erstmal was sich machen lässt, sind überhaupt stellen bei deinem freund frei? und wenn ja, dann musst du denen sagen, dass du nur sehr schwer frei bekommst. und wenn gibt es ja noch einen anderen weg, den ich aber nicht gehen würde...

wie sieht es denn aus, kannst du nicht mit den anwälten reden, dass sie dann eine aushilfe einstellen? denn dann bekommst du sicher eher mal nen tag frei! oder wenn du eh so viele überstunden hast, kannst du nicht mit deinem chef reden, dass du privat einen für dich sehr wichtigen termin hast und du da um zwölf oder so schon gehen kannst?

klar musst du auch auf dein herz hören, aber pass bitte erst auf dich auf! an eine sichere stelle zu kommen ist echt verdammt schwer und ich würde sie nicht leichtsinnig auf's spiel setzen!

Chrissy Feldy · #4

Hallöschen.

Aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen, wie ich es damals gemacht habe. Meinen damaligen Freund (heutiger Ehemann) und mich trennten 650 km. Wir haben uns alle 14 Tage gesehen. Immer im Wechsel sind wir gefahren. Ich bin immer Freitags nach der Arbeit ab ca. 19 Uhr auf der Autobahn gewesen und Sonntag Mittag wieder zurück.

Das ging so tierisch ins Geld und war purer Stress, dass wir irgendwann gesagt haben, dass eine Änderung her muss.

Tja, so bewarb ich mich in die Stadt meines Mannes. Waren welche interessiert an mir und baten um Vereinbarung eines Termins, so habe ich in meiner Mittagspause diese Anwälte angerufen und die Terminssituation geschildert, dass ich halt nur Samstags könnte.

Somit hatte ich alle vier Wochen Samstags Vorstellungsgespräche, wenn es denn welche gab.

Zwei verschiedene Kanzleien baten mich dann zum zweiten Vorstellungsgespräch (wieder ein Samstag). Beide hintereinander weg. Also Stress pur. Ich hatte mich dann damals für die Insolvenz entschieden.

Wie Du also siehst: die Kanzleien lassen sich auch auf solche Termine ein. Meist auch schon aus dem Grunde, um evtl. anderen in der Kanzlei Vorstellungsgespräche vorzuenthalten.

Meine ehemaligen Chefs haben von meiner Absicht nichts geahnt und ich hätte da auch nichts durchsickern lassen. Dies alleine schon deshalb, um evtl. Mobbing aus dem Weg zu gehen.

Ich drück Dir also die Daumen, dass auch Du es gut meistern kannst.

No.Me. · #5

Ich würde auch im Büro ersteinmal nichts sagen und anfangen mich in der Stadt meines Freundes bewerben und dann versuchen am Wochenede die Vorstellungsgespräche zu führen. Einige Kanzlein haben dafür sogar verständniss, dass man, aufgrund der Entfernung und einem bestehenden Arbeitsverhältnis, nicht an einem Wochentag kommen kann. Was ich auf gar keinen Fall machen würde ist kündigen ohne einen neue Job zu haben.

Chrissy Feldy · #6

Hallöle.

No.Me., da stimm ich Dir voll und ganz zu: ohne neuen Job würde ich niemals nie kündigen. Erst kündigen, wenn der neue Vertrag unter Dach und Fach ist.

franny · #7

Vielen Dank für eure Meinungen.

Ich möchte meinen Job nicht aufs Spiel setzen da ich ja noch nicht viel Berufserfahrung habe und meine Beziehung auch nicht.

Wenn mein Chef etwas menschlicher wäre auf solche Sachen bezogen, müßte ich mir nicht so den Kopf zerbrechen. Würde Ihm gern alles sagen damit er auch genug Zeit hat um eine neue Angestellte zu suchen und die ich dann noch anlernen könnte. Da ich die Schlammschlacht mit meiner Vorgägerin mitbekommen hab, hab ich echt Bedenken.

Meine Überstunden bzw Mehrstunden kann ich nicht abfeiern, aber habe ja noch genug Urlaubstage da ich diese ja auch nicht wirklich nehmen darf.
Wusste nicht das in Kanzleien auch samstags Vorstellungsgespräche möglich sind aber vielen Dank für den Hinweis.

Werde hier auch erst die Zelte abbrechen wenn ich einen neuen Job hab und denke in einer Großstadt ist es eh leichter was zu finden. Momentan gibt es auch viele Stellenangebote.

Viele Rechtsanwälte bitten gleich in der Bewerbung um Angabe der Gehaltsvorstellung...da hab ich auch keine Ahnung was realistisch wäre. Zur Zeit arbeiten ich in den neuen Bundesländern in einer kleinen Stadt, also denk ich mal das ich nicht all zu viel verdiene. Was wäre realistisch für München wenn ich dann 1 1/2 Jahre Berufserfahrung habe?

Refa-Rgbg · #8

http://www.gehaltsvergleich.com/gehalt/ ... ellte.html

Es ist immer besser, wenn man schon einiges an Berufserfahrung hat! Du musst aber auch bedanken, dass du ganz andere Lebenshaltungskosten in München hast. München ist doch relativ teuer (Wohnung, Nahrung, ...)

gkutes · #9

nach münchen also aha =) sehr gute wahl

wg. den gehältern gibt es auch schon jede menge freds.

Würde Ihm gern alles sagen damit er auch genug Zeit hat um eine neue Angestellte zu suchen und die ich dann noch anlernen könnte.

sorry-aber das hat ja echt keinen Sinn. Dann hat er innerhalb von zwei Wochen eine Neue und du stehst auf der Straße... Es ist IMMER einfacher, sich aus einem bestehenden Arbeitsverhältnis raus zu bewerben!

spatzenbaer · #10

Muss mich auch einmal zu Wort melden. Also auf keinen Fall kündigen, bevor du nicht eine andere Stelle hast. Also in unserer Kanzlei werden auch Vorstellungsgespräche samstags gemacht (damit wir Angestellten nichts mitbekommen

).
Deine Situation ist ganz schön verzwickt. Deinem Chef würde ich vorab auch nichts sagen. Ich glaube, das ginge ganz schön nach hinten los. Bei meinem Noch-Chef wäre dies genauso.

Ich wünsche Dir trotzdem ein schönes und erholsames Wochenende

LG spatzenbaer