Jobwechsel trotz weniger Gehalt?

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supibaerchi
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#11

31.08.2009, 13:45

ich persönlich würde mich wahrscheinlich für den neuen job entscheiden. ich war auch in einer größeren kanzlei beschäftigt für recht gutes geld. bin aber wirklich jeden tag mit bauchschmerzen dorthin gegangen.
hab mir dann was neues gesucht - arbeite jetzt in einer kleinen kanzlei, mache vieles selbständig und hab nur noch die hälfte des gehaltes (auch weniger stunden), aber ich bin hier glücklich. problemchen gibts immer ;)

sicher musst du auch an deinen kinderwunsch denken, aber...

1. glaub ich nicht, dass das klappt, wenn du so gestresst bist
2. kriegst du zwar weniger elterngeld - aber ich hatte bspw. auch nur die 300 € und bin hingekommen. du kriegst kindergeld, kannst wohngeld o. kinderzuschlag beantragen. sicher ist man dann von ämtern abhängig, aber die möglichkeit gibt es schließlich und wenn hier keiner dafür sorgt, dass man anständig bezahlt wird, ist es auch unser gutes recht, so etwas in anspruch zu nehmen.
3. wenn du dort (wg. der sicherheit) bleibst, ein kind kriegst - wie ist es dann nach der elternzeit.. ? da wird es dir dort noch weniger gefallen und krieg mal ne neue stelle mit nem kleinkind - beinahe aussichtslos :(

meine meinung ist auch, lieber weniger geld - aber trotzdem zufriedener
Liebe Grüße
Bärchi
Sandra.S.
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#12

31.08.2009, 23:35

Hallo Sandra,

also ich kann die aus meiner Erfahrung her sagen, dass Du das nicht vom Gehalt her ausmachen solltest.
Ich habe nach meiner Ausbildung bei meinem Ausbilder recht wenig verdient und wollte daher unbedingt wechseln.
Nun habe ich das nette Problem, dass ich in einer Kanzlei geraten bin, die auf deutsch gesagt einfach nur zum kotzen ist und ich wünsche mir meine alte, gemütliche und schlechter bezahlte Kanzlei zurück.

Was bringt denn Zickenterror, (oder wie bei mir ein ganz kranker Chef), wenn man mehr Geld bekommt? Das geht bei mir immer auf die Laune. Und wenn ich von der Arbeit komme, möchte ich den Rest vom Tag noch genießen.

Hast du denn schon mal versucht mit der neuen Kanzlei zu verhandeln?
Püppi85
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#13

01.09.2009, 10:50

Hallo Sandra,
also mal ganz ehrlich. Geld hin oder her, wenn der Job dich unglücklich macht, dann nützt dir das Geld auch nichts. Wenn du im neuen Job bessere Bedingungen, vom Finanziellen mal abgesehen, hast, wirst du auch bessere Arbeit leisten und bessere Arbeit wird vor allem in kleineren Kanzleien eher gewürdigt. Eine Gehaltserhöhung ist also grundstäzlich nie auszuschließen. Außerdem wenn du und dein Freund plant zusammen zu ziehen, sparrt ihr doch eigentlich?!?!? Ein gemeinsamer Haushalt ist doch günstiger als zwei. Bevor ich mit meinem Freund zusammengezogen bin habe ich für meine Einzimmer-Wohnung 300€ gezahlt. Jetzt zahlen wir zusammen 500€. Telefon- und Internet-Flat und Strom teilen wir uns jetzt auch. Und da wir nicht immer von einem zum anderen fahren müssen, sparen wir auch ordentlich Spritkosten. Du musst Prioritäten setzen. Sparmöglichkeiten gibt es immer. Dann werden eben nur alle zwei Monate neue Schuhe gekauft. Ich habe zum Beispiel aufgehört zu rauchen, gehe nur noch einmal statt zweimal die Woche ins Solarium und von den falschen Fingernägeln habe ich mich auch verabschiedet. So habe ich gut und gerne 100€ mehr im Monat. Dein Freund will sicherlich auch eine glückliche Freundin, die von der Arbeit kommt. Außerdem ist so ein Schritt immer mutig und konsequent. Und so lange du psychischen Druck durch die Arbeit hast, wirst auch nicht so schnell schwanger!
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Sandra S.
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#14

01.09.2009, 20:56

Hallo an alle,

wollte mich nur nochmal zurückmelden: Die neue Kanzlei hat sich vorhin bei mir gemeldet. Und auch auf die Gefahr hin, dass mich einige für blöd erklären, ich hab den neuen Job abgelehnt.

Ich hoffe, das richtige getan zu haben, aber 500 € ist echt ne Menge Geld! Und so schlimm ist es in meiner jetzigen Kanzlei auch nicht. Es nervt halt einfach nur, dass alles drunter und drüber geht und dass jeder machen kann, was er will, und dass das von den Chefs auch noch deduldet wird. Richtig psychischen Druck hab ich dort nicht, den hatte ich bei meinem letzten Chef (und da hab ich sogar selbst gekündigt, OHNE etwas neues zu haben, weiß also wovon ich rede).

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich werde also weiter dort bleiben und mir hier in der Nähe was neues suchen (sowohl meine jetzige Kanzlei als auch die andere sind ca. 50 km einfache Strecke von mir entfernt). Ich denke, wenn die Fahrtkosten wegfallen -sind auch über 200 € im Monat-, kann ich auch mit weniger Gehalt leben.

Danke nochmal an alle. Es beruhigt mich ein bisschen, dass eure Meinungen genauso "zwiegespalten" waren wie ich bei der Entscheidung :wink:
Liebe Grüße
von Sandra
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