Bislang kein Arbeitszeugnis - was würdet Ihr tun?

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jetteclaude
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#1

27.08.2009, 17:35

Hallo alle zusammen,

mich wurmt eine Sache und zwar... Nach über 4 Jahren kündigte ich zum 31.05. und habe eine neue Stelle angefangen (Gründe für den Wechsel: Ex-Chef wurde immer schlimmer, Umgangston war oft unverschämt, etc., irgendwann habe ich dann Konsequenzen gezogen und seit einigen Monaten eine neue Stelle, auf der mich sehr wohl fühle).

An meinem letzten Arbeitstag sagte mir mein Ex-Chef, ich bekäme mein Zeugnis Anfang Juni. Nur bis heute liegt es mir nicht vor (ich erinnerte nett per Email Mitte Juni und Anfang August). :(

Ich werde morgen mal den Büroleiter anrufen, denn mit "ihm" möchte ich einfach nichts mehr zu tun haben. Jetzt wollte ich noch den August abwarten und ihm dann ein Aufforderungsschreiben (per Einwurf-Einschreiben) mit Fristsetzung zukommen lassen. Wenn dann die Frist wieder fruchtlos verstrichen ist (wovon ich ausgehe) einen Anwalt einschalten...(Ex-Chef ist selbst Arbeitsrechtler).

Nur, ich möchte ja von ihm ein gutes Zeugnis haben (er sagte mir seinerzeit, er würde mir ein sehr gutes Zeugnis schreiben u.a. aufgrund meines Einsatzes etc.). Mache ich es mir dadurch kaputt? Kann aber ja wohl auch nicht sein, oder? Es scheint mir so, dass er es darauf ankommen lässt...

Es nervt mich schon sehr, dass ich meinem Zeugnis hinterherlaufen, irgendwo stillhalten "muss", bis er sich mal bequemt, mir mein Zeugnis zukommen zu lassen. Ich finde, 3 Monate auf sein Zeugnis zu warten nicht OK.

Wie sieht Ihr das? Was würdet Ihr machen?

Viele Grüße
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gabrielle
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#2

27.08.2009, 17:40

ich würde flugs zum Arbeitsgericht gehen und es einklagen. Irgendwann ist schluss mit lustig. Du brauchst es ja auch für deinen neuen arbeitgeber, also von daher würde ich jetzt 'scharf schießen'.
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nephele
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#3

27.08.2009, 17:41

also ich hatte GENAU das gleiche problem. ich habe allerdings über ein jahr darauf warten müssen.
ende juli anfang august habe ich dann erst per einwurf einschreiben ne frist gesetzt (mit klageandrohung) und ich bekam mein zwischenzeugnis nochmal... das wollte ich ja gar nicht!
also habe ich erneut frist gesetzt zur verbesserung. ich habe ein gutes zeugnis bekommen, so wie es mir versprochen worden ist...
also hartnäckig bleiben, und sonst klage!
Meine Motivation ist heute morgen winkend an mir vorbeigegangen

Verrückt? Ich? nee...das hätten mir die Stimmen doch gesagt...

Da ist es ja hygienischer, wenn mir ein pestkranker Gibbon die Hände trocken niest.
Zitat Sheldon Cooper
jetteclaude
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#4

27.08.2009, 17:47

Danke für Eure Anregungen!... :wink:


Ich werde es dann wohl echt so durchziehen müssen. Etliche andere Kolleginnen, die von dort gegangen sind (andere Dezernate) mussten teilweise bis zu 6 Monate warten, aber das sehe ich überhaupt nicht ein. Den August gebe ich ihm noch (die paar Tage), aber dann wenn nichts kommt...Ich halte Euch auf dem Laufenden. :P

Über meinem Ex-Chef (eigentlich nur Vorgesetzter) habe ich seit meinem Weggang auch nur noch Horrorstories gehört (ich habe zu einigen Kolleginnen dort einen guten Draht). Als ich kündigte haben mir alle gratuliert, wirklich. Ja, dort geht jetzt echt die Luzie ab und ich bin froh, dass ich im richtigen Moment den Absprung dort geschafft habe.
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anne1982
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#5

27.08.2009, 22:50

Aus meinem alten Büro kenne ich dieses Problem auch. Ich habe im November 2005 in einem anderen Büro angefangen und im Juli 2006 mein Zeugnis bekomme. Etliche Anrufe - bei der selbsternannten Bürovorsteherin - sind ins Leere gelaufen. Irgendwann hat sich mein Vater (ich weiß das ist irgendwie peinlich) der Sache angenommen und ist dahin gefahren. Daraufhin habe ich ein Zeugnis bekommen, was unter aller Sau war. Ich hab es dann meinem jetzigen Arbeitgeber gezeigt und der ist fast aus seinem Chefsessel gefallen. Er hat mir dann gesagt, was dem Ex-Arbeitgeber (noch in meinem Namen) schreiben soll. Gesagt, getan ... Zurück kam die Antwort in etwa, dass das Zeugnis doch voll und ganz in Ordnung sei.

Dann hat sich mein neuer Chef (auch Arbeitsrechtler) darum gekümmert ... Klageandrohung etc. pp! Circa 2 Wochen später hatte ich ein Zeugnis ganz nach meinem Geschmack.

Klappt vielleicht nicht immer dieser Weg, aber ich würde defintiv zum Arbeitsgericht marschieren. Ich weiß echt nicht, was sich die Ex-Chefs denken, wenn sie Zeugnisse einbehalten. Sie wissen doch ganz genau, dass sie eins erteilen müssen. Manchmal hab ich echt das Gefühl, dass sie einem damit noch eins auswischen wollen.
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Soenny
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#6

28.08.2009, 05:04

Wie wäre es denn, wenn du deinem Ex-Chef einen Entwurf des Zeugnisses schickst mit Fristsetzung? Vielleicht tut er sich dann leichter, dir ein "anständiges" Zeugnis zu schicken ;)
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Gruftie
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#7

28.08.2009, 09:21

Wie wäre es denn, wenn du deinem Ex-Chef einen Entwurf des Zeugnisses schickst mit Fristsetzung?
Genau, das habe ich auch gemacht!!

Und um ihm noch mehr Arbeit abzunehmen, habe ich das per e-Mail geschickt, so dass er die Anhangdatei gleich verwenden kann.

Einfacher gehts wohl nicht...:mrgreen:
Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

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#8

28.08.2009, 10:09

Ich bin mir sicher, dass er mir eins "auswischen" will. Als ich am 01.04. kündigte (kein Aprilscherz :-) - habe den Tag bewusst gewählt, da ich bei einer Kündigung bis zum 31.03. meinen Boni hätte zurückzahlen müssen) hatte er versucht, mich zu halten (sicherlich hätte ich noch mehr Kohle rausschlagen können, aber was nutzen einem ein paar hundert EUR mehr, wenn das Arbeitsklima unmöglich ist?). Ich war auch kurz am Überlegen. Aber wenn ich eine Sache anfange, ziehe ich sie auch durch und blieb bei meinem Entschluss. Und ich war froh, dass ich mich nicht umstimmen ließ, denn ich wurde dann jeden Tag aufs Neue durch Vorkommnisse bestätigt, dass meine Entscheidung zu kündigen richtig war. Die ersten Tage nach meiner Kündigung war er sogar richtig "nett", aber dann ging das so weiter, wie es halt immer schon war.

Lt. Erzählungen meiner ehem. Kolleginnen ist er seit meinem Weggang viel schlimmer geworden, schon unerträglich und niemand gebietet ihm Einhalt (er ist seit 01.01. Partner und benimmt sich wie King Kong). Einige Kolleginnen wehren sich, haben sich auch beim Büroleiter beschwert und andere halten still. Ich hoffe sehr, dass er irgendwann "von ganz Oben" den Segen vom Klosterkamp" bekommt...

:fecht
Baffy
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#9

28.08.2009, 10:31

:zustimm ich empfehle auch, deinem chef ein entwurf deines arbeitszeugnisses zu übersenden. oft werden das verfassen von arbeitszeugnissen hinausgeschoben - aus bequemlichkeit aber manchmal auch einfach, weil die verantwortlichen leider nicht wissen, wie sie ein anständiges zeugniss verfassen müssen.

viel erfolg
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jojo
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#10

28.08.2009, 11:12

Kommse einfach zur mir, ich schreibe dir eine Klage fürs ArbG Wesel, auswärtige Kammer Moers und du wirst sehen, wie schnell das geht...
Denn für immer Punk, will ich sein mein Leben lang,
Lieber Aussenseiter sein, als ein dummes Spiesserschwein... (WiZO Nanana)

Der Totenschädel lacht, die schwarzen Fahnen wehen... Viva St. Pauli ! 177
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