Wie frage ich meinen Chef?

ForgottenAngel · #1

Hallo!

Ich habe folgendes Problem:

Ich würde gerne meinen Chef nach einer Gehaltserhöhung fragen.
-Ich habe schon recherchiert, dass ich eigentlich für meine Region an der unteren Grenze bin.
-Im Oktober bin ich ein Jahr hier tätig und ich habe von vielen gehört, dass sie bereits nach der Probezeit eine Erhöhung bekommen.
-Hinzu kommt, dass ich mich in dem einen Jahr von einer Schreibkraft (im letzten Büro) hier zur Büroleitung gemausert habe und mich wieder komplett ins Mahn- und Vollstreckungswesen eingearbeitet habe.
-So haben wir es jetzt auch geschafft mit meiner Hilfe ein Großmandat an Land zu ziehen und machen jetzt praktisch das Inkasso für eine große Firma. Diesen Aufgabenbereich soll ich allein mit zwei Anwälten bewältigen (monatlich ca. 500 neue Mandate).
-Zudem bilde ich eine Auszubildende aus.

Ich finde gerade durch den neuen Aufgabenbereich, in den ich in den nächsten Monaten eingearbeitet werde (wegen neuer Software und sodann auch buchhalterische Tätigkeit etc) wäre es doch gerechtfertigt ihn zu fragen.

Ich hab nur keine Ahnung, wie man eine solche Frage formuliert. So nach dem Motto "Chef ich hätte gern mehr Geld" geht ja schlecht.

Wie habt ihr es angestellt?

Vielen Dank jetzt schon!

dutzi · #2

Huhu
ich wohne auch MSP, arbeite aber in Wü.
Ich bin zu ihm hin, hab gefragt ob er mal einen Moment Zeit hat und sich mit mir zusammen setzen kann... Er hat sich das damals allerdings schon gedacht dass ich fragen werde, von daher war das voll leicht für mich...

Du sagst ihm, was du jetzt alles mittlerweile machst, dass du es gut machst - denke er bekommt das ja auch mit - und dein Aufgabengebiet sich ja auch um einiges erweitert hat und die sogar eine Azubine anlernst... und dann direkt fragen wie es aussieht...

BabyBen · #3

Bitte Deinem Chef nach einem Gesprächstermin. Gerade wenn man ein Jahr da ist, sollte man vielleicht mal eine Rückmeldung bekommen, wie der eigene Stand in der Kanzlei ist. Mit diesem Hintergrund würde ich das Gespräch auch ankündigen. In diesem Gespräch kannst Du dann (ich würde sagen "am Ende" ) aufzählen, was Du hier alles geschrieben hast. Dann sagst Du einfach, dass Du denkst, dass Du eine Gehaltserhöhung verdient hast. Der Chef wird Dich vorher doch auch hoffentlich gelobt haben. Vielleicht wird er nicht gleich darauf anworten, aber dann steht Deine Bitte wenigstens im Raum. Und ansonsten lass es einfach auf Dich zukommen.

schneeflocke · #4

In Unkenntnis darüber, was für ein Mensch Dein Chef ist, ist die Frage kaum zu beantworten.

Ich habe mehrere Chefs. Bei dem einen Chef legt man sein Anliegen zunächst schriftlich vor (das kommt in die Postmappe mit rein) und man muss dann abwarten, bis der Chef einen darauf anspricht oder ebenfalls schriftlich antwortet (Anwort liegt dann der unterschriebenen Postmappe bei).

Der andere Chef macht es über Termine, wir müssen uns dann in seinen Kalender eintragen, und eine damalige Anwältin von uns, hatte immer "Sprechstunde" während der ersten Pause oder Mittags.

Also schwer zu sagen, welcher Weg bei Deinem Chef angesagt ist.

Darüber hinaus habe ich die Erfahrung gemacht, dass man meist um mehr Gehalt bitten muss, freiwillig habe ich noch nie eine Gehaltserhöhung bekommen. Immer erst nach Anfrage.

Dann stellt sich die Frage, was die Büroschatulle hergibt. Neue Mandate zu haben bedeutet nicht, dass der Rubel rollt und Gelder frei werden, oft sind hohe Verbindlichkeiten vorhanden, die erst abgetragen werden müssen.

Dann muss man vorsichtig damit sein, eine Gehaltserhöhung damit zu begründen, dass man gut arbeitet und viel für die Firma getan hat. Mein Chef würde dann antworten, dass er genau das von mir erwartet und er mich genau deswegen eingestellt hat.

Es erfordert also viel Fingerspitzengefühl, den richtigen Ton zu treffen und da ich Deinen Chef nicht kenne, weiß ich nicht, welche Taktik bei ihm am meisten Erfolg verspricht.

Aber frag ruhig. Mach das auf alle Fälle. Viel Glück. Ach so, letztens gab es bei mir keine Lohnerhöhung, aber ich durfte mein Arbeitszeit reduzieren, also gleiches Geld für weniger Arbeit, damit war ich auch hochzufrieden! Aber diese Lösung kommt nur für alte Tanten wie mich in Frage, deren Ehemann der Hauptverdiener ist. Paßt natürlich nicht für junge Frauen, die sich noch was aufbauen wollen und ihre Zukunft planen müssen.

LG Schneeflocke

Tigerle · #5

Ich würde auch höflich um einen Gesprächstermin bitten und fragen, wie er mit Dir zufrieden ist, und dann eben fragen, da sich dein Aufgabengebiet vergrößert hat (eben alles aufführen was Du geschrieben hast), ob nicht eine Gehaltserhöhung möglich wäre.

BabyBen · #6

@ schneeflocke:

Natürlich möchte ich nicht zu jeder Tag und Nachtzeit mit Anfragen meiner Mitarbeiter beschäftigt werden, aber schriftliche Mitteilungen. Mein Gott, Kollegen gibt es.

Sinchen · #7

Das mit schriftlichen Anfragen das habe ich auch noch nicht gehört. Hört sich ein bisschen komisch für mich an.

ForgottenAngel · #8

naja mein chef ist schon sehr locker an sich. alle anwälte und angestellten essen immer zusammen und erzählen auch privates etc. also ich kann mich wirklich nicht beschweren.
aber trotzdem bleibt ein mulmiges gefühl.
meiner ehemaligen kollegin, die nun in mutterschaft ist (für sie wurde ich eingestellt), hatte er in ihrem vorstellungsgespräch gesagt "mehr kann ich nicht zahlen". aber das ist schon eine weile her.

mein problem ist vor allem, wie man die frage formulieren soll.
ich werde auf jeden fall irgendwie das persönliche gespräch suchen. nur was sagt man dann.. will ja auch kein überfallkomando anführen.

Maximum · #9

Wenn ich euch sowieso gut versteht:

Irgendwann Abends kurz bevor du gehst oder wenn ihr grad mal allein seid:

Wann hätten Sie denn mal eine halbe Stunde für mich? Dann fragt er entweder warum oder sagt da und da.

Wenn er fragt warum dann sagste ich möchte gerne eine Rückmeldung über meine bisherige Arbeit und eventuell eine Gehaltserhöhung ansprechen wenn ich gut bin. (lächeln) Wäre zumindest meine Methode.