Arbeitszeugnis

[CheerSassi]

hallo ihr,
habe gestern meine Kündigung erhalten und heute gleich vorab per Mail mein Zeugnis. Wollts euch mal reinstellen und fragen, was ihr davon haltet. ich persönlich finds nämlich nicht so toll...

Frau soundso war in der Zeit vom 29.12.2008 bis einschließlich 31.08.2009 in unserer Kanzlei als ReFa in Vollzeit beschäftigt.

Mittelpunkt ihrer Tätigkeit war die Assistenz von Herrn RA blabla, für den sie die telefonische und schriftliche Korrespondenz führte und die tägliche Fristenüberwachung sowie die Bearbeitung von Kostenrechnungen und Kostenfestsetzungsanträgen durchführte.

Frau sounso arbeitet jederzeit engagiert und zuverlässig. Sie führte die ihr übertragenen Aufgaben stets pflichtbewusst und sorgfältig aus. Ihre Arbeitsergebnisse waren jederzeit von guter Qualität. Frau XXXXX arbeitete stets zu unserer vollen Zufriedenheit.

Das persönliche Verhalten von Frau soundso war in jeder Hinsicht vorbildlich. Bei Vorgesetzten und Mitarbeitern war sie gleichermaßen geschätzt und beliebt. Mandanten gegenüber trat sie sehr höflich, sicher und gewandt auf.

Die Kündigung von Frau soundso erfolgte aus betrieblichen Gründen. Wir danken Frau soundso für die in unserer Kanzlei geleistete Arbeit und bedauern ihren Werdegang.

Für ihre berufliche Zukunft wünschen wir Frau soundso viel Erfolg und alles Gute.

Im Gegensatz zu meinem Ausbildungszeugnis is das echt wesentlich schlechter.

Könnte ich da was verändern lassen und wenn ja, wie und wie teile ich das meinen ehem. Chefs mit? Sollte ich auch Rechtschreibfehler korrigieren lassen; sind nämlich einige drinnen (hab ich aber oben richtig geschrieben - teilweise wird geschrieben "... Ihrer Tätigkeit..."

Danke schon mal für eure Hilfe.

[Soenny]

Sorry hab deinen Beitrag editiert, da stand noch dein Name (denke ich jedenfalls)

[CheerSassi]

huch, da hat sich ein Fehler eingeschlichen... nicht "Werdegang" sondern "Weggang"

[Sonnenkind]

Meiner Meinung nach ist es mittelmäßig. Rechtschreibfehler würde ich auf alle Fälle korrigieren lassen und im gleichen Zuge dann auch anfragen, ob er deine Leistungen nicht besser beurteilen könnte. Das Zeugnis ist ja auch dein "Aushängeschild" für zukünftige Bewerbungen.

[CheerSassi]

Ja, werd abwarten bis das Original hier ist und dann hingehen.

Was haltet ihr von "von guter Qualität" und "Weggang"... find, dass des mit dem Weggang sich so anhört, als ob ich gekündigt und mich dazu entschieden hätte die Kanzlei zu verlassen.

[Sonnenkind]

Sie haben ja dir gekündigt und bedauern dann deinen "Weggang". Hört sich für mich schon etwas komisch an. Würde es vollkommend ausreichend finden, wenn sie dir für die Zukunft alles Gutes wünschen

[CheerSassi]

ja, find ich eben auch, aber des is für die wahrscheinlich nicht logisch, sind ja anwälte

[schneewittchen1984]

Oh nein, Sassi, das tut mir leid für dich, dass dir gekündigt wurde! Ich mein, dein Chef war ja schon n seltsamer Vogel aber trotzdem!! Ich hoff, du findest schnell was neues!!

Ich find das Zeugnis auch nicht so toll, so um die 3 hätt ich geschätzt. Ich würd auf jeden Fall auch die Rechtsschreibfehler korrigieren lassen und mit Chef drüber sprechen, warum er deine Tätigkeit so schlecht einschätzt (vielleicht ist es ihm gar nicht so bewusst, mein Chef hat mir auch im Zwischenzeugnisentwurf ne Note schlechter als ursprünglich angedacht gegeben weil er sich nicht drüber bewusst war, dass man manche Formulierungen auch negativ auslegen kann).

Das mit dem Weggang find ich übrigens OK. Sie schreiben ja ausdrücklich, dass dir gekündigt wurde. Ich würd mir über andere Formulierungen mehr Sorgen machen.

Z.B. die hier:

Sie führte die ihr übertragenen Aufgaben stets pflichtbewusst und sorgfältig aus.

Das heißt, dass du wirklich nur das gemacht hast, was man dir gesagt hat, kein selbstständiges Arbeiten, etc.

[CheerSassi]

Danke Schneewittchen, wird schon wieder werden.

Das heißt, dass du wirklich nur das gemacht hast, was man dir gesagt hat, kein selbstständiges Arbeiten, etc.

Naja, im Grunde konnte ich ja auch nichts anderes machen, weil ich ja an keine Akten kam und alles diktiert wurde

[schneewittchen1984]

Aber das war ja nicht deine Schuld und das kann der Leser aus dem Zeugnis nicht rauslesen... Dein potentieller neuer Arbeitgeber weiß ja nicht, dass du nicht selbstständig arbeiten konntest weil dein Chef dich nicht an die Akten gelassen hat (woher soll er das auch wissen, is echt n seltsames Verhalten!) sondern er denkt dann beim Lesen, dass du grundsätzlich nicht selbstständig bist und nicht siehst, wo was zu tun ist und das dann erledigst.