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Die Sicht von der "anderen" Seite

Verfasst: 18.12.2008, 21:03
von Sandra86
Also,

ich war ja eine Weile nicht mehr hier... nach dem Abschluss meine Ausbildung studiere ich Jura...

Und ich muss euch ehrlich sagen (ich arbeite nebenbei noch als Reno).. wenn wir uns mal alle unsere Chefs so anschauen.. und mal überlegen, wie der so als Student sein könnte...
Jedenfalls, hab ich mir das vorgestellt, jetzt alles aus der Sicht des RA zu sehen... und ich ja es macht zwar Spaß, aber die Leute... die sind jetzt schon übermäßig arrogant und denken, sie seien etwas besseres.

Eine Ausbildung als Reno zu haben, wird belächelt. Es macht mich traurig irgendwie - ich dachte es würde mir nicht nur geistig neue Erfahrungen bringen, sondern auch menschlich. Ich mag das Studium, bin aber glücklich auf Arbeit zu sein (unter Renos). Komisch, nicht?

Jedenfalls wollt ich euch einfach mal mitteilen... dass ich so langsam das gefühl habe, dass es einfach leute gibt, die von Geburt an Anwälte werden müssen *grins
Und es ist schon sehr ulkig auf einmal "Auf der anderen Seite zu stehen" (doof gesagt).

Liebe Grüße
Sandra

Verfasst: 18.12.2008, 21:23
von Pepples
Genau das hat uns unserer ehemaliger Referendar auch gesagt. Der ist nämlich richtig nett gewesen und mal kein Arsch. Aber auch er hat gesagt, dass die meisten so AXXX sind und teilweise auch noch von den Profs. hochgepuscht werden.
Behalt Dir Deine Sicht der "kleinen Reno", dann kannst Du es mal besser machen!

Verfasst: 18.12.2008, 21:25
von Gruftie
Behalt Dir Deine Sicht der "kleinen Reno", dann kannst Du es mal besser machen!
Ganz genau!!! Und viel Erfolg bei Deinem Studium!! :daumen

Verfasst: 18.12.2008, 21:39
von Refa-Susi
Das sehe ich genau so. Es ist leider wirklich war, dass die Anwälte sehr arrogant und verständnislos sind. ich habe sehr sehr schlechte erfahrungen machen müssen. hab dann dort gekündigt bei diesem fiesen anwalt und mir was neues gesucht und musste dann aber feststellen, das irgendwie alles so sind. es ist sehr schade. der beruf macht mir auch total spaß, ich hätte nur gern auch ein schönes arbeitsklima, was aber heutzutage in diesem beruf selten ist. die anwälte sind alles überfordert, finde ich. diese verantwortung was sie tragen müssen und die rechtfertigung vor gericht, macht die anwälte irgendwie zu solchen schlechten menschen. ich bin leider sehr sensibel und das ist dann natürlich noch heftiger auf, wenn ein anwalt mir sagt, dass ich schXXX bin und mich ständig überstunden machen lässt und mich nicht respektiert. so war es bei mir.

ich glaube da müssen wir aber leider alle durch, wenn uns dieser job spaß macht und wir auch diesen job weiter ausführen wollen. das beste ist, wenn wir uns einen anwalt suchen, der gerade erst fertig ist mit seinem studium. die sind meist noch nett, die anwälte.

Verfasst: 18.12.2008, 21:50
von Davy Jones’ Locker
Nach bestandenem Examen und den ersten Erfahrungen im Berufsalltag wird ein Großteil derjenigen, die die Nase im Studium noch sehr hoch getragen haben meist deutlich und sehr sehr schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.

Verfasst: 18.12.2008, 22:13
von Autotextkönigin
Ich muß mich mal Gruftie anschließen - also ätzende Chefs haben wir ja genug - machts besser.

Wenn ich so an die Referendare denke, die so an mir vorbeigezogen sind - mein lieber Scholli. Von Etepetete bis Kumpel - alles dabei. Am besten war noch der Referendar, der sein blondes Frauchen anschleppte und uns vorstellte mit: So, das sind hier die Schreibdamen! Oder ein früherer Chef von mir, mit dem ich darüber diskutierte, ob er überhaupt mal den Ausbildungsplan gelesen hätte und dann sagte - wenn das alles tatsächlich gelernt wird, dann hättet ihr ja fast das erste Staatsexamen machen können. Das kann wohl nicht sein (!) - Neee, wir haben drei Jahre tippen gelernt. Blödmann.

Und - man unterschätze nie die Sekretärin - ReFA - ReNo - wie du willst. Wenn ich jemanden nicht leiden konnte, hab ich die Klagen genauso abgegeben, wie vom Ref. diktiert. SELBER SCHULD!! Also immer schön nett sein zu den Mädels...

Verfasst: 18.12.2008, 22:15
von 13
Davy Jones’ Locker hat geschrieben:Nach bestandenem Examen und den ersten Erfahrungen im Berufsalltag wird ein Großteil derjenigen, die die Nase im Studium noch sehr hoch getragen haben meist deutlich und sehr sehr schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.
Das kann ich nur bestätigen. Ich habe schon viele RAe "über den Jordan" gehen sehen. Wer heute noch glaubt, als RA das große Geld zu machen, und das mit links, der lebt in einer Scheinwelt. Nicht umsonst wird schon lange gewarnt, Jura zu studieren. Früher wurde man als Promovierter mit Kusshand genommen, heute kauft man sich für viel Geld in eine Kanzlei ein.

Wer sich als Selbständiger versucht, merkt schnell, wenn oder dass der Laden nicht läuft. Dann geht es los: Schuldenberg, Alk-Probleme, Zulassungsverlust, Mandantengelder-Veruntreuung oder sonst etwas.

Auch hier bewahrheitet es sich immer wieder: Je höher einer sitzt, desto tiefer fällt er - und das ist meistens sehr schmerzhaft.

Verfasst: 18.12.2008, 22:16
von Gruftie
Also immer schön nett sein zu den Mädels...
Ganz genau!!! Denn was wären wohl die RAe und Notare ohne uns?

Verfasst: 18.12.2008, 22:18
von Coschi
Eine Bekannte von mir ist gelerne ReNo und hat dann Jura studiert und die ist irgendwie immer ReNo geblieben finde ich. Die geht auch mit ihrem Mitarbeiterinnen eher freundschaftlich um, zahlt mehr als andere Anwälte und hat immer ein offenes Ohr.

Sandra, versuch es genau so zu machen... Und bleib wie du bist...

Viel Spaß beim Studium...

Verfasst: 18.12.2008, 22:18
von Autotextkönigin
Gruftie hat geschrieben:
Also immer schön nett sein zu den Mädels...
Ganz genau!!! Denn was wären wohl die RAe und Notare ohne uns?
Ein Haufen :klugscheiss -er!! :D