Seltsame Mandanten

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Ahurani

#1

08.08.2006, 13:00

Hallo!

Gerade rege ich mich mal wieder über einen Mandanten auf, der uns herumscheucht und was passiert dann? Es können ihm (einer GmbH) plötzlich und aus unerfindlichen Gründen keine Schriftstücke mehr zugestellt werden. Die GS konnte auch nichts zustellen, obwohl angeblich ein Briefkasten vorhanden sein soll. Ich glaube diesem Kauz kein Stück über den Weg. Der bezahlt seine Rechnungen an die GS NUR per Bareinzahlung bei der GS oder über die Bank! Das muss einem doch komisch vorkommen oder? Ich habe jedenfalls das Gefühl, dass dieser Mensch auch bald wieder weg vom Fenster sein wird und Cheffe keine Kohle für seine Mühen sehen wird. :| Was kann man da machen? Telefonisch ist dieser Mandant zu erreichen, aber was mache ich wenn die Post abermals nicht zugestellt werden kann? Kann man das Mandat im Zweifel kündigen? Würde ich machen, wenn mein Mdt mir nicht seine zustellungsfähige Anschrift nennt. Es erschwert doch ziemlich die Zusammenarbeit zwischen RA und Mdt, wenn man keinen richtigen Kontakt herstellen kann. :?
evelyn m.
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#2

08.08.2006, 13:22

Was kann man da machen?
nur gegen vorschuss tätig werden
Lieben Dank und Grüße an alle
evelyn
Bärchen

#3

08.08.2006, 13:25

Würde ich auch vorschlagen. Wir haben da auch so unsere Spezies. Immer alles sofort machen müssen, aber hinterher nichts dafür bezahlen wollen. Da sagt mein RA dem Mdt. sofort, dass wir nur noch gegen Vorschuss tätig werden.

Gruß Nina
Ahurani

#4

08.08.2006, 15:10

Ja, ich meine auch, dass der Typ erstmal etwas als Vorschuss zahlen sollte. Mir kommt das alles komisch vor. Wir hatten damals seinen ehem. Arbeitgeber oder so vertreten (ein Bestattungsunternehmen!) und die GmbH hat sich auch schön und noch während des Vergleichsabschlusses aus dem Staub gemacht. Weder die GS (ehem. Vermieterin) noch wir haben Geld gesehen. *grummel*
Deshalb bin ich schon von Anfang an so mißtrauisch gewesen, als der Typ wieder zu uns gekommen ist. Naja, mal sehen wie es weitergeht, muss ja schließlich mein Chef entscheiden.
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Pepsi
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#5

08.08.2006, 21:12

ja das problem ist doch sicherlich, dass schon rechnungen geschrieben wurden und nicht bezahlt, da hilft der hinweis mit dem vorschuss auch nicht weiter..
Gast

#6

08.08.2006, 21:43

Ich würde auch nur generell gegen Vorschuss tätig werden. Eigentlich alle RAs, für die ich bis jetzt gearbeitet habe, haben einen Vorschuss genommen, egal von wem, und wenns auch bloß 10 Euro waren. Aber die haben dann jedem erklärt, weshalb sie das tun (müssen), und wer nicht bezahlt hat, konnte gehen, für den gabs auch keine Rechtsberatung. Die Sache mit dem Geld wurde vor der Beratung geregelt.
Hat eigentlich immer super funktioniert.
Gast

#7

08.08.2006, 21:47

Ich kann mich dem nur anschließen, bei solchen Mandanten IMMER nur mit Vorschuss tätig werden. Schließlich hat nicht nur der RA die Arbeit, sondern auch ihr. D. h. der RA und ihr werdet somit nicht bezahlt für eure Arbeit! Gerade bei schwierigen und umfangreichen Angelegenheiten wäre das ärgerlich!
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Jennifer
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#8

09.08.2006, 07:20

Sehe ich genauso.

Wir hatten auch mal einen Fall da wollte einer am nächsten Tag einen Termin und es wäre so eilig, und als der Anwalt dann kurz mit ihr telefoniert hat, kam ihm das etwas seltsam vor und er hat einen Vorschuss verlangt - mit der Folge, dass der Anrufer erst einen Termin ausgemacht und dann abgesagt hat. :lol:
Liebe Grüße :)
Jennifer

:yeah
Gast

#9

09.08.2006, 08:01

ich würde auch immer einen vorschuss verlangen, aber bei uns sieht die praxis leider anders aus. manchmal kommen mandanten mit schreiben zu uns bei denen am gleichen oder am nächsten tag die frist abläuft. mein chef erledigt das dann, weil der mandant sagt, er habe ne rechtsschutzversicherung oder er bringt den vorschuss morgen, und am schluss guckt er in die röhre... :( ist halt ärgerlich, wenn man für seine arbeit nicht bezahlt wird, wobei's auch teilweise an der gutmüdigkeit (naivität...) meines chefs liegt.

in deinem fall ist es allerdings nicht ganz so einfach mit einer mandatskündigung, wenn du die schreiben nicht zustellen kannst. ich würde den mandanten anrufen, nach der derzeitigen anschrift fragen und darauf hinweisen, was er bereits zu bezahlen hat bzw. einen vorschuss anfordern. sollten die schreiben dann wieder zurückkommen würde ich meinen chef davon überzeugen, das mandat zu kündigen. wenn dann irgendwelche fristen verpasst werden, ist der mandant selbst schuld.
Ahurani

#10

09.08.2006, 12:32

Hallo,

in dieser Sache hier sind wir noch nicht weiter tätig geworden, also nicht übermäßig würde ich sagen. Habe meinen Chef gestern nochmal darauf angesprochen, dass er zumindest mal nen Vorschuss anfordern sollte und sei es nur ein Pauschalbetrag, dann hat er erstmal etwas auf seinem Konto.

Also den Mandanten konnte ich gestern noch erreichen und der meinte, der Briefkasten sei ordnungsgemäß beschildert, aber das Haus liege an einer Grenze und der Kasten sei schwer zu finden bla³. Ich habe ihm gesagt, dass er sich mal bei der Post beschweren möge, denn es können ja auch mal ganz andere Dinge sein, die wichtig seien. Naja, das hat er heute wohl gemacht, aber da konnte man ihm auch nicht weiterhelfen.

Übrigens hat dieser komische Mandant gemeint, dass eine Telefon- und Faxnummer bei der Telekom beantragt sei, aber er noch keine vorliegen habe. Als ich dann meinte ich schicke das Schreiben wollte er es abholen und dann rief er nochmal an und sagte mir eine Faxnummer aus einer anderen Stadt, wo er auch noch ein weiteres Büro habe. Die Nummer war eine Faxnummer von einer Vers. wie ich feststellte, unser Mdt. ist aber kein Vers.Makler. Fand ich auch wieder komisch. :?

Ich hab ein komisches Gefühl bei diesem Typen und ich hoffe, dass mein Chef bald einen Vorschuss anfordert, damit er nicht nachher in die Röhre guckt. Ich habe auch keine Lust für solche Mandanten dann immer zu springen, versteht Ihr was ich meine?
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