REFA auf selbstständiger Basis?

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Satine222000
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#31

04.12.2007, 21:47

@Schlaubi
Also, für 11,00 EUR die Stunde mache ich das nicht. Ich habe mir mal alle Kosten ausgerechnet, da bleibt kaum was über. Da kann ich auch in Teilzeit angestellt bleiben, da bleibt mir mehr. Aber ich bin trotzdem am überlegen, ob ich nicht mal eine Anzeige bei örtlichen RAK aufgebe. Mal sehen, ob es noch mehr Anwälte gibt, die an einer Mitarbeiterin auf selbstständiger Basis interessiert wären. Vielleicht ergibt sich ja da noch etwas.
StineP

#32

04.12.2007, 22:25

Ja, also man sollte das echt gut durchdenken. Und vor allem nicht vergessen, dass man schon was zu bieten haben muss, um 30 € die Stunde zu verlangen. Viele Anwälte knappsen selber. Für Standardtätigkeiten kann man für das Geld tatsächlich günstiger ne Angestellte bekommen... Also entweder man ist tatsächlich sehr spezialisiert wie jemand schon schrieb: zB Steuersachen) oder man ist Refawi o.ä.)... Als reine Refa wirst du wohl eher keine Chancen haben... Leider.

Dennoch viel Glück
Gast

#33

05.12.2007, 08:33

Also ich glaube nicht, dass 30,00 € die Stunde mehr sind, als wenn ein RA ne Angestellte hat. Ich bin von Beruf sogar noch Rechtsanwaltsgehilfin - da ich meine Ausbildung 1995 beendet habe.

z.B. ich habe einen RA da arbeite ich im Monat für 40,00 € die Stunde. Das sind zusammen 1560,00 € netto + Mwst 19 % = 1856,40 €, die ich dem RA in Rechnung stelle. Die Mwst sind für ihn und für mich ein Durchlaufposten im Prinzip. Wenn er einer Angestellten 1.560,00 € netto zahlen würde wollen, was würde er denn dann noch an Lohnnebenkosten drauf hauen müssen. Ich finde die Selbständigkeit eine prima Sache und da Anwälte ja einen gesunden Geiz haben, sind sie auch an solchen Dingen sehr interessiert.
Satine222000
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#34

05.12.2007, 09:09

Guten Morgen!
Also, ich habe gestern abend noch ne Anzeige bei der RAK geschaltet und heute morgen schon drei Anfragen von Kanzleien erhalten.Vielleicht wird das ja doch noch was. 30 Euro werde ich vielleicht nicht verlangen, aber unter 20 Euro werde ich auch nicht gehen. Ich werde dann mal weiter berichten.
Euch allen einen schönen Tag!
Andreas

#35

05.12.2007, 10:07

stein hat geschrieben:Wir reden hier aber doch nicht von "Firma haben" sondern davon, dass jemand ein Kleingewerbe anmelden möchte.
Egal, ob das ein "Kleingewerbe" ist (habe ich selbst) - es ist eine Firma, weil es eine selbständige Tätigkeit ist. Es kommt überhaupt nicht darauf an, ob Kleingewerbe oder nicht. Das ist nur eine Umsatzsteuerfrage.
stein hat geschrieben:Im übrigen kann man km a´0,30 € absetzen - dass kann eine angestellter ReFa nicht.
Andersrum:

Man muß pro privat mit dem Firmenwagen gefahrenen KM 0,30 € auf sein Einkommen hinzurechnen, das dann versteuert wird. Alternativ kann man auch die 1 % - Regelung in Anspruch nehmen:

http://www.steuernetz.de/content/ste200 ... rzeug.html

Da wird also fiktiver Gewinn versteuert, den man gar nicht hat - und im Gegenzug darf man dann die kompletten Fahrzeugkosten auch für Privatfahrten von der Steuer absetzen.
Ich kann Papier - Druckerpatronen ect. absetzen.
Einen Computer und einen Drucker hat wohl jeder zuhause.
Also ist dies keine Sonderanschaffung.
Und das Ersatzgerät dazu - das Datensicherungsgerät etc. ? Sowas verschleißt immens schnell bei extensiver Nutzung. Mein teurer Farblaser hat meine Nutzung gerade mal zwei Jahre mitgemacht, dann war schon ein neuer fällig, und das war echt kein Billiggerät.

Wenn du also sagst :
stein hat geschrieben:OK, Krankenkasse muss man zahlen - aber trotzdem hat man damit mehr als wenn man festangestellt wäre.
:sorry aber da kann ich echt nur sagen: Das stimmt garantiert nicht.

Warum, denkst du, muß eine Anwaltsstunde, um richtig rentabel zu sein, 150 - 250 € bringen ? Oder warum zahlt man in der Markenwerkstatt Stundenlöhne bis zu 100 € für einen Kfz-Mechaniker ?

Du verschätzt dich gewaltig, stein, was die staatliche Abzockerei der Selbständigen und die Kosten, die man als Selbständiger hat, angeht.
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schneeflocke
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#36

05.12.2007, 11:20

Ick kann Andreas nur zustimmen. Meine Tochter ist ja ebenfalls nebenbei selbständig tätig. (als Ballettlehrerin), gut das ist ein anderes Fachgebiet, aber tut hier ja nichts zur Sache.

Sie muss mindestens 20 Euro nehmen, um kostendeckend aus der Sache rauszukommen, im Regelfall nimmt sie 25 Euro, überlegt aber ab 2008 30 Euro die Stunde nehmen zu müssen.

Hinzu kommt der Steuerberater, den sie zwingend braucht, weil sie ansonsten mit einem Bein im Gefängnis stehen würde, da sie von solchen Dingen nicht wirklich viel Ahnung hat und sich diese Ahnung auch nicht anlesen konnte bislang.

Den meisten Stress hatte sie wegen der Krankenkasse. Sie ist ja hauptberuflich in einem Kindergarten tätig. Da durfte sie eine bestimmte Höhe an Einkünften aus dieser selbständigen Tätigkeit nicht überschreiten monatlich, um diesen Krankenversicherungsschutz nicht zu verlieren.

Die Künstlersozialkasse wollte sie jedoch nicht aufnehmen, und die Rentenversicherungsanstalt in Berlin fühlte sich irgendwie auch nicht zuständig für diese Art der selbständigen Tätigkeit. Ohne proffesionelle Hilfe hätte sie alles nie händeln können.

Nun ja, sie ist ja nun schwanger, kann diese selbständige Tätigkeit nicht mehr ausüben und mußte dann auch noch eine Vertretung besorgen, denn sie hatte ja Verträge zu erfüllen...... auch das war nicht leicht zu stemmen.

Liebe stein, es ist, wirklich nicht einfach. Teilweise ist meine Tochter so angenervt davon, dass sie sogar überlegt, nach ihrer Schwangerschaft gar nicht mehr damit anzufangen.
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stein
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#37

06.12.2007, 22:53

Tja, ich schau mal am Ende des Jahres, was meine Steuerberaterin mir rät.
Aufhören kann man ja von heute auf morgen.
Man - Frau - müßte dann das Gewerbe ja einfach abmelden.
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Schaf
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#38

13.12.2007, 13:06

Wir hatten mal eine selbständige ReFa, die hat für 30 EUR gearbeitet. Die Chefin hat das gerne gezahlt, weil sie ja ansonsten keine Verpflichtungen gegenüber der Dame hatte. Als wir sie nicht mehr brauchten, hat die Chefin die Zusammenarbeit von heute auf morgen beendet. Ich glaub, ich würde das nur in der größten Not machen. Mir ist ein Angestelltenverhältnis 1000 Mal lieber.

Gruß vom Schaf
Ich kann mich nicht erinnern, dass ich mal was vergessen hätte. :)
Gast

#39

15.12.2007, 08:02

Zum Thema Selbständigkeit als ReFa kann ich nur sagen:

Finger weg!

Ich habe bereits 1991 einen entsprechenden Gewerbebetrieb angemeldet. Hintergrund war die Notwendigkeit der Betreuung meiner kleinen Tochter und mit der Selbständigkeit die Möglichkeit der flexiblen Arbeitszeit. Das lief auch viele Jahre super gut; allerdings ist die Entwicklung mittlerweile ein Hohn.
Die Zahlungsbereitschaft der Auftraggeber, von denen man ja regelmäßig mehrere haben muss, um nicht in den Arbeitnehmerstatus zu fallen, ist dermaßen gesunken, dass ich mittlerweile weniger verdiene als vor 12Jahren!
Schon bei € 25,00 entgleisen den Auftraggebern die Gesichtszüge. Mir hat doch vor kurzem eine Anwältin allen Ernstes € 15,00 maximal angeboten und das im zarten Alter von 52 Jahren und über 30 Jahren Berufserfahrung.
Die private Krankenversicherung erhöht jährlich kräftig den Beitrag, ich zahle schon weit über € 600,00, rechnet mal, wie lange Ihr arbeiten müsst, um nur diesen Betrag zu erwirtschaften. Und dieser ist bei Zusammenveranlagung von Eheleuten nicht mal steuerlich absetzbar.
Also lieber ein Angestelltenverhältnis mit sozialer Hängematte!
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#40

15.12.2007, 09:05

Guten Morgen, Vogt!
Vielen Dank für deine Meinung! Ich habe zwar auf meine Anzeige hin eine Menge Anfragen von Rechtsanwälten bekommen, aber keiner zahlt über 15 Euro. Denen ist auch erstmal die Kinnlade runtergefallen, als ich gesagt habe, dass ich 25 Euro die Stunde nehme. Ich werde dann wohl erstmal im Angestelltenverhältnis bleiben, obwohl es nur für Teilzeit ist.
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