Arbeit, aber totunglücklich

In dieses Forum gehören alle Themen, die keinem anderem Forum zugeordnet werden können.
Annie29

#1

03.11.2007, 12:33

Hallo alle Zusammen.

Wollt mich mal aus der Versenkung melden und euch von meinen ersten Arbeitstagen berichten.

Es war wirklich zum :heul . Als ich euch vor paar Tagen berichtete, dass es bei mir mit Arbeit geklappt hat, war ich eigentlich der Auffassung es ist ein Neuanfang nach so langer Zeit. Auch die Versprechungen beim Vorstellungsgespräch waren gut. Was aber jetzt zum Vorschein kommt, dass ist einfach nicht wahr.

Bis zum Zeiptunkt des Beginns meiner neuen Arbeit, hatte ich gewisse Vorstellungen was eine Refa so macht. Bin ja nicht auf den Kopf gefallen und habe ja schließlich bis vor Beginn der neuen Arbeit auch in einer Kanzlei gearbeitet. Allerdings wurde mir ganz schnell klar, dass ist vollkommen anders. :wirr Die Akten alleine sehen saumäßig aus. Als Mandant würde ich mir die Frage stellen, so wie die Akte aussieht, arbeiten die auch so??????????? :hm
Ich sitze stellenweise nur rum, weil ich nichts zu tun habe, dachte auch, okay da kannst ja mal in Forum gehen und dich zurückmelden und vielleicht mal die eine oder andere Frage stellen. NEEEEEEEE gibt es nicht.
Die ganze Organisation ist irgendwie total hinter dem Mond. Geht es euch auch so???
Ich bin jedenfalls totunglücklich und es macht mir auch überhaupt keinen Spass.

Liebe Grüße Annie
Benutzeravatar
Monte
Daueraktenbearbeiter(in)
Beiträge: 415
Registriert: 09.05.2007, 11:43
Wohnort: Rennau, Landkreis Helmstedt
Kontaktdaten:

#2

03.11.2007, 12:53

Hallo!
Na das hört sich nicht soooo toll an. Vielleicht solltest du erstmal in den sauren Apfel beißen,etwas abwarten und dann die Gelegenheit ergreifen,mal gaaaanz vorsichtig deine Bedenken und deine konstruktive!!! Kritik äußern.
Ich drück dir auf jeden Fall die Däumchen und alles andere,dass sich das bei dir schnell ändert und du wieder eine glückliche Annie bist!!!
Wer kämpft, kann verlieren.Wer nicht kämpft, hat schon verloren!
secret72

#3

03.11.2007, 14:14

Hallo Annie!

Hört sich wirklich nicht sehr doll an.

Aber - nutze doch die Gunst der Stunde und bringe Dich und Deine Ideen / Verbesserungsvorschläge nach und nach ein. Und bringe - wie Monte schon schreibt - konstruktive Kritik an, wenn Du denkst, dass der Zeitpunkt dafür reif ist. Als "Neue" sollte man damit wohl erstmal etwas vorsichtiger sein, aber nach einer gewissen Zeit - 2, 3 Monate - kann man damit schon mal rausrücken.

Was heißt "Die Akten sehen saumäßig aus"?
Benutzeravatar
schneeflocke
Absoluter Workaholic
Beiträge: 1732
Registriert: 25.11.2006, 16:59
Wohnort: Mitten im Ruhrgebiet

#4

03.11.2007, 14:40

Ich stimme secret zu.

Entweder Du bringst -nach einer angemessenen Wartezeit- diese Kanzlei mit Deinem Wissensstand auf Vordermann, oder aber Du verläßt noch während der Probezeit dieses Büro.

Wenn Du nichts zu tun hast, kannst Du ja schon damit beginnen, das Chaos zu sichten und zu ordnen, bzw. Deine Verbesserungsvorschläge zu formulieren und diese dann zu gegebener Zeit mit Chefe besprechen.

Chris
Benutzeravatar
Rehlein39
Kennt alle Akten auswendig
Beiträge: 612
Registriert: 07.02.2007, 14:56
Beruf: Rechtsanwaltsgehilfin
Software: RA-Micro
Wohnort: Cottbus

#5

03.11.2007, 14:50

Hallo Annie!
Mir geht es ja ähnlich wie Dir, bin in einer neuen Kanzlei und total unglücklich. Aber bei Deinem Beitrag fällt mir auf, dass Du "nur" das Chaos und die Langeweile beklagst. Wie sind denn die Chefs und die Kollegen? Wenn mit denen alles in Ordnung ist, würde ich Dir raten, einfach noch ein bißchen durchzuhalten!
Manches sieht nach einiger Zeit doch nicht so schlimm aus! Vielleicht brauchst Du nur eine gewisse Eingewöhnungszeit? Auf jeden Fall :kopfhoch
Annie29

#6

04.11.2007, 10:31

@secret72
Die Akten sehen dahingehend saumäßig aus, dass nur in die Akte hineingelegt wird. Ist sind keine direkten Abhefter sondern nur solche Hängehaken, die direkt quer in den Aktenschrank eingehangen werden. Die Blätter sind zerknittert und mit Eselsohren versehen. Hatte ja bereits schon damals geschrieben, dass dort das AdvoWare-Prgramm genutzt wird. Das Programm ist aber lediglich nur in der vereinfachsten Grundversion ausgestattet. Das heißt Rechnungen, wie ich es gewohnt bin im Programm zu schreiben, werden nach Vorlage im Schreibprogramm geschrieben.

@Rehlein
Ja das ist richtig. Aber meine Kolleginnen, d.h. eine Azubine und die andere Teilzeitkraft sind eigentlich sehr nett. Habe auch bereits schon sachte angefragt, wie man denn zu Veränderungen steht. Meine Kollegin meinte nur, also wenn sie Vorschläge zur Verbesserung haben (sie ist bereits 10 Jahre in der Kanzlei), dann sollte ich es doch sagen, sollte aber bedenken, dass bereits eine Linie gefahren wird und man nicht unbedingt von dieser Abweichen will.
Ich habe auch gesagt, dass ich es jetzt eh nicht ändern kann, da ich nun mal den Job angenommen habe. Natürlich gebe ich auch mein Bestes, da ich ja schon gerne wieder arbeiten wollte. Nur es ist eben verdammt schwer, von einer naja doch eher modernen ausgestatteten Kanzlei in eine eher hinter dem Mond lebende Kanzlei einzusteigen.
@Monte
Ich stimme Dir vollkommen zu. Mir bleibt bis zur endgüligen Entscheidung nichts anderes über, als dort zu bleiben und ehrlich gesagt, habe ich irgendwie schon die Hoffnung, dass man dort schon einiges ändern kann. Es wäre sinnvoll, da dann zunehmend eine Arbeitserleichterung für uns gegeben wäre. Auch für die AZUBIS lasse ich eigentlich das Argument nicht gelten, wenn dass Programm nicht genutzt wird, lernt der Lehrling besser. Für mich nicht nachvollziehbar. Denn nach Beendigung der Lehrzeit und bei Nichtübernahme, ist dem Lehrling nicht geholfen, da die neue Kanzlei eine Voraussetzung stellt, dass das Anwaltsprogramm in der Handhabung kappiert wird.

Mich würde zunehmend mal interessieren, wie es bei euch im Arbeitsablauf lang geht. Welche Arbeiten prinzipiell von euch ausgeführt werden und welche nicht, weil die der Anwalt machen will aber eigentlich auch nicht braucht.

Liebe Grüße Annie
Benutzeravatar
schneeflocke
Absoluter Workaholic
Beiträge: 1732
Registriert: 25.11.2006, 16:59
Wohnort: Mitten im Ruhrgebiet

#7

04.11.2007, 11:18

Die Frage nach den Arbeitsabläufen ist schnell und einfach beantwortet.

Meine Chefs sagen/diktieren was gemacht werden muss und wir tun es dann.

D.h. Die Anwälte machen nichts selber.

Dann heißt es z.B. : Bitte ZV einleiten, bitte EMA machen, bitte Scheidungsantrag vorbereiten, bitte Mandant anrufen, zwecks Rücksprache, bitte Fremdgeld weiterleiten an Mdt. und Gutachter usw.......


Chefs fahren zum Gericht zur Wahrnehmung der Termine und Chefs führen die Gespräche mit der Mandantschaft...... :wink:
Annie29

#8

04.11.2007, 12:28

@Schneeflocke
genau das ist das was ich eigentlich will. Aber bei uns in der Kanzlei geht alles anders. Meine Chefin macht zunehmend alles alleine, selbst die Schreiben die in Kopie in die Akte gehen heftet sie ab und nicht wir. Frage mich wozu braucht die eigentlich Angestellte.
Benutzeravatar
Sunny
Absoluter Workaholic
Beiträge: 1184
Registriert: 29.05.2006, 10:35

#9

04.11.2007, 12:42

Eigentlich ist es doch erschreckend, wie oft man hier in letzter Zeit lesen muss, das einige unglücklich in ihrer Kanzlei sind, oder (mir gehts ja auch nich anders, leider). :-(

@Annie: Ich kann dich ganz gut verstehen. Bei uns wird alles diktiert, d. h. sogar der Text für einen Übersendungszettel wird diktiert, was ich ja bislang nich kannte, da ich bislang genau so gearbeitet hat, wie schneeflocke. Nun ist es aber ganz anders und man kann sagen, das ich und meine Kollegin eigentlich nur Schreibkräfte sind, da wir den ganzen Tag nichts anderes machen.
Mir selbst gefällt das gar nicht, nur versuch ich halt die Zähne zusammenzubeißen, bis ich was anderes gefunden hab, da jegliche Form des Einbringens von Vorschlägen sinnlos ist, da sich eh nichts ändert.

Ich würd dir auch raten, der Sache noch etwas Zeit zu geben und abzuwarten, ob du dich daran gewöhnen kannst oder sogar was ändern kannst oder ob auf der Schiene weitergefahren wird. Sollte es dir dennoch keinen Spaß machen, dann schau dich nach was anderem um. ;-)
[img]http://www.cheesebuerger.de/images/more/bigs/a037.gif[/img]
Benutzeravatar
schneeflocke
Absoluter Workaholic
Beiträge: 1732
Registriert: 25.11.2006, 16:59
Wohnort: Mitten im Ruhrgebiet

#10

04.11.2007, 12:49

Mal im Ernst jetzt, auch wenn ich Gefahr laufe verprügelt zu werden, aber nach 30 Jahren im Beruf wünsche ich mir manchmal eine ruhige Schicht.

Ich würde so manches darum geben, wenn ich einmal nur alles vorgesagt bekommen würde und mein Chef einmal was in die Akte heften könnte.

Einfach nur hinsetzen, Stöpsel in die Ohren und sich berieseln lassen.

ABer so ist das nun mal im Leben. Man will immer das haben, was man nicht hat. :lol:

Dann kommt bei uns noch hinzu, dass nicht jeder von uns alles machen muss. Jede von uns hat so ihr Spezialgebiet. Das führt aber auch dazu, dass man zur Verblödung neigt und nicht wirklich alles immer kann.
Antworten