Seite 4 von 9

Re: Zu großer Druck bzw. zu hohe Erwartungen?

Verfasst: 11.04.2017, 13:07
von 148
Von mir auch viel Erfolg bei den Bewerbungen. Und verbanne dein schlechtes Gewissen aus deinem Kopf. Nachher wirst du dich ärgern, es nicht gemacht zu haben, weil sich die Situation (unter Umständen) nicht ändert und auch nie ändern wird.

Du musst und darfst dich hier nicht aufarbeiten (das wird aber bald der Fall sein, wenn sich für dich an der Stresssituation nichts ändert). Zum Beispiel ein Burn Out ist nicht zu unterschätzen.

Viel Erfolg, ich drücke dir die Daumen.


Wenn wir beim Thema gerade sind:
Mich würde interessieren, wer vielleicht schon ein Burn Out hatte und dann wieder in den Beruf zurückging?? Ist das mit einer solchen "Vorerkrankung" (sag ich jetzt mal so) überhaupt möglich? Ich stelle mir das sehr sehr schwierig vor, da teilweise nicht sehr viel Rücksicht genommen wird. Oder ist hier die einzige Möglichkeit weg vom Beruf und Umschulung? Vielleicht kann uns ja wer berichten. Würde mich sehr interessieren.

Re: Zu großer Druck bzw. zu hohe Erwartungen?

Verfasst: 11.04.2017, 15:22
von paralegal6
naja, es kommt drauf an woher das Burnout genau kommt. War es in der einen Kanzlei einfach zuviel weil man bspw. alleine war und geht nun in ein ruhiges Büro mit vielleicht nur einem RA dann sieht es sicher anders aus. Wenn man generell mit Fristen und viel Telefon überfordert ist sollte man vielleicht in eine Rechtsabt. o.ä. wechseln

Re: Zu großer Druck bzw. zu hohe Erwartungen?

Verfasst: 11.04.2017, 16:22
von Fräulein Fit
In einer Rechtsabteilung gibt es genauso Fristen an die man sich zu halten hat und das Telefon klingelt auch nicht gerade wenig ;-) nur mal nebenbei
Es ist nur 'anderer' Stress den man da hat. Kommt auch nicht jeder mit klar.

Re: Zu großer Druck bzw. zu hohe Erwartungen?

Verfasst: 11.04.2017, 16:27
von GVZ-Schickerin
Fräulein Fit hat geschrieben:In einer Rechtsabteilung gibt es genauso Fristen an die man sich zu halten hat und das Telefon klingelt auch nicht gerade wenig ;-) nur mal nebenbei
Es ist nur 'anderer' Stress den man da hat. Kommt auch nicht jeder mit klar.
Also ich muss sagen, dass ich in meiner Rechtsabteilung nicht so die Fristen habe und das Telefon an sich auch gemäßigt ist. Stress kommt selten auf. Aber dennoch habe ich genug zu tun. Allerdings damals beim Anwalt hatte ich wesentlich mehr Stress. Ich bin aber ganz zufrieden so :lol:

Re: Zu großer Druck bzw. zu hohe Erwartungen?

Verfasst: 11.04.2017, 16:31
von Fräulein Fit
Ich finde in einer Kanzlei machen die Mandanten den meisten Stress und dadurch das die Anwälte total von denen abhängig sind, in Bezug auf das Geld, stresst das viel mehr als in einer Rechtsabteilung. Das empfinde ich als den größten Unterschied.

Re: Zu großer Druck bzw. zu hohe Erwartungen?

Verfasst: 11.04.2017, 17:13
von Riverside
paralegal6 hat geschrieben:naja, es kommt drauf an woher das Burnout genau kommt. War es in der einen Kanzlei einfach zuviel weil man bspw. alleine war und geht nun in ein ruhiges Büro mit vielleicht nur einem RA dann sieht es sicher anders aus. Wenn man generell mit Fristen und viel Telefon überfordert ist sollte man vielleicht in eine Rechtsabt. o.ä. wechseln
Vergiss es :lolaway wir haben genauso Fristen, Termine, Wiedervorlagen und Dauertelefonklingeln.

Re: Zu großer Druck bzw. zu hohe Erwartungen?

Verfasst: 12.04.2017, 10:21
von Mel Kunterbunt
148 hat geschrieben: Wenn wir beim Thema gerade sind:
Mich würde interessieren, wer vielleicht schon ein Burn Out hatte und dann wieder in den Beruf zurückging?? Ist das mit einer solchen "Vorerkrankung" (sag ich jetzt mal so) überhaupt möglich? Ich stelle mir das sehr sehr schwierig vor, da teilweise nicht sehr viel Rücksicht genommen wird. Oder ist hier die einzige Möglichkeit weg vom Beruf und Umschulung? Vielleicht kann uns ja wer berichten. Würde mich sehr interessieren.
Ich drücke dir auch ganz doll die Daumen..

Ich hatte ein ähnliches Problem... Welches dann mit Burn Out endet...
Ich habe in einer Kanzlei mit 5 Anwälten gearbeitet. Wir waren 3 Refas (eigentlich 4, aber die 4. hat die Zwangsvollstreckung für die anderen 3 Kanzleiniederlassungen gemacht und hat bei uns nie ausgeholfen)... Eine Kollegin war 20 h Stunden arbeiten (war für die Buchhaltung verantwortlich), die andere Kollegin Vollzeit, saß am Empfang und war schon mit Tür öffnen überfordert.
Ich habe die Post, Fristen, Wiedervorlagen, Zwangsvollstreckung und Telefondienst gemacht und wenn die Kollegin, die die Buchhaltung gemacht hat, im Urlaub war, habe ich dies natürlich auch noch übernommen bzw. wenn die Kollegin, die für die ZV für die anderen Niederlassungen zuständig war, krank oder im Urlaub war, war ich auch noch Ansprechpartner für die anderen Büros.
Abgesehen davon, dass die Arbeit nicht zu schaffen war, kam auch noch bossing dazu...
Ging dann soweit, dass ich bereits vor der Arbeit geweint habe und als ich heim gefahren bin auch dort nur noch am heulen war. War nervlich total am Ende... Bin auch jeden Abend 2 oder 3 mal vom Parkhaus zurück zur Kanzlei gelaufen, weil ich nicht mehr wusste, ob ich tatsächlich das Büro abgeschlossen habe (Zwänge :pfeif )
Bis mich dann meine Hausärztin zum Psychologen geschickt hat weil sie schon vermutet hatte, dass ich unter Burn out leide. Was sich dann leider auch so bestätigt hat.
Ende vom Lied, ich habe wegen Krankheit nach 3 Wochen die Kündigung bekommen...

Soviel zum Thema aufopfern...

Und ich denke, dass es auch in deinem Fall nichts mit Handtuch werfen zu tun hat... Aber fange wirklich an, mehr an dich zu denken, weil wenn es dich dann mal für längere Zeit aus dem Rennen nimmt, wird dir deine Aufopferung wohl auch keiner deiner Chefs anrechnen..

Und 148.. Ja, ich bin wieder in einer Kanzlei gelandet... Obwohl ich lange überlegt habe, weil ich das eigentlich nicht mehr wollte... :roll: (Habe ich auch damals beim Arbeitsamt angegeben, dass ich in keine Kanzlei mehr möchte... :angst )

Re: Zu großer Druck bzw. zu hohe Erwartungen?

Verfasst: 12.04.2017, 10:56
von GVZ-Schickerin
Mel Kunterbunt hat geschrieben:
148 hat geschrieben: Und 148.. Ja, ich bin wieder in einer Kanzlei gelandet... Obwohl ich lange überlegt habe, weil ich das eigentlich nicht mehr wollte... :roll: (Habe ich auch damals beim Arbeitsamt angegeben, dass ich in keine Kanzlei mehr möchte... :angst )
Aber ich hoffe, dass es jetzt wieder besser ist und Du Dich da wohlfühlst und geschätzt wirst.

Re: Zu großer Druck bzw. zu hohe Erwartungen?

Verfasst: 12.04.2017, 11:06
von Mel Kunterbunt
Ja, die Anwälte hier sind suuuuper lieb.. Wir haben hier zwar auch heftig viel zu tun und sind auch chronisch unterbesetzt... Allerdings finden wir kein fähiges Personal (Anwälte sind aber wenigstens bemüht... ), zu Weihnachten gab es hangeschriebene Karten, wo jeder einzeln für seine Leistungen gelobt wurde und Druck gibt es seitens der Chefetage so gut wie gar nicht (den mache ich mir immer selbst, weil ich es nicht anders gewohnt bin :) ). Kann also wirklich nicht klagen... :)

Re: Zu großer Druck bzw. zu hohe Erwartungen?

Verfasst: 12.04.2017, 12:43
von GVZ-Schickerin
Mel Kunterbunt hat geschrieben:Ja, die Anwälte hier sind suuuuper lieb.. Wir haben hier zwar auch heftig viel zu tun und sind auch chronisch unterbesetzt... Allerdings finden wir kein fähiges Personal (Anwälte sind aber wenigstens bemüht... ), zu Weihnachten gab es hangeschriebene Karten, wo jeder einzeln für seine Leistungen gelobt wurde und Druck gibt es seitens der Chefetage so gut wie gar nicht (den mache ich mir immer selbst, weil ich es nicht anders gewohnt bin :) ). Kann also wirklich nicht klagen... :)
Das freut mich. So soll es sein ;)