Hallo Leute,
jetzt muss ich mich auch mal zu Wort melden bei diesem heißen Thema!
Zurzeit bin ich nämlich selbst etwas gefrustet was mein Gehalt angeht und da tut es schon gut sich ein wenig darüber auszutauschen.
Angefangen habe ich damals beim RA + Notar Nähe Lübeck. Meine Kolleginnen, die älteste hatte bereits schon einige Jahre ausgelernt, verdienten damals so 2.500,00 DM. Hörte sich für mich schon total viel an. Beide hatten ein Auto und kamen auch von etwas weiter her.
Als ich dann meine Ausbildung abgeschlossen hatte, ging ich nach Hamburg in eine RA-Kanzlei mit 5 Anwälten, von denen 3 ganztätig da sind. Seinerzeit sagte man mir, dass Berufsanfänger ein Gehalt von 3.000,00 DM verlangen könnten. Ich wollte jedoch nicht zu hoch pokern und habe 2.700,00 DM verlangt, worüber ich mich im Nachhinein dann auch etwas ärgerte, da ich mitbekommen habe, was hier sonst so verdient wurde. Naja, kann man nichts machen. Letzten Endes kam ich dann doch auf meine 1.500,00 EUR mit meiner ersten Gehaltserhöhung.
Im Grunde war ich mit meinen 1.500,00 EUR (+ Urlaubs- und Weihnachtsgeld), 25 Tage Urlaub (wenn ich älter bin, gibt’s noch eine Erhöhung bis auf 30 Tage) und den 39 Stunden, die ich arbeiten muss sehr zufrieden. Denn ich kann regelmäßig um halb fünf heim, da wir Kolleginnen es so aufgeteilt haben und am Freitag gehen alle um 16 Uhr heim. Wenn Arztbesuche anstehen, kann man auch früher gehen oder später kommen, da sagt keiner was. Heiligabend und Silvester ist auch immer frei, ohne dass man hierfür einen Tag Urlaub nehmen müsste. Meine Fahrtkosten von 111,00 EUR sind derzeit im Brutto enthalten, so muss ich mir wegen des Lohnsteuerausgleiches keine Gedanken machen und habe sogar noch 56 EUR mehr raus als wenn alles versteuert werden würde. Seminare werden übrigens auch von meinen Chefs bezahlt, es sei denn es handelt sich um Seminare, die mehr als 400 EUR kosten, da bedarf es schon einer kleinen Vereinbarung, aber 150 EUR bezahlen sie locker von selbst, wenn man fragt.
Seit vorletztem Jahr zahlen meine Chefs nun auch 100 EUR für einen Altersfonds für mich ein. Das kam von denen ganz alleine. Auch nicht schlecht!
Trotz alledem macht es mich etwas traurig. Ich arbeite jetzt 5 Jahre hier und eigentlich könnte es schon etwas mehr werden mit der Zeit, denn ich habe mich in diesen Jahren auch weitergebildet und nehme meiner Chefin wirklich sehr viel ab!
Meine Tätigkeiten erstrecken sich auf:
Diktate schreiben, Telefon, Bearbeitung von Mahnbescheiden, Zwangsvollstreckung, Fristen und Termine, Einkauf von Büromaterialien, ich kümmere mich um die EDV, wenn hier mal etwas nicht läuft, fertige eigenständig Zahlungsverzugskündigungen und Räumungsklagen nach Vorlage und erstelle Kostenrechnungen.
So, ich hoffe ich hab nun nichts Wichtiges vergessen.
Das einzige, was ich nicht kann ist die Buchhaltung, da mir dies leider nie beigebracht wurde.
Tjo, nur wenn ich so Eure Beiträge lese, dann werde ich wohl nie auf 2.000,00 EUR kommen oder?
Es ist doch echt zum heulen. Ich komme zwar klar mit meinem Gehalt, aber ein Auto oder so was werde ich mir dann wohl nie leisten können.
Habe schon überlegt nach einer Gehaltserhöhung zu fragen, aber ich habe solche Angst, dass sie es ablehnen oder irgendwie komisch reagieren. Meine Kollegin, die seit letztem Mai hier angestellt ist, bekommt 1.700,00 EUR, aber auch nicht mehr zurzeit, weil sie so schlecht Kostenrecht kann. Sie hat keine weiteren Aufgabengebiete außer ihre Akten bearbeiten, so wie ich auch (Mahnverfahren, ZV, Diktate, Abrechnungen).
Was meint Ihr? Ob man mal anklopfen könnte wegen etwas mehr Geld? Also 1.700,00 EUR bis 1.800,00 EUR würde ich wenn haben wollen. Ist der Sprung von ca. 200 EUR real? Aber dann frag ich mich, ob es das wert ist, weil es mir hier ja an sich sehr gut geht und ich keine Missstimmung reinbringen will. Menno.
Sorry, dass ich Euch hier so zugetextet hab, aber das musste jetzt mal raus.