Hallo,
bei meinem Chef ist es glaube ich von seiner Tagesform abhängig.
Für mich ist es kein Problem ein Diktat ohne Punkt und Komma zu schreiben. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich meine Ausbildung bei einem Rechtsanwalt gemacht habe, der wirklich nie Satzzeichen diktiert hat.
Ich bin der Meinung, dass ein RA zumindest ein Satzende deutlich machen sollte. Die Kommasetzung sei mal dahingestellt.
Diktieren mit/ ohne Satzzeichen?
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meinen jetzigen Chef, den ich als Menschen buchstäblich vergöttere, könnte ich allein wegen seiner Diktate regelmäßig umbringen Er nuschelt ohne Punkt und Komma, flüstert, kaut, trinkt, stößt auf ... Aus Protest hab ich seine Diktate schon geschrieben wie diktiert und ihm im Entwurf zur Korrektur vorgelegt. Das Ergebnis: das nächste Diktat ist dann einigermaßen zu ertragen. Beim Übernächsten hat er seine guten Vorsätze wieder über Bord geworfen Zuletzt hab ich ihm angedroht, daß ich einfach nach Hause fahre und er seinen Mist selbst schreiben soll. Seine Diktate seien eine absolute Zumutung. Alternativ hab ich ihm auch schon angeboten, alles selbst zu formulieren/schreiben, anstatt mir seinen "Mist" anzuhören (sofern man da noch von "hören" sprechen kann - meist stricken wir uns die Diktate so zusammen, daß es paßt). Zum Glück kann ich so mit meinem Chef sprechen, denn wir wissen beide, daß es nur auf den Job bezogen ist und nichts "Persönliches". Aber, wie gesagt, seine guten Vorsätze schwinden leider äußerst regelmäßig
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Also mein Chef diktiert im Großen und Ganzen auch recht deutlich, hier und da vergißt er mal ein paar Wörter und er verwechselt gerne die Parteien, was aber nicht weiter schlimm ist, da ich seit 14 Jahren mit ihm zusammenarbeite und meistens weiß, was er sagen wollte.
Satzzeichen diktiert er mit, leider nicht immer richtig, was ja aber auch nicht schlimm ist, da ich ja weiß, wo ein Komma hingehört und wo nicht.
Viel schlimmer finde ich, daß Mandanten immer in einer Lautstärke dazwischen quatschen müssen, daß ich nur noch diese hören und nicht mehr meinen Chef.
Satzzeichen diktiert er mit, leider nicht immer richtig, was ja aber auch nicht schlimm ist, da ich ja weiß, wo ein Komma hingehört und wo nicht.
Viel schlimmer finde ich, daß Mandanten immer in einer Lautstärke dazwischen quatschen müssen, daß ich nur noch diese hören und nicht mehr meinen Chef.
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Das kann ich noch toppen Einer meiner früheren Chefs hat das Diktiergerät mit aufs Klo genommen... den Rest könnt ihr euch selbst denken.Er nuschelt ohne Punkt und Komma, flüstert, kaut, trinkt, stößt auf ...
Meine jetzigen Chefs diktieren auch gerne mal zu viele Satzzeichen... Einer von beiden diktiert die sogar mit, wenn er mir nur eine Arbeitsanweisung geben möchte
- fauna82
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Meine Chefin diktiert Satzzeichen mal mit, mal nicht. Ich glaube, sie will sie eigentlich immer mitdiktieren, vergisst das aber dann zwischendurch mal wieder. Ist für mich aber auch kein Problem, da ich hinterher sowieso immer nachkorrigiere, vor allem die Satzstellung. Anwälte haben ja manchmal das Problem, dass denen später noch was einfällt, was vorne in den Satz reingehört hätte, sie dann aber einfach hintendran diktieren. Sowas bau ich dann ordentlich um. Was ich allerdings auch anstrengend finde, ist wenn man das Satzende nicht erkennt. Dann schreib und schreib und schreib ich, plötzlich stell ich fest, dass das längst ein neuer Satz ist. Also ohne Nachkorrektur gehts wahrlich nicht. Aber dafür sind wir ja auch da: Kauderwelsch der Anwälte sortieren.
- Rumpelstilzchen
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Bei einem unserer RAe ist das Diktieren eine Tragödie.
Das Fenster steht sperrangelweit offen - an einer stark befahrenen Straße -. Das Mikrofon liegt auf dem Tisch. Er kramt irgendwo im Schreibtisch oder in den Akten auf dem Boden oder sonstwo rum und diktiert dabei.
Ist aber nicht weiter tragisch, weil er von Grammatik und Satzzeichen eh keine Ahnung hat und man nie nicht das schreiben kann, was er diktiert.
Also, wenn ich "seinen" Satz gehört habe, mache ich einen vernünftigen deutschen Satz draus - und da hat er auch nix dagegen.
Schwierig wird´s nur, wenn er zu Beginn eines Diktats mitten im Satz anfängt und man nicht weiß, welche Akte er meint.
Das Fenster steht sperrangelweit offen - an einer stark befahrenen Straße -. Das Mikrofon liegt auf dem Tisch. Er kramt irgendwo im Schreibtisch oder in den Akten auf dem Boden oder sonstwo rum und diktiert dabei.
Ist aber nicht weiter tragisch, weil er von Grammatik und Satzzeichen eh keine Ahnung hat und man nie nicht das schreiben kann, was er diktiert.
Also, wenn ich "seinen" Satz gehört habe, mache ich einen vernünftigen deutschen Satz draus - und da hat er auch nix dagegen.
Schwierig wird´s nur, wenn er zu Beginn eines Diktats mitten im Satz anfängt und man nicht weiß, welche Akte er meint.