Problem: Urlaubsabwesenheit RAe

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Alie
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#21

10.07.2007, 15:25

Ja so siehts aus. Eigentlich ist das schon seit Jahren so, aber irgendwie wird das halt von Jahr zu Jahr mehr und es ärgert einen auch immer mehr. Irgendwann steht man echt kurz davor, in einem absolut allumfassenden Wutausbruch die Kanzleieinrichtung zu zertrümmern. Und wie das halt so ist, in dem Moment, in dem was fürchterliches passiert, sieht man vor Wut rot und will die Chefs ordentlich zusammenpfeifen, und dann am nächsten Tag hat sich das irgendwie wieder gelegt. Dann redet man vernünftig mit denen, wenn die wieder da sind und was sagen die: "Was wollen sie denn, hat doch alles geklappt..." Immer das selbe. Die merken echt erst, was sie da tun, wenn mal was schief läuft. Und eigentlich sollte das auch mal so sein, damit die das merken. Aber das wiederum will man ja auch nicht, weil man selbst ja dann trotzdem zur Rechenschaft gezogen wird.

@Leni
Wie viele Chefs hast du denn? Und bist du die einzige Angestellte? Und dann habt ihr echt den ganzen Betrieb zu?? Hat sich denn noch keiner bei euch beschwert?
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leni
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#22

10.07.2007, 15:51

ich hab zwei chefs und bin janz alleene mit den beiden. bisher hat sich keiner beschwert, liegt aber daran, dass wir es aufm anruftbeantworter ankündigen bzw. auch ein hinweisschild an der tür haben. mein einer chef hat es sich in den jahren angewöhnt, ein paar wochen vor dem urlaub schon in seinen schreiben darauf hinzuweisen, dass er dann und dann im urlaub ist.
das leben ist zu kurz für ein langes gesicht
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anwaltsliebling
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#23

10.07.2007, 16:16

Ich bin ja mit Chef quasi alleine, da Einzelanwalt. Bevor der Chef in Urlaub geht, muss er die Fristen, die momentan im Kalender eingetragen sind, abarbeiten bzw. entsprechende Fristverlängerung beantragen. Falls dann in seiner Abwesenheit im Posteingang was dabei ist, wo eine Frist in seinen Urlaub fällt, beantrage ich eigenständig Fristverlängerung, aber auch nur, wenn die Frist von einem gegnerischen Anwalt oder einer Behörde (nicht Gericht) gesetzt wurde. Dann lege ich den Posteingang in die entsprechende Akte und dann auf einen WV-Stapel. Gerichtliche Fristverlängerungen würde ich nicht selber beantragen :-). Aber Chef macht eh meist nur 1 Woche am Stück Urlaub, da geht das schon. Zahlungen weise ich selbständig an. Aber dass 3 Wochen lang niemand da ist, finde ich auch ganz schön derb. Wenn in der Zeit was "passiert" kann man das eigentlich nicht dir ankreiden. Aber blöd ist es trotzdem.
Grüßle
Tippse84

#24

10.07.2007, 16:21

Also, bei uns wollten die schon das Büro zu machen als mal zwei unserer Anwälte auf einem Freitag "beweglicher Feiertag" zusammen Urlaub hatten (zur Info: wir haben drei von der Sorte!) Katastrophe: einer alleine das geht doch nicht und das einen ganzen Tag :lolaway :auslach Lächerlich!!! Aber das was Alie schreibt ist wirklich der Hammer! Sowas gäb es bei uns wohl nicht!!!
Brillenschlange
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#25

10.07.2007, 16:23

Also ich finde die Situation bei Euch generell nicht tragbar. Sowas kann man nicht machen als Chef, noch dazu 4 davon. Aber zu deinem Problem würde ich sagen, bei Gerichtspost mit Fristen kein Empfangsbekenntnis mit Datum zurückgeben ans Gericht, erst wenn der Chef davon Kenntnis hat, dann muss das Datum drauf, vorher hats keinen Sinn. Die laufende Tagespost würde ich selbst bearbeiten, also zur KN an Mdt. usw. Bei wichtigen Sachen mit Aufforderung zur Antwort würde ich mir ein Standardschreiben machen mit ..... Rechtsanwalt sowieso ist bis ..... in Urlaub. Nach seiner Rückkehr wird er unaufgefordert auf die Angelegenheit zurückkommen. Mit freundlichen Grüßen bla bla bla. Und das genauso machen mit Fristen vom Gericht.
LG
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Alie
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#26

10.07.2007, 20:21

Also ich glaub, das kann ich nicht machen, EBs drei Wochen liegen lassen, am Besten noch mit Frist eine Woche zur Stellung oder so...ne die schick ich raus und beantrage selbst Fristverlängerung. Vor allem, wollen die Chefs ja so weil hat bis jetzt ja auch alle Jahre geklappt, so ist das ja nicht. Genau wie Terminsverlegungen und son kram. Täglicher Kram an Mdt. und so mach ich auch klar. Schlimm, sind die Sachen mit Notfristen und so, mit denen dann ein Mandant noch mal "eben" rein kommt. Das Problem ist, dann alleine (!) entscheiden zu müssen, wie es weiter geht. Hat bisher zwar auch alles immer geklappt (toi toi toi und dick auf Holz geklopft) aber mich regt halt einfach auf, dass das überhaupt vorkommt. Ich finde das darf halt generell nicht sein. Man überlege mal 4 Rechtsanwälte ....4... und alle weg. Und das soll man dann den Mandanten erklären und die sollen das dann auch noch verstehen?? also wenn ich ehrlich bin, ich würde mir an derer Stelle einen anderen Rechtsanwalt nehmen. Stellt euch doch mal vor, wir müssten zum Frauenarzt und die Sprechstunde sagt, sorry der kommt erst in drei Wochen wieder und ne Vertretung hat er nicht. Wenn se keine Pille mehr haben, nehmen se halt was andres, um den Rest kümmert der Arzt sich dann nach seiner Urlaubsrückkehr.

Ist zwar nicht ganz das selbe, aber zumindest so ähnlich :wink:

Naja, vor allem ist mein Problem halt auch, denen das verständlich zu machen. Kann das denn so schwierig sein, vier erwachsenen Männern was beizubringen??

Und dann das Problem, wie verkaufe ich das den Mandanten gut? Was soll ich sagen? Ich sage meistens, ".. bla bla leider ist dieses Jahr eine unglückliche Urlaubskollision entstanden, die nicht mehr umdisponiert werden konnte und aufgrund dessen leider momentan alle Rechtsanwälte abwesend sind (was ich intelligenterweise natürlich erst sage, wenn die Mandanten schon nach allen vieren gefragt haben und checken, was los ist)...bla bla.. ist natürlich äußerst unglücklich gelaufen, das wissen wir, bla bla, selbstverständlich wurde sich um ihre Sache aber vor Urlaubsantritt nochmal befasst, bla bla.

Oder was würdet ihr sagen?

Und folgende Situation: Mdt hat Arbeitsunfähigkeitsrente erhalten, soll diesen Monat gestrichen werden, kriegt jetzt kein Geld mehr von der Berufsgenossenschaft bzw. der Krankenkasse infolge dessen. Frist zur Stellungnahme für uns bevor der Bescheid endgültig ergeht: zehn Tage. Boms! Frist wird nicht verlängert, weil Bescheid logischerweise rechtzeitig zum Monatsbeginn erlassen sein muss. Tja, ich also nach telefonischem Kontakt mit Berufsgenossenschaft und Krankenkasse, um mal nach dem Stand bei denen zu fragen, keine Stellungnahme eingereicht (wie eigentlich auch, kann ich ja eh nicht wirklich), da Berufsgenossenschaft ja eh wie sie sagten die Rente streichen wollen, jetzt wird der Bescheid abgewartet und dann ab zum Gericht klagen. Ging ja nicht anders, Mdt. muss jetzt Geld vom Amt kriegen, er musste ja auch rechtzeitig Antrag stellen etc. und wie gesagt Fristverlängerung ging nicht. Und da die eh den Bescheid erlassen wollten, brachte eine Stellungnahme jetzt auch nimmer viel. Mit nem anderen Büro die Sache besprechen war viel zu umfangreich, die Akte ist meterdick. Mandant erklärt, dass eine Stellungnahme nichts mehr nützen würde, weil das die Berufsgenossenschaft definitiv nicht von ihrer Meinung abbringt, die Rente zu streichen, wie mir telefonisch mitgeteilt wurde, deshalb wäre eine Stellungnahme hier sowieso nicht wirklich relevant, bla bla. Hat der Mandant auch akzeptiert und sich gott sei dank wohl eh schon gedacht, dass das bald kommt. Tja, so wars. Was hättet ihr gemacht?
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